Putzaktion für Chemnitzer Stolpersteine
Aufruf der AG Stolpersteine und der Buntmacher:innen am 9. November – Projekt Lichterwege startet 16.30 Uhr – Neue Themenstadtkarte online
Mehr als 250 Stolpersteine erinnern in Chemnitz an die Opfer des Nationalsozialismus. Die AG Stolpersteine und die Buntmacher:innen rufen am Dienstag, dem 9. November, dazu auf, die vorhandenen Stolpersteine zu reinigen und so das Erinnern wachzuhalten.
Dies kann jeder selbst übernehmen. Alle Standorte der Stolpersteine sind auf www.chemnitz.de/stolpersteine zu finden. Dort ist eine neue Themenstadtkarte angelegt.
Gereinigt werden können die Stolpersteine mit einem bewährten Hausmittel: einem Mehl-Salz-Essig-Gemisch, das aus zwei Esslöffeln Mehl, zwei Esslöffeln Salz und ausreichend Essig besteht. Wer möchte, kann seine Putzaktion dokumentieren und wie zahlreiche Nutzer der sozialen Medien in ganz Europa unter dem Hashtag #KeinVerblassen posten.
Ab 16.30 Uhr werden die Stolpersteine dann innerhalb des Projekts „Lichterwege“ gereinigt und mit einem Lichterbecher versehen. Die Initiative Buntmacher:innen will damit an die Gräueltaten der Reichspogromnacht und den darauffolgenden Völkermord an Millionen von Juden erinnern. Dies ist keine zentrale Veranstaltung, die Teilnehmenden wählen individuell verschiedene Routen im gesamten Stadtgebiet aus.
Unterstützt wird das Projekt durch das Evangelische Forum, die Omas gegen Rechts sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Gefördert wird das Projekt vom Lokalen Aktionsplan für Demokratie, Toleranz und für ein weltoffenes Chemnitz (LAP).
Wer einen beleuchteten Stolperstein entdeckt, kann davon selbst in ein Foto machen und es unter dem Hashtag #wirsindlichterwege posten.
Informationen zum Projekt Stolpersteine
Mit den „Stolpersteinen“ wird an Bürgerinnen und Bürger aus Chemnitz erinnert, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Selbstmord getrieben wurden.
Die zehn mal zehn Zentimeter großen Stolpersteine werden jeweils in den Bürgersteig vor dem Haus eingelassen, wo die zu Ehrenden ihre letzte Adresse hatten. Auf der Messingplatte der Betonsteine sind Namen und Lebensdaten der Opfer eingraviert. Wer sie im Vorübergehen sieht, soll im Geiste darüber stolpern, kurz innehalten und die Eingravierung lesen.