9.500 Nachtschwärmer kamen zur Museumsnacht
Kinder und Jugendliche waren auf Entdeckertour in Sachen Stadtgeschichte
Es war viel los am 5. Mai in Chemnitz, so wie es sich die Chemnitzer und Gäste der Stadt an einem sonnigen Frühlingstag im Festjahr zum 875. Geburtstag von Chemnitz wünschen. Die Anlässe reichten vom 200. Geburtstag von Karl Marx und vielfältigen Aktivitäten rund um den berühmten „Kopp“ auf der Brückenstraße bis zur 19. Auflage der Chemnitzer Museumsnacht.
Und so stand die diesjährige Chemnitzer Museumsnacht natürlich auch ganz im Zeichen des Stadtjubiläums. Mehr als 9.500 Besucher aus Chemnitz und der Region entschieden sich für das bis spät in die Nacht reichende Programm der fast 30 beteiligten Museen, Galerien und Einrichtungen. Das sind gut 500 Nachtschwärmer mehr als im Vorjahr. Ca. 3.500 Kinder und Jugendliche waren mit ihren Familien oder mit Freunden unterwegs.
Das diesjährige „Besondere Angebot“ für die Kinder, Jugendlichen und Familien: Entdeckertouren auf den Spuren bekannter Persönlichkeiten, die ein Stück Stadtgeschichte von Chemnitz und Karl-Marx-Stadt mit geschrieben haben.
Die kleinen und großen Stadtforscher nutzten die Möglichkeit, bei Mitmachangeboten und Aktionen an 14 Standorten mehr über berühmte Künstler und Naturforscher, ehemalige Bürgermeister, erfolgreiche Sportler oder Erfinder zu erfahren. Mit großer Neugierde und Begeisterung machten sich die jungen Entdecker an die „Arbeit“ und wurden dabei von den Fachleuten in den Einrichtungen gern unterstützt, freut sich Gabriele Martin, Projektleiterin der Chemnitzer Museumsnacht. Noch bis zum 12. Mai 2018 können die Kinder und Jugendlichen ihre Entdeckerkarten in den Museen oder im Kulturbetrieb/Kulturmanagement (TIETZ) abgeben. Es werden tolle Sachpreise verlost, mitmachen lohnt sich.
Tolle Programme und erstklassige Sonderausstellungen zogen die Gäste zum Hauptprogramm in die beteiligten Museen. Den größten Besucherzuspruch konnten die Innenstadteinrichtungen für ihr Programmangebot verzeichnen, wie z. B. das Staatliche Museum für Archäologie - smac. Auch im TIETZ mit dem Museum für Naturkunde und der Neuen Sächsischen Galerie sowie in den Museen der Kunstsammlungen, im Industriemuseum, im Stadtarchiv und Straßenbahnmuseum war das Publikumsinteresse groß. Die meisten Besucher richteten ihre Route so ein, dass sie zwischen 21 und 23 Uhr sogar noch bei der Geburtstagsparty des sprechenden und telefonierenden Karl Marx vorbeischauen konnten und ließen sich dieses einmalige Ereignis nicht entgehen.
Rundherum herrschte ein angenehmes Museumsnacht-Klima und alle Einrichtungen, auch die des Sonderprogrammes, wie unter anderem die BStU und das Marianne-Brandt-Haus, die Galerie ArtEck, das LATERNE-Archiv und das ehemalige Kaßberg-Gefängnis konnten sehr interessierte Besucher begrüßen.
Auch die nicht zentral gelegenen Museen konnten mit den Shuttlebussen gut erreicht werden. Viele ehrenamtliche und freiwillige Helferinnen und Helfer planten die Programme in den freien Kultureinrichtungen, wie z. B. im Museum für sächsische Fahrzeuge, im Eisenbahnareal, im Ebersdorfer Schulmuseum und im Deutschen SPIELEmuseum und arbeiteten mit Freude, fast bis zur Erschöpfung, damit die Museumsnachtbesucher viel über ihre Einrichtung erfahren und hoffentlich recht bald wieder kommen.
Auch die großen staatlichen Häuser erhielten wertvolle Unterstützung von ihren Fördervereinen und ehrenamtlichen Mitstreitern. So konnte z. B. an der Grabungsstätte des Museums für Naturkunde, mit Unterstützung des Fördervereins und von Bundesfreiwilligen und wissenschaftlichen Volontären, „Agricola“ persönlich (!) über die spannende Fundstelle von versteinerten Hölzern informieren.
Anmerkung: Leider können nicht alle beteiligten Einrichtungen namentlich benannt werden. Der Dank gilt jedoch allen Einrichtungen, Vereinen und Initiativen, die gemeinsam zum Gelingen der 19. Chemnitzer Museumsnacht beigetragen haben.