Chemnitzer Friedenstag im Zeichen der Verständigung
Gedenken an die Bombardierung der Stadt vor 79 Jahren und die Opfer von Kriegen auf der ganzen Welt
Mehrere hundert Chemnitzerinnen und Chemnitzer haben am heutigen 5. März bei Veranstaltungen und Aktionen unter dem Titel „Frieden für die Stadt – eine Stadt für den Frieden“ an die Bombardierung und Zerstörung von Chemnitz am 5. März 1945 erinnert und der Opfer von Kriegen überall auf der Erde gedacht.
Oberbürgermeister Sven Schulze eröffnete den Friedenstag mit der traditionellen Gedenkveranstaltung auf dem Städtischen Friedhof, wo am Mahnmal für die Opfer der Bombardierung der Stadt Chemnitz Kränze niedergelegt wurden und Zeitzeugen von ihren Kindheitserinnerungen der Bombennacht am 5. März 1945 berichteten.
Sven Schulze: „Eine lebendige und vielfältige Erinnerungskultur ist eine entscheidende Voraussetzung, um mit der deutschen Geschichte immer wieder in den gesellschaftlichen Diskurs zu treten. Die Erinnerungen wachhalten, aber die Blicke nach vorne richten, in die Zukunft: Wie gehen wir mit den Lehren aus der Vergangenheit um? Wie wollen wir unsere Gesellschaft, unser Zusammenleben gestalten? Ich wünsche mir unsere Gesellschaft friedfertig, mitmenschlich und gastfreundlich. Ich wünsche mir eine offene, vielfältige und lebendige demokratische Gesellschaft, die das Ringen um den Frieden in der Welt nie aus den Augen verliert.“
Die Hauptveranstaltung ab 18 Uhr auf dem Neumarkt unter dem Titel „Menschenkinder“, organisiert von der AG Friedenstag, war eine gemeinsame Mahnwache dafür, dass Kriege und Konflikte zu allen Zeiten der Menschheit einzig Leid und Trauer bringen.
Gedenkveranstaltungen, Lesungen, Ausstellungen und Friedensgebete der AG Friedenstag und weiterer zivilgesellschaftlicher Akteure luden den ganzen Tag über dazu ein, innezuhalten, die Schrecken des Krieges zu reflektieren und die Bedeutung von Frieden in der heutigen Zeit zu begreifen. Damit setzte der 23. Chemnitzer Friedenstag ein Zeichen für ein friedliches Miteinander, Demokratie und Weltoffenheit.
Bereits seit dem Vormittag konnten die Chemnitzer:innen am Friedenskreuz auf dem Neumarkt ihre Friedenswünsche formulieren und am Demokratiestützpunkt des Bürgervereins FUER CHEMNITZ e. V. und der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag, in Zusammenarbeit mit der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH, über unsere Form des Zusammenlebens diskutieren. Mit Unterstützung der Aktion C zierten erneut Friedensbanner den Marktplatz, die von Chemnitzer Schüler:innen gestaltet worden waren.
Im TIETZ und an vielen weiteren Orten der Stadt wurde gelesen, zudem starteten an acht Ausgangspunkten gesellschaftliche Akteure und Vertreter:innen verschiedener Kirchen die Friedenswege, deren Ziel die Hauptveranstaltung auf dem Neumarkt war.
Der Lauf-KulTour e. V. und der Stadtsportbund Chemnitz e. V. waren zudem sportlich unterwegs und starteten auf dem Neumarkt das Projekt „Friedenszeichen“. Die 12,5 Kilometer lange Strecke, die die Läuferinnen und Läufer zurücklegten, bildete eine Kerze als Symbol für den Frieden.
Der Chemnitzer Friedenstag endet am Abend mit einem Friedensgottesdienst in der Stadt- und Marktkirche St. Jakobi sowie dem Gedenkgeläut aller Chemnitzer Kirchen um 21 Uhr.
Eindrücke vom Tag finden Sie unter www.chemnitz.de/friedenstag