Sonderausstellung zur Mikwe wird eröffnet
Einladung: am 10. September, 15.30 Uhr, Ausstellungsraum, Rathaus
Am Sonntag, dem 10. September, 15.30 Uhr eröffnet Baubürgermeister Michael Stötzer im Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Rathauses eine Sonderausstellung zur 2022 in Chemnitz entdeckten Mikwe. Unter dem Titel „Die Mikwe von Chemnitz. Zeitzeugnis unserer Kulturgeschichte“ informiert das Landesamt für Archäologie zum aktuellen Stand sowie zu Zukunftsperspektiven. Erstmals wird auch der 3D-Druck der Mikwe im Maßstab 1:35 präsentiert.
Vertreter:innen der Medien sowie Interessierte sind herzlich eingeladen. Jeweils 16 und 17 Uhr wird eine Führung angeboten. Im Anschluss ist die Ausstellung bis zum 25. Oktober zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen: montags bis donnerstags 8 bis 18 Uhr, freitags 8 bis 16 Uhr, an Feiertagen geschlossen.
Bei einer Stadtkerngrabung im Bereich der Neuen Johannisvorstadt in Chemnitz wurde Anfang 2022 völlig überraschend die kleine Kellermikwe entdeckt. Auf der Fläche zwischen der Augustusburger Straße und der Theresenstraße legten zwischen den Fundamenten eines Kellers die Archäologinnen und Archäologen die Überreste eines rituellen jüdischen Tauchbades frei.
„Mikwe“ bedeutet übersetzt „die Sammlung von Wasser“. Bis heute sind sie in jüdischen Gemeinden wichtige Einrichtungen. Männer und Frauen vollziehen das Tauchbad nach einem vorgegebenen Ablauf, um sich nach bestimmten Ereignissen und vor Feiertagen rituell zu reinigen. Auch Geschirr und Gefäße aus nicht jüdischen Händen müssen zunächst vor der Benutzung im Tauchbad gereinigt werden.
Die Chemnitzer Mikwe ist eines der wenigen älteren baulichen Zeugnisse der jüdischen Kultur in Sachsen und hat daher eine besondere, überregionale Bedeutung.