Gratulation zum 100. Geburtstag!

Über dieses Datum hinaus mochte Hedwig Walther bisher nicht planen: Erst mal „hundert“ werden, dann sehen wir weiter, war ihre Devise. Familie und Freunde haben diesen Tag aber schon lange vorbereitet. Schließlich ist es ein ganz besonderes Jubiläum, das sie im Seniorenzentrum Brühl, dem jetzigen Zuhause von Hedwig Walther, feiern werden.

Dabei war durchaus nicht abzusehen, dass die Jubilarin einmal dieses Alter erreichen würde.

Als aktives Mitglied in der antifaschistischen Jugendbewegung setzte sich die gebürtige Chemnitzerin in jungen Jahren großen Gefahren aus, die Inhaftierung im Kaßberg-Gefängnis war eine Folge. Ihren Ehemann Erwin Walther verlor sie sehr früh, er überlebte Konzentrationslager und Strafbataillon nicht, verstarb 1942. Hedwig Walther ist anerkannt als Verfolgte des Naziregimes.

 

Bis zu ihrem 73. Lebensjahr war die Seniorin berufstätig, fühlte sich wohl im VEB Großdrehmaschinenbau „8. Mai“, wo sie viele Jahre in der Küche und später im Warenlager beschäftigt war. Mit Sport hielt sie sich fit, Geräteturnen und Gymnastik waren ihre Leidenschaft.

Heute läuft sie mit dem Rollator durch die Räumlichkeiten im Seniorenzentrum und ist froh darüber. Nach einem Oberschenkelhalsbruch im Frühjahr sah es damals nicht so gut aus. Umso glücklicher ist auch ihre Familie, zu der neben Sohn und Schwiegertochter vier Enkelkinder und acht Urenkel gehören, dass sie alle gemeinsam den 100. von Hedwig Walther feiern können.