Stolpersteine in Chemnitz

Herbert Kaulfuß

Stolperstein für Herbert Kaulfuß

Herbert Kaulfuß

Geboren: 04.06.1912

Gestorben: Januar 1934

 

Pate: VVN-BdA Chemnitz

Verlegeort:

Yorckstraße 70

Stolperstein-Verlegung am:

5. Dezember 2019

Lebensweg

Herbert Walter Paul Kaulfuß wurde am 4. Juni 1912 als Sohn eines Steinsetzers in Chemnitz geboren. Er hatte noch einen jüngeren Bruder, der im September 2002 in Chemnitz starb. Die Familie lebte zunächst auf dem Sonnenberg. Ende der 1920er Jahre bezog sie eine Wohnung in dem Haus Yorkstraße 70, das im Besitz der Steinsetz- und Tiefbau-Genossenschaft eGmbH war. Nach dem Tode des Vaters (1931) lebte Welda Kaulfuß, die Witwe, mit ihren Söhnen weiterhin in dem Mietshaus in Gablenz.

 

Herbert Kaulfuß erlernte den Beruf eines Maurers. Frühzeitig setzte er sich für die Ziele der Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ) ein. Kaulfuß gehörte auch dem Arbeitersportverein, Abteilung 6, in Gablenz, an. Bleibende Verdienste erwarb sich der junge Sozialdemokrat durch den Bau der Keilberghütte am Nordhang des Keilberges, zwei Kilometer von Oberwiesenthal entfernt, deren Geldgeber er war. Die Keilberghütte war in den Jahren 1932/33 von politisch- und sportbegeisterten Jugendlichen aus Gablenz erbaut worden. 1935 wurden 15 der Erbauer verhaftet, 13 von ihnen wurden 1936 vom Oberlandesgericht Dresden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Jugendlichen wurden von den Nationalsozialisten bespitzelt, verfolgt und teilweise bereits 1933 in »Schutzhaft« genommen, so auch Herbert Kaulfuß. Laut Gerichtsakte wurde, wie der Historiker Dietmar Wendler ermittelte, die Keilberghütte als gefährlicher Stützpunkt sozialdemokratischer Emigranten bezeichnet.

 

Belegt ist, dass sie bis 1935 Anlaufpunkt von Kurieren der verbotenen Arbeiterparteien und von Gewerkschaftlern war. Bereits Ende 1933 hatte sich Herbert Kaulfuß entschlossen, aus Deutschland zu fliehen. Gemeinsam mit dem befreundeten Zimmermann Kurt Groß konnte er am 22. Dezember 1933 in Hamburg das Passagierschiff »Monte Sarmiento « besteigen. Die beiden jungen Chemnitzer erhofften sich ein Leben in Freiheit in Südamerika. Herbert Kaulfuß erreichte jedoch das Ziel nicht. Während der Überfahrt ertrank er vor der Küste Brasiliens.

Hier liegt der Stolperstein für Herbert Kaulfuß:

Stolpersteine in Chemnitz

Es ist ein Projekt gegen das Vergessen: in Chemnitz werden seit 2007 jährlich Stolpersteine verlegt.

Eingelassen in den Bürgersteig, erinnern die Gedenksteine an tragische Schicksale von Mitbürgern, die während des nationalsozialistischen Regimes verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden.

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