Geschichte entdecken: Klostertor - Theaterstraße

Klostertor

Was heute als Schloßbergmuseum und Schloßkirche bekannt ist, war einst ein Benediktinerkloster. Der Weg aus der Stadt dorthin führte durch das Klostertor und die Klostervorstadt. Das Aquarell von A. Gottschaldt zeigt das Klostertor um 1820 nach einer Lithographie von W. Flemming, um 1900

Vom Kloster in die Stadt

Vom Klostertor aus ging es nach Norden über die äußere Klosterstraße zur Klostervorstadt, zur Klostermühle und im weiteren Verlauf den Weg in Richtung des Benediktinerklosters auf dem Schloßberg. Der Name der Inneren Klosterstraße verweist heute noch darauf.

Die Klostervorstadt wuchs bis ins 15. Jahrhundert sehr stark an, besonders durch das Aufblühen des textilverarbeitenden Gewerbes und der Zunahme der Bleichen. Auch legte zu dieser Zeit ein Kupferschmied namens Jacob vor dem Klostertor den zweiten Kupferhammer der Stadt an. Die Errichtung des Klostertorturmes wird auf das Jahr 1547 datiert. Er kopierte den Typus des Johannistorturmes samt dessen Renaissance-Haube. Man brachte das Wappen des Kurfürsten Moritz und das der Stadt an, dazu die Inschrift: „Wo Gott die Stadt nicht bewacht, da ist umsonst der Wächter Macht“.

Da das Klostertor den Zugang zur Landstraße nach Rochlitz und Leipzig gewährleistete, wurde dessen Brücke Anfang der 1580er Jahre als Erste in Stein gebaut. 10 Jahre später folgten die Brücken am Niklas-, Johannis-, und Chemnitzer Tor. 1829 wurde das Tor, welches in der wachsenden Stadt nur noch Verkehrshindernis war, schließlich abgebrochen.

Die Steinbrücke wurde über den ohnehin schon zugeschütteten Klostergraben abgerissen und eine breite Zufahrt zwischen Innerer und Äußerer Klosterstraße aufgeschüttet.
 

Theaterstraße

Mitten auf der heutigen Theaterstraße stand das ehemaliges Schauspielhaus, hier um 1900. Es brannte am 5. März 1945 völlig aus.

Wo steht das Theater auf der Theaterstraße?

Wer sich das fragt, muss in die Chemnitzer Geschichte schauen, denn einst stand an dieser Stelle ein Theaterbau. Aber der Reihe nach.

Stadttheater in einer aufstrebenden Großstadt Die fahrenden Schauspielgesellschaften schlugen bis ins frühe 19. Jahrhundert ihre Bühne im alten Gewandhaus am Markt auf. Ab 1806 befand sich der Saal im Hinterhof des „Hotel de Saxe“ am Roßmarkt, direkt über einem Pferdestall. Dieses Provisorium mit seinem eigentümlichen Geruch wurde geschlossen, als 1836 die Theateraktiengesellschaft den Architekten Johann Traugott Heinig beauftragte, das Stadttheater neben dem ehemaligen Klostertor zu errichten.

Der Bau wurde am 7. Februar 1838 eingeweiht, fasste 1.000 Zuschauer und kostete die stolze Summe von 132.000 Mark. Nachdem das Gebäude 1862 schließlich in städtischen Besitz übergegangen war, wurde es nach Plänen des Theaterbaumeisters Titz umgebaut und erweitert. Am 18. Dezember 1865 wurde es mit „Figaros Hochzeit“ feierlich wiedereröffnet.

Schauspielhaus statt Theater

Als Stadtbaurat Richard Möbius 1909 den Theaterplatz mit dem König-Albert-Museum und dem Neubau des Stadttheaters vollendete, wurde das Gebäude an der Theaterstraße zum städtischen Schauspielhaus umgewidmet.

 

Im zweiten Weltkrieg brannte es vollständig aus. Die Ruine wurde in den folgenden Jahren abgetragen.

Die Theaterstraße hieß ab 1951 Wilhelm-Pieck-Straße. 40 Jahres später, 1991, erhielt sie ihren alten Namen zurück und folgt heute noch dem Verlauf des ehemaligen Stadtgrabens.
 

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