08.05.2020
Pressemitteilung 246

Gedenken an Kriegsende vor 75 Jahren


Stille Kranzniederlegungen in Chemnitz

Zur heutigen sogenannten stillen Kranzniederlegung gedachten Chemnitzer Städträtinnen und Stadträte, Vertreter des Verbandes der Verfolgten des Naziregimes und Bund der Antifaschisten Chemnitz (VVN-BdA) sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Barbara Ludwig an das Ende des 2. Weltkriegs und an die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 75 Jahren.

Anlässlich dieses 75. Jahrestages überbrachte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig an der Kriegsgräberanlage am Richterweg und am Mahnmal im Park der Opfer des Faschismus eine Botschaft.

Begleitet wurden die Gedenken von einem Cello-Musikstück.

Die von der Oberbürgermeisterin überbrachte Botschaft wird zudem an die Partnerstädte der Stadt Chemnitz, die trotz Einladung aufgrund der aktuellen Situation nicht dabei sein konnten, gesendet.

Ursprünglich war geplant, dass offizielle Delegationen aus Akron, Lodz, Manchester, Mulhouse, Usti nad Labem und Wolgograd gemeinsam in Chemnitz dem 75. Jahrestag gedenken. Das sind Partnerstädte aus Ländern der Alliierten sowie Partnerstädte aus Ländern, die vom Krieg besonders betroffen waren.

Neben den Delegationen waren aus den aufgeführten Städten Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren eingeladen worden, um sich zusammen mit Chemnitzer Jugendlichen im Rahmen eines Theater-Projektes unter den Schlagworten „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ mit diesem Jahrestag auseinanderzusetzen und zu klären, wie die damaligen Ereignisse uns heute noch beeinflussen.

Die Abschlusspräsentation des Workshops, der durch die Städtischen Theater Chemnitz gGmbH konzeptioniert und fachlich begleitet wurde, war für den 8. Mai 2020 vorgesehen.

Am Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium sollte es eine Vorlesung der TU Chemnitz für Schülerinnen und Schüler geben.

Außerdem sollte das ursprünglich für morgen geplante Europäische Nachbarschaftsfest ebenso mit in die Veranstaltungen eingebunden werden.

Aufgrund der aktuellen Situation wurde jedoch aus dem großen Gedenken anlässlich des 75. Jahrestages eine stille Kranzniederlegung.

Auf der Kriegsgräberanlage am Richterweg in Chemnitz-Reichenhain ruhen neben gefallenen sowjetischen Soldaten auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die hier in der Region ihr Leben verloren. Das Mahnmal im Park der Opfer des Faschismus erinnert an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes.
 

ERKLÄRUNG ZUM TAG DER BEFREIUNG

Sehr geehrte Abgeordnete des Bundestages und des Landtages,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende und Fraktionsmitglieder des Chemnitzer Stadtrates,
sehr geehrte Chemnitzerinnen und Chemnitzer,

wir stehen heute still an den Denkmälern unserer Stadt, um uns an die Opfer des zweiten Weltkrieges zu erinnern. Eines wahnsinnigen Vernichtungskrieges, der von Deutschland ausging. Angetrieben von einer mörderischen Ideologie. Millionenfaches sinnloses Sterben. Von Deutschland über die Welt gebracht.

Wir stehen still, weil die Dimension des Schreckens, die wir, die Deutschen zu verantworten haben, bis heute schockierend und beschämend ist. Weil es kaum Worte gibt, die das Grauen beschreiben.

Weil es nicht wieder gut zu machen ist. Und nie vergessen werden darf.

Weil wir es in der Hand haben, dass sich ein solches Grauen nicht wiederholt.

Und wir stehen heute still beisammen, weil die Umstände im Frühjahr 2020 das tatsächliche gemeinsame Erinnern unmöglich machen: Wir wollten den heutigen 8. Mai, diesen 75. Jahrestag der Befreiung, gemeinsam mit Gästen aus unseren Partnerstädten Wolgograd, Manchester, Mulhouse und Akron, aber auch Lodz und Usti nad Labem verbringen. Wir können heute aufgrund der Pandemie nicht beieinander –  aber wir können in Gedanken zusammen sein.

Wir sind so dankbar für die Freundschaft mit den Bürgerinnen und Bürgern in unseren Partnerstädten. Sie berichten noch heute von ihren Vätern, Großvätern, Onkeln und anderen Verwandten, die ihr Leben auf den Schlachtfeldern Europas ließen. Für die Befreiung vom Nationalsozialismus.

Das berührt uns in Dankbarkeit.

Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung. Er ist uns Verpflichtung, verantwortlich zu handeln. Den Frieden zu schützen. Die Demokratie zu wahren. Die Freundschaft der Menschen in der Welt, die Verständigung und das Miteinander zu fördern. Immer wieder.

Die Botschaft des 8. Mai heißt: Frieden. Respekt vor den Völkern der Welt. Das sagen die Menschen in Wolgograd. In Manchester. In Mulhouse. In Akron. In Chemnitz. Das ist die Aufgabe der nachfolgenden Generationen. Unsere Aufgabe.

Frieden.
 

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle Stadt Chemnitz

Cookie Einstellungen

Wir verwenden auf dieser Website mehrere Arten von Cookies, um Ihnen ein optimales Online-Erlebnis zu ermöglichen, die Nutzerfreundlichkeit unseres Portals zu erhöhen und unsere Kommunikation mit Ihnen stetig zu verbessern. Sie können entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und welche nicht (mehr dazu unter „Individuelle Einstellung“).
Name Verwendung Laufzeit
privacylayer Statusvereinbarung Cookie-Hinweis 1 Jahr
cc_accessibility Kontrasteinstellungen Ende der Session
cc_attention_notice Optionale Einblendung wichtiger Informationen. 5 Minuten
Name Verwendung Laufzeit
_pk_id Matomo 13 Monate
_pk_ref Matomo 6 Monate
_pk_ses, _pk_cvar, _pk_hsr Matomo 30 Minuten

Datenschutzerklärung von Matomo: https://matomo.org/privacy/