Chemnitz setzt Zeichen zum Friedenstag am 5. März
10 Uhr Kranzniederlegung auf dem Städtischen Friedhof – 11.30 Uhr Einweihung der Informationstele Turnstraße – 14 Uhr Namensgebung Friedensplatz – 15 Uhr Filmpremiere „Kinder im Krieg“ – 18 Uhr Kundgebung auf dem Neumarkt
Mit dem Friedenstag am kommenden Montag, dem 5. März, setzt Chemnitz zum 73. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges wieder ein Zeichen für Demokratie, Toleranz, ein friedliches Miteinander und Weltoffenheit, gegen Hass und Neofaschismus. Dafür hat die Arbeitsgruppe Friedenstag und ein breites Bündnis aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport ein vielfältiges Programm für den Chemnitzer Friedenstag vorbereitet.
„Ich lade alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer dazu, den Friedenstag zu ihrer Herzensangelegenheit zu machen und die vielfältigen Veranstaltungen zu besuchen“, so Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig lädt anlässlich des Friedenstages am 5. März, 10 Uhr auf den städtischen Friedhof ein. Zur traditionellen Gedenkveranstaltung wird am Mahnmal für die Opfer der Bombardierung der Stadt Chemnitz ein Kranz niedergelegt. Gemeinsam mit Vertretern des Stadtschülerschaftsrates wird Barbara Ludwig an die Opfer der Zerstörung von Chemnitz vor 73 Jahren erinnern. Die Veranstaltung wird durch ein Programm der Musikschule umrahmt.
11.30 Uhr wird die Stele „Kinder im Krieg“ eingeweiht. An der Turnstraße in der Nähe des Südbahnhofes, wo eines von vielen Wohnhäusern am 5. März 1945 ausbrannte, erinnert heute eine Stele daran, wie schrecklich Krieg ist und wie Kinder unter Krieg leiden. Drei Zeitzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg kommen zu Wort. Stephan Tanneberger erlebte den Luftangriff als fast 10-jähriges Kind in der Turnstraße gemeinsam mit seiner Mutter und dem 14-jährigen Bruder. Karl-Heinz Kleve war 13 alt und wohnte auf dem Kaßberg. Er wurde mit seiner Familie im Keller verschüttet und konnte sich durchs Nachbarhaus befreien. Auch Justin Sonder, Ehrenbürger der Stadt, verlor sein Zuhause in Chemnitz im Zweiten Weltkrieg. Er wurde 1943 festgenommen und nach Auschwitz deportiert. Als einer der wenigen Überlebenden kehrte er nach dem Krieg nach Chemnitz zurück.
An der Stele können per Knopfdruck die Geschichten der Kriegskinder angehört werden. Die Texte werden außerdem in deutscher und englischer Sprache vorgelesen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
14 Uhr erhält der Platz vor dem Neuen Technischen Rathaus den Namen Friedensplatz. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig wird vor der Enthüllung des Straßenschildes ein Grußwort überbringen. Außerdem wird die Skulptur von Michael Morgner „Reliquie Mensch“ zu sehen sein.
15 Uhr wird im Stadtverordnetensaal des Rathauses der durch die Stadt Chemnitz produzierte Film „Kinder im Krieg“ gezeigt. In den 30 Minuten kommen vier damalige Kinder zu Wort. Professor Stephan Tanneberger, Pfarrer Karl-Heinz Kleve, Ehrenbürger Justin Sonder und Brigitte Speck erzählen ihre Kriegserlebnisse. Weitere Vorführungen 15.30 Uhr und 16 Uhr.
Am Abend, um 18 Uhr, wird Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig an der Kundgebung zum Friedenstag unter dem Motto „Blumen aus Ruinen – Trümmerfrauen und wir Kriegskinder“ teilnehmen. Weitere Mitwirkende auf dem Neumarkt sind Hartwig Albiro, Nancy Gibson, Mathis Stendike, der Gebärdenchor Monael und Friends und der Chor der Städtischen Musikschule Chemnitz.
Weitere Informationen zum Chemnitzer Friedenstag unter www.chemnitz.de/friedenstag oder www.chemnitzer-friedenstag.de.
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Stadt Chemnitz