21.04.2017
Pressemitteilung 235

Ehrenbürgerschaft der Stadt Chemnitz an Justin Sonder verliehen


Festakt im Stadtverordnetensaal des Neuen Rathauses

Die Stadt Chemnitz hat heute Justin Sonder in Anerkennung seines unermüdlichen Engagements, mit dem er als einer der letzten Zeitzeugen die Erinnerung an die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes wachhält, innerhalb eines Festaktes im Stadtverordnetensaal die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Zahlreiche Gäste wie Ehrenbürger, Mitglieder des Bundes- sowie Landtags und des Stadtrates, Vertreter aus Wirtschaft und Sport sowie Weggefährten, Freunde und Familie von Justin Sonder waren zum Festakt anwesend. Justin Sonder hat sich zudem in das Goldene Buch der Stadt Chemnitz eintragen.

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: „Justin Sonder hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, dass sich der Holocaust nicht wiederholt. Dafür erhält er die höchste Auszeichnung unserer Stadt.“

Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, hat seine Laudation mit den Worten geschlossen „Justin Sonder ist ein Mensch, der Hoffnung macht. Und deshalb ist es ein Tag, der Hoffnung macht.“

Justin Sonder selbst wünschte seiner Heimatstadt in der Dankesrede „zu allererst Frieden“. Es dürfe kein Platz sein für Hass, Gewalt und Antisemitismus. „Chemnitz, ich rufe dir zu: Du sollst blühen und gedeihen!“

Jette Bodenstein und Luan Qalaku, Schüler der 11. Klasse des Georgius-Agricola-Gymnasiums erinnerten sich in ihrem Grußwort an den Besuch Justin Sonders im Jahr 2015 im Unterricht der damals 9. Klasse: „Das Geschehene in dieser Zeit kann nicht rückgängig gemacht werden, aber wir haben verstanden, dass wir die Verantwortung für unsere Zeit tragen, dass menschenverachtende Systeme keine Chance haben dürfen.“

Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft geht auf den Vorschlag von DIE LINKE, CDU/FDP, SPD, Bündnis 90/Grüne, Fraktionsgemeinschaft VOSI/PIRATEN und der Oberbürgermeisterin zurück. In der Begründung der Vorlage, die der Stadtrat am 25.01.2017 beschlossen hat, heißt es: „Insbesondere wird Justin Sonders unermüdliches Engagement gewürdigt, mit dem er als einer der wenigen Auschwitz-Überlebenden und als einer der letzten Zeitzeugen überhaupt die Erinnerung an die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes wachhält. Nachfolgenden Generationen vermittelt er auf anschauliche Weise das Ausmaß des Menschheitsverbrechens und die kaum vorstellbare, perfide Maschinerie des Mordens. Zugleich thematisiert er die Verantwortung des Einzelnen innerhalb eines solchen Systems. Damit legt Justin Sonder nicht nur immer wieder Zeugnis ab, sondern bezeugt mit seinem Beispiel, dass Frieden und Demokratie zu allen Zeiten das Mittun der Menschen erfordern. Er hat erlebt, welche grausamen Folgen es haben kann, wenn Ausgrenzung, Hass und Antisemitismus gesellschaftsfähig werden. Die Erinnerung wachzuhalten, damit sich Geschichte nicht wiederholt, daraus speist sich Justin Sonders Motivation.

Vor Justin Sonder wurde zuletzt im November 2016 dem ehemaligen Oberbürgermeister Peter Seifert und 2008 der ehemaligen Einskunstlauftrainerin Jutta Müller die höchste Auszeichnung der Stadt zu teil.

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Pressestelle
Stadt Chemnitz

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