„Erwachsenwerden hinter Gittern.“ Als Teenager im DDR-Knast
Volkshochschule: Lesung und Gespräch am 29. Oktober, 19 bis 20.30 Uhr, TIETZ, Veranstaltungssaal
Am Freitag, dem 29. Oktober, von 19 bis 20.30 Uhr lädt die Volkshochschule Chemnitz zu einer Lesung mit dem Zeitzeugen, Autor und Journalisten Falk Mrázek im TIETZ, Veranstaltungssaal ein. Falk Mrázek stellt sein Buch „‚Erwachsenwerden hinter Gittern.‘ Als Teenager im DDR-Knast“ vor, das in der Schriftenreihe der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erschienen ist.
Der Eintritt ist frei. Aufgrund der begrenzten Zahl an Plätzen wird eine Anmeldung unter www.vhs-chemnitz.de oder 0371 488-4343 empfohlen.
Das Erinnerungsbuch erzählt von den Jugend- und Hafterfahrungen des Autors in der DDR, die ihn unter anderem über den Chemnitzer Kaßberg führten. Falk Mrázek war 1978 im Alter von 17 Jahren wegen sogenannter Republikflucht eingesperrt worden. Er hatte an der Berliner Mauer am Brandenburger Tor seine Festnahme provoziert, indem er unter einer Schranke hindurchgeschlüpft und mit erhobenen Händen auf einen Wachtposten zugelaufen war. So wollte er ein Zeichen für den Ausreiseantrag seiner Eltern setzen und hoffte, selbst über den Häftlingsfreikauf in Freiheit zu gelangen. In der Folge erlebte der junge Mann verschiedene Strafanstalten der DDR und musste als politischer Gefangener Schwerstarbeit im Chemiekombinat Bitterfeld leisten, bevor er als Freikaufhäftling über das Kaßberg-Gefängnis im damaligen Karl-Marx-Stadt in den Westen entlassen wurde.
Im Anschluss an die Lesung möchte der Autor mit seinem Publikum ins Gespräch kommen. Es moderiert Michaela Bausch, Vorstandsmitglied im Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. Chemnitz.
Die Lesung ist eine Kooperation des Lern- und Gedenkortes Kaßberg-Gefängnis e.V. und der Volkshochschule Chemnitz. Sie wird gefördert von der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.