13.02.2017
Pressemitteilung 86

Sächsische Schmetterlingsexperten tagen in Chemnitz


Pd0086 Foto 04 Nur Online

Am 18. Februar findet im Museum für Naturkunde Chemnitz die 15. Jahrestagung der Schmetterlingskundler Sachsens statt. Lepidopterologen – so werden jene Fachleute genannt, die sich mit der Erforschung der Schmetterlinge beschäftigen. Erwartet werden etwa 30 bis 40 Berufs- und Freizeitforscher aus Sachsen und angrenzender Bundesländer.

Ein wichtiges Ziel des Treffens ist es, die Zusammenarbeit unter den Schmetterlingsexperten zu fördern, um so dem Artenschwund effizienter entgegenwirken zu können. Hauptthemen der diesjährigen Tagung sind die Entwicklung von Online-Projekten sowie die Fotografie von Schmetterlingen.

Allein in Sachsen gibt es mehr als 2.600 Schmetterlingsarten, über die zum Teil erst sehr wenig bekannt ist. Etwa die Hälfte davon hat bereits Eingang in die Roten Listen gefährdeter Tierarten gefunden, 10% der heimischen Schmetterlinge sind vom Aussterben bedroht.

„Man kann nur schützen, was man kennt“, meint Sven Erlacher, wissenschaftlicher Mitarbeiter und verantwortlich für die Insekten am Museum für Naturkunde Chemnitz. Er ist einer der Organisatoren der Tagung. Für ihn ist es selbstverständlich, dass die Schmetterlingskundler einen Ort des Wissens- und Erfahrungsaustausches am Museum vorfinden. Denn, so meint der Biologe, „naturkundliche Museen sind die Archive der Arten. Hier werden sie gesammelt, geordnet und wissenschaftlich analysiert. Dazu gehört auch die Erarbeitung von Verbreitungskarten und Abbildungen – der Themenschwerpunkt der Tagung.“

Tendenziell werden Verbreitungskarten, Artsteckbriefe und fotografische Dokumentationen zunehmend ins Internet gestellt, um zeitnah ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Ein solches Pilotprojekt gibt es auch im Chemnitzer Naturkundemuseum. Gemeinsam mit den Verbänden der Insektenforscher (Entomologen) in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sammelt und präsentiert das Museum alle dokumentierten Beobachtungen von Spannerartigen Nachtfaltern in Mitteldeutschland von den Anfängen in der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Damit wird die Erforschung dieser Teilgruppe der Schmetterlinge erstmals institutionell betrieben.

Sven Erlacher, Entomologe am Museum, und Volker Annacker, Betreuer des Insektariums sowie IT-Spezialist, stellen anlässlich der Tagung das Projekt zur Landesdatenbank der Geometridae von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt vor (www.naturkundemuseum-chemnitz.de/spanner).

Derzeit werden mehr als 260.000 Fundmeldungen gepflegt. Sie bilden die Grundlage für Maßnahmen zur Erhaltung gefährdeter Arten. Auch die Roten Listen basieren auf diesem Datenfundus. Schon jetzt können sich Fachkollegen, Vertreter des Naturschutzes, Planungsbüros, Wissenschaftler und interessierte Bürger einen Überblick über jede einzelne Art verschaffen. Weiterführende Arbeiten sollen neben automatisch generierten Verbreitungskarten, Phänologie- und Höhendiagrammen auch Texte zur Biologie sowie Fotos der einzelnen Arten verfügbar machen.

Link zum Schmetterlings-Pilotprojekt des Museums für Naturkunde:
http://www.naturkundemuseum-chemnitz.de/spanner
[Ins Suchfeld z.B. „albipunctata“ eingeben und den erscheinenden Namen anklicken!]

Fotos zur Auswahl:
https://www.dropbox.com/sh/27t6t41i3ezcaey/AAACUsIEnT2NofzcuzdUkIzAa

Foto_01: Im Jahr 2013 fand schon einmal eine Tagung sächsischer Schmetterlingskundler im Museum für Naturkunde Chemnitz statt.
Foto_02: Ein Teil der Schmetterlingssammlung des Museums für Naturkunde Chemnitz
Foto_03: Ausschnitt aus der Sammlung Spannerartiger Nachtfalter des Museums für Naturkunde Chemnitz
Foto_04: Der „Trauerspanner“ – einer der ca. 370 Spannerarten in Mitteldeutschland
Foto_05: Der „Ulmenblattspanner“ – ein seltener Spanner aus Sachsen

 

Weitere Informationen erteilt:
Stadt Chemnitz, Kulturbetrieb,
Museum für Naturkunde
Sven Erlacher,
Tel. 0371 488-4553;
E-Mail: erlacher@naturkunde-chemnitz.de

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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