Porträt eines weitgehend unbekannten Chemnitzers
Volkshochschule: Vortrag über Theodor Norbert Kellerbauer am 25. April, 19 Uhr, Veranstaltungssaal im TIETZ
Am Montag, dem 25. April, von 19 bis 20.30 Uhr im TIETZ, Veranstaltungssaal, erhalten Interessierte einen Einblick in das Leben von Theodor Norbert Kellerbauer. Der heute weitgehend unbekannte Chemnitzer lebte von 1839 bis 1918. Stephan Luther, Leiter des Universitätsarchivs Chemnitz, und Dr. Frank Tröger von der Sektion Chemnitz des Deutschen Alpenvereins e. V. haben lange über Kellerbauer geforscht und stellen ihre Ergebnisse vor.
Der Eintritt ist kostenfrei. Informationen und Anmeldung sind möglich unter www.vhs-chemnitz.de sowie telefonisch unter 0371 488 4343.
Theodor Norbert Kellerbauer, der auch „Alpen-Professor“ genannt wird, war eine vielseitig engagierte Persönlichkeit. Er wirkte nicht nur als Professor sowie europaweit anerkannter und innovativer Fachmann für Feuerlöschwesen, sondern war auch Bergsteiger, Sänger und Stadtrat in Chemnitz.
Geboren 1839 im bayrischen Ering, genoss er in München seine schulische Ausbildung, studierte dort sowie später auch in Freiberg und Karlsruhe. Mehr als 45 Jahre war Kellerbauer als Lehrer für maschinentechnische Fächer an den Technischen Staatslehranstalten in Chemnitz tätig. Das Fach Feuerlöschwesen wurde 1877 auf seine Initiative hin in den Lehrplan aufgenommen. 1902 und 1909 wurde er Ehrenmitglied des österreichischen und italienischen Feuerwehrverbandes.
Außerdem war Kellerbauer aktiver Bergsteiger und ab 1883 für viele Jahre Vorsitzender der Sektion Chemnitz des Deutschen Alpenvereins, die er maßgeblich prägte. Politisch war Kellerbauer ebenfalls aktiv: im Verein der Liberalen, später im freisinnigen Volksverein und ab 1910 in der Fortschrittlichen Volkspartei. Neben all seinen Funktionen war er auch als Stadtrat in Chemnitz tätig. Nach schweren persönlichen Schicksalsschlägen verstarb er im Januar 1918 in einer Nervenheilanstalt.