07.12.2016
Pressemitteilung 746

Zukunftskonzept für das TIETZ


Stadtrat bestätigt Strategie für den Chemnitzer Kulturbetrieb bis 2022

In seiner heutigen Sitzung hat der Stadtrat Chemnitz das Zukunftskonzept für das TIETZ bestätigt. Im Konzept beschreibt der Kulturbetrieb eine gemeinsame Strategie für die Stadtbibliothek, das Museum für Naturkunde, die Volkshochschule, die Musikschule, das Stadtarchiv und das Kulturmanagement. Schwerpunkte der Einrichtungen und Ziele der Zusammenarbeit sind bis 2022 dargestellt. Jetzt ist es Aufgabe der Verwaltung, die einzelnen Vorhaben genauer zu untersuchen, konkrete Pläne für die Umsetzung vorzubereiten und diese dem Stadtrat zum Beschluss gesondert vorzulegen.

Unter dem Dach der Marke „TIETZ+ – Horizonte öffnen“ definiert sich der Kulturbetrieb als Ort der Begegnung und Kommunikation, der Kunst und Kreativität, des Wissens und der Information. Um die Positionierung zu verdeutlichen und sich als starke Kulturmarke zu zeigen, strebt das TIETZ ein einheitliches Erscheinungsbild für den gesamten Kulturbetrieb an und plant, neben den vorhandenen Basisangeboten, eine Reihe von gemeinsamen, einrichtungsübergreifenden Aktionen für Menschen aller Generationen und Herkunft, darunter Familientage und Kulturnächte.

Die Marke Tietz+ baut auf der bestehenden Marke „Das TIETZ“ auf und steht für Erweiterung und Offenheit. Durch die neuen Strukturen im Kulturbetrieb werden betriebsinterne Abläufe optimiert und Kräfte gebündelt. Das dadurch neu gewonnene Potenzial ist die Grundlage für ein breit gefächertes Programmangebot des Kulturbetriebes mit großer lokaler und regionaler Ausstrahlung sowie mit internationalen Akzenten, etwa durch die Forschungsarbeit des Naturkundemuseums oder die Arbeit des Kulturmanagements im Kulturforum des Städtenetzwerkes EUROCITIES.

Dem Foyer des TIETZ kommt im Zukunftskonzept eine besondere Bedeutung zu. Geplant sind weitreichende Umbaumaßnahmen und die Wiedereinrichtung eines Info-Points am Haupteingang als zentrale Auskunfts- und Leitstelle für die Besucher.

Das Städtische Kulturmanagement sieht seine Schwerpunkte insbesondere in der Erarbeitung einer Kulturstrategie für die Stadt Chemnitz, der Überarbeitung der Instrumente zur Kulturförderung, der Beratung der Kulturmacher im neu geschaffenen Kultur.RAUM, der Organisation des EUROCITIES Kulturforums 2018 und der weiteren Stärkung der kulturellen Bildung.

Die Stadtbibliothek möchte sich noch stärker als innerstädtischer Lernort etablieren und bei der Vernetzung von Bildungsangeboten eine Schlüsselposition einnehmen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Chemnitz soll intensiviert werden, um gemeinsam Lernwelten digital zu erweitern. Der aktuellen Medienentwicklung folgend, plant die Bibliothek die Erweiterung von medienpädagogischen Angeboten sowie den Ausbau von Datenbankangeboten und Online-Portalen, um einer digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Die Erhaltung der bestehenden Stadtteilbibliotheken sowie die mobilen Bibliotheksangebote stellen ebenfalls Schwerpunkte dar.

Mit ihrem Bildungsprogramm stellt sich die Volkshochschule gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Digitalisierung, der Integration und Inklusion sowie dem demographischen Wandel. Die Spezialisierung der Berufe und die Entwicklung zur Wirtschaft 4.0 werden von der Volkshochschule mit Weiter- und Fortbildungsangeboten begleitet. So trägt die Volkshochschule zur Beschäftigungsfähigkeit der Bürger und zur Fachkräftesicherung in Chemnitz bei. Die Volkshochschule wird sich vermehrt mit speziellen Kursen an Ältere wenden und ihre Angebote zur familiären, ehrenamtlichen und professionellen Betreuung und Pflege erweitern. Mit ihrer Kernkompetenz in gesellschaftlicher und politischer Bildung wird die Volkshochschule Bürger im rasanten gesellschaftlichen Wandel begleiten und aufklärende wie informative Bildungsangebote bereitstellen.

Im Museum für Naturkunde geben die seit 2008 in Chemnitz gelungenen spektakulären Grabungsfunde Anlass für die umfassende Erneuerung der Dauerausstellung. Auf einer Grundfläche von 1.375 m2  wird das Alleinstellungsmerkmal der Stadt Chemnitz, das Pompej des Perms mit dem Versteinerten Wald, innovativ vermittelt werden. Die Eröffnung der neuen Dauerausstellung soll nach aktuellen Planungen anlässlich des 180jährigen Geburtsjubiläums des ersten Museumsdirektors, Johann Traugott Sterzel, in 2021 stattfinden. Ein visuell und inhaltlich aussagekräftiges Ideen- und Raumkonzept mit Kostenplanung für die neu zu entwickelnde Dauerausstellung möchte das Museum schon im Jahr 2017 präsentieren.

Die Städtische Musikschule plant bis 2022 weitere Sanierungsarbeiten am Gebäude auf dem Kaßberg, eine kontinuierliche Erneuerung von Instrumenten (z. B. Klaviere und Harfen), die stationär im Haus bleiben sowie Holzblasinstrumenten zur Ausleihe. Außerdem ist die Intensivierung von Fortbildungen für Pädagogen, Gruppen- und Begabtenunterricht geplant. Die Maßnahmen zielen auf eine weitere Steigerung der Qualität der musikalischen Ausbildung ab, um die Musikschule zum „Konservatorium“ zu entwickeln. Durch eine künftige Kooperation mit dem Jugendamt soll bis 2021 ein musischer Jugendklub im Altbaukeller der Musikschule entstehen. Außerdem wird die Musikschule die Willkommenskultur in Chemnitz durch Projekten für Flüchtlinge in Asylheimen aber auch in Form eines Unterrichtsangebotes für traditionelle orientalische, afrikanische oder asiatische Instrumente fördern.

Das Stadtarchiv sieht einen Schwerpunkt in der Erarbeitung einer Gesamtkonzeption für die Unterbringung des historischen Archivs und der zentralen Altregistratur. Bis 2020 besteht ein Bedarf an Magazinfläche für insgesamt ca. 11.000 laufende Meter Akten, zuzüglich 500 Quadratmeter Stellfläche für Spezialschränke und Spezialregale für Bücher, Karten, Pläne und das Bildarchiv. Bis Ende 2019 sollen Fachkonzepte für die Übernahme elektronischer Unterlagen in das Archivgut erstellt werden. Ebenso möchte das Archiv seinen Nutzern zeitgemäße Benutzungsformen wie Online-Recherchen ermöglichen. Dazu gehören auch die Digitalisierung von analogem Archivgut sowie die Modernisierung der technischen Ausstattung des Lesesaals. Personelle Herausforderungen erwarten das Archiv bis 2024. Aus Altersgründen scheidet mehr als die Hälfte des gegenwärtigen Personalbestandes aus dem Dienst aus. Im Personalmanagement liegt der Fokus auf der Wiederbesetzung der Stellen.

Über den Umsetzungstand des Konzeptes wird der Kulturbetrieb den Kulturausschuss informieren und die finanziellen und personellen Anforderungen mit den folgenden Haushaltsplanungen unter Beachtung der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel beantragen.

Ausgangssituation für das Zukunftskonzept war die Entscheidung des Stadtrates im November 2014 (Beschluss B-323/2014), den Kulturbetrieb der Stadt Chemnitz als städtisches Amt zu gründen und die Bereiche Städtisches Kulturmanagement, Städtische Musikschule, Stadtbibliothek Chemnitz, Museum für Naturkunde, Volkshochschule Chemnitz und Stadtarchiv Chemnitz in diesem Amt zu vereinen.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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