Stadtwirtschaft
Interventionsflächen - Orte des Aufbruchs
Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtreinigungs-Anlage, die 1891 im Chemnitzer Arbeiterviertel Sonnenberg errichtet wurde, wird in den kommenden Jahren ein kultureller Inkubator Namens „Die Stadtwirtschaft“ entstehen. Hier soll die Keimzelle der Kreativität sein. Diese Interventionsfläche wird in mehreren Bauabschnitten zu einem Ort für kreative Macher:innen und mit vielen Angeboten für das Quartier und die ganze Stadt entwickelt werden. Dazu hat der Stadtrat 2021 ein Entwicklungskonzept beschlossen, das abschnittsweise umgesetzt wird.
Haus A ist nächster Bauabschnitt

Mit dem „Haus A“ soll demnächst der zweite Bauabschnitt in Angriff genommen werden. Bereits 2018 sind die ersten Kreativen in das sogenannte „Haus D“ an der Jakobstraße 46 eingezogen, betrieben wird dieser Abschnitt vom „Kreativen Chemnitz“.
In den kommenden Monaten wird die Stadt Chemnitz zu mehreren Workshops einladen, um mit Förderung als „Nationales Projekt des Städtebaus" gemeinsam mit Nutzer:innen, Interessierten und der Stadtteilbevölkerung die künftige Gestaltung der Höfe, Zugänge und Stadtwerkstätten sowie die künftige gemeinschaftliche Betreibung zu entwickeln.
Die Entwicklung des Areals in drei Phasen
- Phase eins „Aneignen + Anzeigen“ umfasst die kurzfristige Entwicklung des Areals. Erste Pioniernutzungen und bestehende Mieter:innen sollen sich auf dem Gelände etablieren. Neue Eingänge mit „Pförtnerhäusern“ zeigen die Öffnung des Geländes in das Quartier an.
- In Phase zwei „Ergänzen + Erweitern“ werden weitere Bestandgebäude umgebaut und saniert. Das Areal wird durch Aufstockungen und Brückenbauten erweitert und durch die Nutzung anliegender Flächen und die Schaffung neuer Grünflächen ergänzt. Die Zugänglichkeit des Geländes wird über Dachterrassen, Nachbargärten, Treppen und Rampen zu allen Seiten geschaffen. Bis 2025 wird ein Ort mit Raum für Macher der Kulturhauptstadt entstehen.
- Mit Phase drei „Verdichten + Verstetigen“ wird die Stadtwirtschaft langfristig etabliert. Private Investitionen können den Bestand ergänzen und die Blockränder schließen.
Zahlen und Fakten
- Auf dem Kommunalen Grundstück zwischen Augustusburger Straße, Zietenstraße, Jakobstraße und Schüffnerstraße – mitten im „Sanierungsgebiet Sonnenberg“ – verbinden drei Höfe fünf Gebäude mit ca. 6.000 qm Nutzfläche, die bisher nur teilweise genutzt sind.
- Die schon ansässigen Mieter werden mit den künftigen Nutzern und der Nachbarschaft zusammengebracht. Alle können sich beteiligen. Dafür bietet das Entwicklungsszenario eine gute Grundlage.
- Erste Abschnitte mit dem Haus D Jakobstr. 46 sind auch schon Realität und wurden mit Hilfe europäischer Förderung und des städtischen Projektes „KRACH – Kreativraum Chemnitz“ möglich.
Stadtwirtschaft im Netz
Aktuell
(02.11.2022) Netzwerktreffen der Interventionsflächen

Regelmäßig tauschen sich die Vertreter:innen der Interventionsflächen der Kulturhauptstadt 2025 über ihre Projekte und gemeinsame Themen bei der Umsetzung aus. Im Oktober war das lokale Netzwerk zu Gast in der Stadtwirtschaft.
Neben der Projektmanagerin Tina Winkel vom Garagencampus, Architektin Barbara Graupner vom künftigen Welcome Center in der ehemaligen Hartmannfabrik und Grit Stillger und Julia Kunze von der Projektleitung der Stadtwirtschaft stieg auch das Team vom Kreativen Chemnitz e.V. mit in das Netzwerk ein. Der Verein ist Umsetzpartner der Stadt bei der konzeptionellen Weiterentwicklung der Stadtwirtschaft als Maker Hub in der Programmlinie Makers, Bussiness & Arts der Kulturhauptstadt 2025.
Mit Jana Strohbach von der Stabsstelle der Kulturhauptstadt entstand ein reger Austausch zu Möglichkeiten, viele Unterstützer und aktive Mitmacher bei den Projekten zu gewinnen und bald auch gemeinsam an Ideen zu einer nachhaltigen Betreibung der Projekte auch weit über das Kulturhauptstadtjahr hinaus zu arbeiten.
(02.11.2022) Studierende der TU Dresden auf Exkursion

Foto: Kreatives Chemnitz
An einem sonnigen Oktobertag endete eine einwöchige Exkursion von Studenten der Architekturfakultät der TU Dresden durch Industriebrachen des Chemnitzer Umlands in der Stadtwirtschaft am Sonnenberg. Die Studenten wollen gemeinsam mit Instituten der TU Chemnitz an revitalisierenden Konzepte für solche Orte im Umland arbeiten. Als gutes Beispiel wurde das Konzept für die Stadtwirtschaft vorgestellt.
Die Lernenden erfuhren viel über die Bedeutung der Entwicklung solcher historischen Orte für kreative Macher und ihre Einbindung in die Sanierung ganzer Stadtquartiere. Am praktischen Beispiel konnten sie sehen, wie baukulturelles Erbe auch durch einfache Sanierungsmaßnahmen und behutsame Ergänzung wieder zu neuer Nutzung gebracht werden kann.
(20.10.2022) Bauarbeiten an Haus A beginnen
Am 24. Oktober beginnen die ersten Bau- und Sanierungsarbeiten am Haus A auf dem Gelände des Maker Hubs „Stadtwirtschaft” am südlichen Sonnenberg. Das Areal ist eine der Interventionsflächen der Stadt Chemnitz zur Kulturhauptstadt Europas 2025 und soll Stätte der Begegnung und des Austauschs von Kultur, Kunst, Bildung und kreativer Produktion werden.
Der Großteil der Bausubstanz des zentral befindlichen Hauses A wird niedrigschwellig saniert. Aufgrund des schlechten Zustands müssen jedoch zunächst die Gebäudekomplexe 5 und 6 in Holzbauweise zurückgebaut werden.
mehr(02.09.2022) Stadtwirtschaft hat neuen Umsetzungspartner für die weitere Gestaltung
Am 2. September gemeinsam mit KAPOK Architekten das Entwicklungsszenario an den neuen Umsetzungspartner der Stadtwirtschaft, das Kreative Chemnitz e.V., übergeben. KAPOK Architekten hatte 2020 die Grundlagen geschaffen, wie sich die Stadtwirtschaft in den nächsten Jahren, insbesondere bis zum Kulturhauptstadtjahr 2025 entwickeln soll. Der Stadtrat hatte das Konzept für diese Interventionsfläche der Kulturhauptstadt beschlossen. Inzwischen ist die Planung für die Sanierung des 2. Bauabschnittes Haus A abgeschlossen, der Baubeginn ist für Jahresende geplant.
Das Vorhaben ist Teil der Gesamtmaßnahme "Stadtumbau Ost Chemnitz", welches mit Fördermitteln aus dem Städtebauförderprogrammen „Stadtumbau“ und dessen Nachfolgeprogramm "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" sowie über "Nationale Projekte des Städtebau" gefördert wird. Mit Unterstützung durch Bund und Land wird hier den erheblichen städtebaulichen Funktionsverlust entgegengewirkt und im Zuge der Revitalisierung eines ehemaligen städtischen Bauhofes der Erhalt eines intakten Gemeinwesens nachhaltig unterstützt.

