Stadtrat hat Strategie und Kriterien für geeignete Flächen von PV-Anlagen beschlossen

Der Chemnitzer Stadtrat hat in seiner Sitzung am Mittwoch, 28. Juni, die Strategie und den Kriterienkatalog für die Bewertung von geeigneten Flächen für Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet von Chemnitz beschlossen.

Die Strategie sieht vor, dass die Stadt Chemnitz Interessenten bei der Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen nach § 35 Abs. 1 Nr. 8b BauGB, d. h. auf Flächen längs von Autobahnen oder zweigleisigen Schienenwegen in einer Entfernung von bis zu 200 Metern vom Rand der Fahrbahn unterstützt.

Eine erste Strategie und einen Kriterienkatalog für die Bewertung von geeigneten Flächen zur Ansiedlung von Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet von Chemnitz wurde bereits im 2006 entwickelt. Seitdem haben sich maßgebliche Rahmenbedingungen entscheidend geändert. Durch den Atomausstieg, den vorgezogene Kohleausstieg und die dadurch entstandene Abhängigkeit von Erdgas, das aus dem Ausland importiert werden muss, wird es erforderlich, den Umgang mit Flächen Bezug auf die Nutzung durch Photovoltaik (PV) neu zu bewerten. Photovoltaik (PV) spielt als einheimische, erneuerbare Energie in Chemnitz eine wichtige Rolle. Priorität für deren Ausbau hat nach wie vor die Nutzung von Bauwerken – vor allem von Dächern und Fassaden – oder über Verkehrsflächen.

Der erforderliche Ausbaubedarf für PV auf bebauten bzw. versiegelten Flächen lässt sich aber nicht schnell genug umsetzen. Deshalb ist ein verstärkter Ausbau von PV-Anlagen auf unversiegelten Flächen erforderlich. Mit Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) sind größere Leistungen schneller und kostengünstig realisierbar.

PV-FFA sind längs von Autobahnen und zweigleisigen Schienenwegen in einer Entfernung von bis zu 200 Metern sowie in bestehenden Bebauungsplänen mit Gewerbe oder Industriegebietsfestsetzungen zulässig. Im Stadtgebiet Chemnitz betrifft dies aufgrund der Lage von zwei Bundesautobahnen und mehreren Schienentrassen eine Vielzahl von Flächen. Diese Potenziale sollen in einem ersten Schritt genutzt werden.

In drei Jahren wird evaluiert, wie sich die Nachfrage entwickelt hat und ob in einigen Jahren diese Vorgehensweise zu hinterfragen und ggf. fortzuschreiben ist.