Stolpersteine in Chemnitz

Werner Michaelis Götz

Stolperstein für Werner Michaelis Götz

Werner Michaelis Götz

Geboren: 23.08.1904

Gestorben: 27.05.1943
 

Verlegeort:

Andréstraße 39
 

Stolperstein-Verlegung am:

17. Mai 2022

Lebensweg

Werner Michaelis Götz wurde in Penig als Sohn eines Kaufmanns geboren. Richard Götz, sein Vater, verlegte im Frühjahr 1910 seinen Wohnsitz nach Chemnitz, wo er eine Fabrik für Bürstenwaren gründete. Mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester Paula Margaretha lebte er ab Herbst 1913 in Glauchau, wo sein Vater am 9. Dezember 1914 verstarb. Im Frühjahr 1915 kehrte die Mutter mit ihren Kindern nach Chemnitz zurück, wo sie fortan in der Andréstraße 39 wohnte.

Werner M. Götz besuchte dort das Städtische Realgymnasium und absolvierte im Anschluss daran eine kaufmännische Lehre. Er blieb  sein Leben lang unverheiratet. Nach dem Tode der Mutter 1932 war er als Arbeiter tätig. Im Mai 1938 bot er zwei Zimmer zur Vermietung an, um von den Einnahmen leben zu können. Während des Novemberpogroms 1938 wurde Werner Götz in »Schutzhaft« genommen und in das Pogromsonderlager in Buchenwald verschleppt. Dort wurde er am 14. Januar 1939 entlassen. Es folgte Zwangsarbeit in der Ziegelei Richard Theyson im Ortsteil Borna.

Am 3. Juli 1939 erhielt er von den NS-Finanzbehörden die »Sicherungsanordnung« zugestellt, wodurch er keinen freien Zugriff mehr auf seine Vermögenswerte hatte. Um auswandern zu können, verkaufte er in dieser Zeit sein Speisezimmer. Die Pläne für die Auswanderung zerschlugen sich jedoch angesichts des baldigen Kriegsausbruchs. Daher meldete er sich am 27. März 1940 nach Ahrensdorf ab, wo sich ein Jüdisches Umschulungslager befand. Von dort wurde er bereits am Folgetag zu einem Forsteinsatz in Ruhlsdorf bei Luckenwalde geschickt. Ab dem 12. Juli 1940 befand er sich in Markendorf bei Paderborn, wo ebenfalls ein Jüdisches Umschulungs- und Einsatzlager war. Bei einem Barackenbrand verlor er sämtliche Wäsche, Kleidung und die Stiefel.

Am 1. März 1943 wurden die Bewohner des Umschulungslagers verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Werner Götz verstarb dort einige Wochen später angeblich an »Fleckentyphus«, wie seiner Schwester Margaretha Geller nach Kriegsende berichtet wurde. In Gedenken an Werner Michaelis Götz ließen seine Schwester und ihr Ehemann Max Geller im Oktober 1946 einen Nachruf in der deutsch-jüdischen Exilzeitung »Aufbau« abdrucken.
 

Hier liegt der Stolperstein für Werner Michaelis Götz:

Stolpersteine in Chemnitz

Es ist ein Projekt gegen das Vergessen: in Chemnitz werden seit 2007 jährlich Stolpersteine verlegt.

Eingelassen in den Bürgersteig, erinnern die Gedenksteine an tragische Schicksale von Mitbürgern, die während des nationalsozialistischen Regimes verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden.

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