Garagenkomplexe werden kartografiert
Vorbereitung für ein Projekt der Kulturhauptstadt Europas 2025
Im Bewerbungsbuch zur Europäischen Kulturhauptstadt Bid Book II sind eine Vielzahl von Projekten skizziert, die bis 2025 umgesetzt werden. Dazu gehört auch das Projekt „3.000 Garagen“. Bevor es im nächsten Jahr offiziell startet, wird das Kulturhauptstadt-Team in Zusammenarbeit mit der Hochschule München im Rahmen einer wissenschaftlichen Kartografierung mehr über die Chemnitzer Garagen erfahren.
In einem ersten Schritt werden dazu Chemnitzer Garagen vom 30. Mai bis 3. Juni durch 110 Architekturstudierende der Hochschule München unter der Leitung von Prof. Dr. des. Luise Rellensmann und Dipl.-Ing. Architekt Jens Casper in Zusammenarbeit mit dem Projektteam der Kulturhauptstadt aufgesucht, vermessen und kartiert.
Die Leitfragen für die Untersuchungen lauten:
- Wo in Chemnitz befinden sich die Garagen und wie sind sie entstanden bzw. geworden, was sie sind?
- Welche Garagentypen gibt es?
- Welche Gemeinschaftsmodelle und -komplexe gibt es?
- Wie tragen die Garagen zur baulichen Vielfalt von Chemnitz bei?
- Welche gesellschaftlichen Aktivitäten entwickeln sich rund um die Garagenhöfe?
Die Studierenden analysieren die Architektur und die Wesensmerkmale der verschiedenen Anlagen. Bei ihrer Arbeit werden sie einzelne Garagen und Garagenhöfe vermessen, von außen dokumentarisch fotografieren und mit interessierten Garagennutzer:innen ins Gespräch kommen. Wo den Studierenden der Besuch durch die Eigentümer:innen gewährt wird, werden sie auch Blicke in das Innere der Garagen werfen und Räume datenschutzkonform dokumentieren.
In den Garagenkomplexen kündigen derzeit Aushänge die bevorstehende Aktion an. Die Teilnahme an diesem Projekt ist für die Garagenbesitzer freiwillig. Die Garagen und Höfe werden nur in den Außenbereichen betreten. Keine Person wird unbefugt bzw. ohne Einwilligung der Garagennutzer:innen die Innenräume von Garagen betreten, fotografieren oder in irgendeiner Art und Weise anders erfassen.
In Kooperation der Stadt Chemnitz und dem Stadtarchiv Chemnitz analysieren die Studierenden die Bauhistorie ausgewählter Anlagen. Im Laufe der Projektwoche wird eine erste Übersicht der Kartografierung entstehen. Dabei handelt es sich um eine gemeinschaftliche Bauaufnahme des Fachgebiets Denkmalpflege, Bauen im Bestand und Bauaufnahme der Hochschule München mit dem Ziel, die DDR-Garagen der Stadt Chemnitz als baukulturelles Erbe sichtbar zu machen.
Die studentische Vermessungsaktion knüpft an das 2017 in Cottbus durchgeführte Projekt “Das Garagenmanifest” an, das 2021 bei Park Books als Buch erschienen ist.
Die Ergebnisse der Untersuchungswoche werden auch durch die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH zeitweise im Kontext des Kulturhauptstadt-Projektes „3.000 Garagen“ datenschutzkonform verwendet. Die Daten werden nicht für privatwirtschaftliche Zwecke genutzt oder weitergegeben.
Weitere Informationen unter www.chemnitz2025.de/3000garagen
Kontakt unter E-Mail: 3000garagen@chemnitz2025.de .