Geförderte Kleinprojekte der Kulturförderung in Chemnitz: Lesung und Diskussion politischer Themen

Das Ufer e. V. greift politische Themen in zwei Veranstaltungen auf

„Die letzten Männer des Westens“ Lesung und Diskussion mit Tobias Ginsburg

»Der westliche Mann wird unterdrückt, diskriminiert und verweiblicht, er ist vom Aussterben bedroht.«

So lautet das Mantra von Männerbünden, Burschenschaftlern und antifeministischen Maskulisten bis zu Neurechten Frauenhassern und Neonazis. Immer öfter wird dieses Narrativ nach außen getragen. Doch was bedeutet es für unser Zusammenleben, wenn Menschen diesem Mantra blind folgen? Woher kommt diese Haltung und woran erkennen wir solche Kreise?

Die Relevanz der Auseinandersetzung ist in unserer Stadt mehr als gegeben. Nicht zuletzt erobern männerdominierte Gruppen immer wieder Chemnitzer Straßen. Denn auch Chemnitz und unser Umland gehört zu einem der Gebiete, in denen sich diese Gruppen gründen, formatieren und von dort aus instrumentalisieren. Mit der Unterstützung der Stadt Chemnitz haben das Ufer e. V. Tobias Ginsburg und mit ihm all seine Expertise am 07.12.2022 nach Chemnitz - in das Weltecho geholt. Niedrigschwellig, etwas komödiantisch und vor allem spannend und schockierend zugleich informierte und warnte Tobias Ginsburg vor ersten Anzeichen und den erschreckenden Auswirkungen solcher Bewegungen. Als Ivestigativjournalist hat er jahrelang undercover in rechten Netzwerken gelebt und seine Erfahrungen daraus mit den Besucherinnen und Besuchern geteilt. Aus seinem dazugehörigen Sachbuch „Die letzten Männer des Westens“ las er spannende Passagen und gab so neue, finstere Einblicke wie, Rechtsextreme Identitätskrisen und den Antifeminismus als Verstärker ihrer Ideologie nutzen. Neben dem einen oder anderen Schmunzler, bestimmte am Ende dennoch der Schock das ausverkaufte Weltecho. In darauffolgenden Gesprächen miteinander und mit Tobias verdeutlichte sich immer wieder, dass es gerade in Chemnitz einen Handlungsbedarf gibt und es gefährlich ist, erste Anzeichen zu ignorieren. Eine gelungene und wichtige Veranstaltung.


Fotoreihe der Veranstaltung


„PROJEKTION POLITLUX“ – Politische Themen popkulturell beleuchtet

Das Ufer e. V. stellte sich die Frage, welche Verantwortung sie als Kulturverein zur politischen Bildung und Teilhabe tragen. Wie können sie ihrer Zielgruppe einen niedrigschwelligen Zugang zu dieser ermöglichen und wie schaffen sie es, diese Menschen in einen politischen Diskurs einzubinden? Kann Kultur zum Demokratieerhalt beitragen, muss sie es sogar?

Momentane Entwicklungen in der Chemnitzer Stadtgesellschaft - wie zum Beispiel die immer stärker werdende Akzeptanz von rechtsextremen Gedankengut und Gesinnung - lassen uns oben aufgeführte Fragen intensiver denn je stellen. Wir tragen eine Verantwortung für den Erhalt von kritischen und freien Kulturangeboten. Diese werden nur in einer progressiven, auf demokratischen Werten basierten Gesellschaft weiterbestehen. Aus dieser Überzeugung heraus sieht das Ufer e. V. es als äußerst relevant, Menschen durch deren popkulturellen Rahmen ein niedrigschwelliges Angebot zu politischen Themen und Diskurs zu schaffen.

Die Veranstaltungsreihe PROJEKTION POLITLUX beleuchtet politische Themen auf verschiedenste Veranstaltungsarten - von klassischen Lesungen über Kinofilme mit anschließender Diskussion, politischen Ausstellungen hin zu Polit-Speed-Dating und Polit-Partys.

Im Dezember wurde mit der Unterstützung der Stadt diese Reihe gestartet, welche individuellen Raum für politische Bildung, Diskussionen und Teilhabe schaffen soll. Für den ersten Termin wurde sich der Thematik „Westlicher linker Dogmatismus im Bezug auf den russischen Angriffskrieg“ angenähert. Dafür hielt die Journalistin und Aktivistin Anastasia Tikhomirova, die besonders seit der Eskalation des Ukraine-Krieges in diversen Medien, wie Zeit, Taz oder diversen post-ost Gruppierungen sehr in Erscheinung getreten ist, einen Impulsvortrag. Aufgrund ihrer politischen Vernetzung zu Aktivistinnen und Aktivisten in Russland und der Ukraine, hat sie sich zu einer Expertin in Bezug auf den Ukraine-Krieg etablieren können. Im Club - der sonstigen Partylocation – wurde ihrem Exkurs durch die Historie bis heute gefolgt. Eine knackige Debatte im Anschluss legte die verschiedensten Haltungen in Chemnitz dazu gut dar.

 

Beide Veranstaltungen wurden im Rahmen der Kleinprojekteförderung der Stadt Chemnitz gefördert.


Fotoreihe der Veranstaltung

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