Lichtpunkte gegen das Vergessen
Am 9. November, anlässlich des Gedenkens an die Opfer der Reichspogromnacht, spannt die Initiative „Chemnitz für Menschlichkeit“ ein Netzwerk aus zahlreichen Lichtpunkten über die ganze Stadt. Zahlreiche Chemnitzer Organisationen und Parteien werden Orte der Erinnerung zum Leuchten bringen.
Die Nacht vom 9. November 1938 gehört zu den schrecklichsten Momenten der deutschen Geschichte. In ganz Deutschland begingen Faschisten systematisch brutale Gewalttaten an Juden, zerstörten Geschäfte und Synagogen. Die Nacht markiert den Wendepunkt von der Diskriminierung hin zu Deportation und Ermordung. Auch in Chemnitz fanden in dieser Nacht brutale Übergriffe auf Juden statt und auch die Chemnitzer Synagoge auf dem Stephanplatz wurde zerstört.
Koordiniert wird die Aktion „Lichtpunkte gegen das Vergessen“ vom Bündnis Chemnitz für Menschlichkeit. Katrin Siegel, die das Bündnis initiiert und organisiert, erklärt den Grundgedanken der Aktion: „Wir wollen als demokratische Stadtgesellschaft gemeinsam deutlich machen, dass wir das Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht aktiv halten müssen und mahnen, wohin Faschismus und Menschenfeindlichkeit führen. An unseren Lichtpunkten können Menschen in der ganzen Stadt Orte finden um im Stillen zu gedenken oder um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Angst vor Faschismus ist in Chemnitz leider auch heute aktuell und begründet. An den Lichtpunkten können wir als Zivilgesellschaft erfahren, wie wertvoll und wichtig es ist, dass wir in dieser Stadt im Sinne der Demokratie und Menschlichkeit zusammenhalten.“
Die Aktion der Lichtpunkte findet in Zusammenarbeit mit den Lichterwegen der Chemnitzer Buntmacher:innen e.V. statt. Der Verein organisiert auch in diesem Jahr wieder Lichterwege, auf denen Stolpersteine geputzt und erleuchtet werden. Menschen, die sich an den Lichterwegen beteiligen, können an den Lichtpunkten gemeinsam einen Lichterweg beginnen, innehalten oder ankommen. Lichterwege und Lichtpunkte werden am 9. November gemeinsam ein Netz gegen das Vergessen und für Menschlichkeit spannen, das Raum gibt für mahnende Erinnerungen und keinen Raum lässt für Faschismus.
Folgende Initiativen und Organisationen sind an der Aktion beteiligt: AJZ Streetwork, ASA – FF, Aufstehen gegen Rassismus Chemnitz, Bordsteinlobby, Bündnis 90/Die Grünen KV Chemnitz, Bürgerverein Chemnitz City, DGB, Die Linke Chemnitz, Different People e.V., Evangelisches Forum in Kooperation der St. Petri-Schloß-Kirchgemeinde, Friedenskirche, Haus der Kulturen, Jüdische Gemeinde, Kaßberg-Gefängnis – Lern- und Gedenkort, Kinder- und Jugendhaus UK, Kirchgemeinde St Joseph, Kulturhauptstadtbüro-Büro, Markuskirche, Museum Gunzenhauser, Späti Sonnenberg, SPD Chemnitz, Stadtteilbüro Chemnitz Süd, Stadtteilmanagement Innenstadt, Bürgerplattform Chemnitz-Mitte, Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V., Kulturzentrum Weltecho, Stadtteilpiloten, TU-Chemnitz
Kontakt zur Aktionskoordinatorin:
Katrin Siegel, Bündnis Chemnitz für Menschlichkeit im Rahmen der Chemnitzer Partnerschaft für Demokratie. Gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ Tel. 0176 86 43 66 95
Kontakte zu einzelnen Lichtpunkten:
- Aufstehen gegen Rassismus: Gabi Engelhardt (Lichtpunkt am Karl-Marx-Monument)
- Bündnis90/ Die Grünen: Coretta Storz: 0152/ 33871771 (Lichtpunkte im Brühl/ Ecke Hermannstraße und Henriettenstraße 33)
- Kirche St. Joseph: Klemens Nieft: 0173 8656288 (Lichtpunkt an der St. Josephkirche, Ludwig-Kirsch-Str. 19)
- Kinder- und Jugendhaus UK: Jörg Schneider: 01629231060, 0371227026 (Lichtpunkt in der Str. Usti nad Labem 40)
- Neue Synagoge/Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde: Dorothee Lücke: 0371/302075 (Licht Punkt an der Synagoge, Stollberger Straße 28)
- Stadtteilpiloten: Katharina von Storch / Ria Leonhardt (Lichtpunkt im Schillerpark)
- TU Chemnitz: Matthias Fejes: 0371 531 32026 (Lichtpunkt im Innenhof der TU Chemnitz, Straße der Nationen 62)
Weitere Lichtpunkte sind auf der Karte (Anlage) vermerkt.