Ausbruch der Newcastle Krankheit bei gehaltenen Tauben im Stadtgebiet Chemnitz
Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt empfiehlt Impfungen für Tauben
Vergangene Woche wurde in einem Brieftaubenbestand im Stadtteil Markersdorf die Newcastle Krankheit (ND) amtlich festgestellt. Im Nationalen Referenzlabor (Friedrich-Loeffler-Institut) wurde das entsprechende Virus (Aviäre Orthoavulavirus-1 vom Taubentyp) nachgewiesen. Die Newcastle Krankheit oder auch bekannt unter Paramyxovirose ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird behördlich bekämpft. Die betroffenen Tauben befinden sich in Quarantäne. Der Taubenschlag wird umfassend gereinigt und desinfiziert.
Übertragungen auf den Menschen sind selten. Sie sind nur möglich, wenn ein enger Kontakt zu erkrankten Tieren besteht. Die Krankheitssymptome beim Menschen gleichen denen einer leichten Grippe.
Die ND kommt in vielen Ländern in Zentral- und Südamerika, Asien, Mittlerer Osten und Afrika vor. Aber auch in Europa werden immer wieder Ausbrüche der ND gemeldet. Für Hühner und Truthühner besteht in Deutschland eine gesetzliche Impfpflicht. Das Virus ist für Vogelarten hoch ansteckend und kann neben den Tauben auch Hühner, Wachteln, Gänse, Wildvögel u.a. infizieren.
Die Infektion führt je nach Virusstamm zu sehr schweren Krankheitsverläufen mit plötzlicher und sehr hoher Sterblichkeit bei den Vögeln. Es sind aber auch sehr milde Verläufe bis zum vollständigem Ausbleiben von Krankheitsanzeichen möglich. Typische Anzeichen bei Tauben sind z.B. Durchfälle und Orientierungsschwierigkeiten.
Die Erkrankung des Geflügels verursacht erhebliches Leid für das Einzeltier und zum Teil hohe Verluste im Bestand. Als einzige wirksame Bekämpfungsmaßnahme gegen die ND hat sich die regelmäßige Schutzimpfung der Tauben gegen das Virus bewährt.
Das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt der Stadt Chemnitz empfiehlt daher Haltern von Tauben, dringend regelmäßig ihren gesamten Bestand impfen zu lassen.