Wissensvermittlung durch Selbermachen – eine 3D-Druck-Werkstatt für alle

Die Stadtbibliothek Chemnitz versteht sich nicht nur als Ausleihstelle für Medien und außerschulischer Lernort, sondern auch als lebendiges Kulturzentrum und attraktiver Freizeit-Treffpunkt. Eine Vielzahl von Veranstaltungen und neuer Angebote tragen dazu bei dieses Profil zu stärken.

Die bundesweite Aktionswoche „Netzwerk Bibliothek“ nimmt die Stadtbibliothek Chemnitz in diesem Jahr zum Anlass sich dem Thema Makerspace zu widmen. An zwei Tagen, am 24. und 25. Oktober 2016 gibt es in der Zentralbibliothek zahlreiche Mitmachangebote, Präsentationen und Vorträge rund um das Thema 3D-Drucktechnik.

Das Angebot richtet sich insbesondere an Einsteiger und Neugierige, die mit der Technik noch nicht vertraut sind. Die Besucher können sich kreativ betätigen, die neue Technologie ausprobieren und erhalten Anregungen, was sie mit einem 3D-Drucker alles selbst herstellen können, bis hin zum Bau eines eigenen 3D-Druckers. Wer etwas Geduld mitbringt, kann sich sein erstes, eigenes dreidimensionales Werkstück schichtweise selber drucken.

Für zwei Tage wird sich die Stadtbibliothek als ein Ort des Ausprobierens, der Kreativität und des gemeinschaftlichen Arbeitens präsentieren.

Damit vermittelt die Bibliothek Medienkompetenz, ermöglicht den Besuchern, sich mithilfe von Hard- und Software selbst zu verwirklichen und bringt Menschen zusammen. Möglich geworden ist das umfangreiche Programm durch die Kooperation und Unterstützung von Fritzsche und Steinbach Bürosysteme GmbH, PROFIL Bildungsgesellschaft mbH und das FabLab Chemnitz.

Als Makerspaces versteht man offene, nicht kommerzielle Räume, in denen Menschen gemeinschaftlich, kreativ an physischen Objekten arbeiten. Für die Form der kollaborativen Wissensaneignung sind öffentliche Bibliotheken nahezu ideale Orte.

In vielen Bibliotheken wird beim Makerspace der Schwerpunkt auf technische Aktivitäten gelegt, bei denen Menschen mit Materialien arbeiten, die ihnen außerhalb der Bibliothek nicht unbedingt zur Verfügung stehen. So kann man im engeren Sinn einen Makerspace als Hobbykeller des digitalen Zeitalters bezeichnen. Die Werkzeuge sind nicht mehr Säge und Holz oder Schere und Stoff, sondern Laser-Cutter und 3D-Drucker.

Mit der Einführung eines Makerspace soll für die Bevölkerung ein kreativer „Raum“ geschaffen werden, der Menschen verbindet und der als Treffpunkt für alle Altersgruppen mit unterschiedlichen Interessen zur Verfügung steht. Der Makerspace bietet eine kreative Plattform, die den Prozess des lebenslangen Lernens unterstützt, Medienkompetenz vermittelt und die Besucher zur Selbstverwirklichung an Hard- und Software ermächtigt.

Nachdem die Stadtbibliothek im laufenden Jahr schon die neuen Konzepte „Lernraum“ und „Gaming“ entwickelt und umgesetzt hat, welche die Bibliothek als Ort weiter stärken, sind die beiden Makerspace-Aktionstage ein erster Schritt, um den Bedarf und die Interessen der Bibliothekskunden besser kennenzulernen und um erste Erfahrungen für zukünftige Angebote zu sammeln.

Trotz des Anstiegs der virtuellen Mediennutzung in der Stadtbibliothek Chemnitz gewinnt die Bibliothek als öffentlicher, nichtkommerzieller Ort für jedermann, als Kommunikationsort und gesellschaftlicher Raum zunehmend an Bedeutung. Die Stadtbibliothek verfügt über ein traditionelles Medienangebot aus allen Wissensgebieten, ergänzt durch einen virtuellen Bestand. Mit 1.629.974 Entleihungen im Jahr 2015 (davon 59.733 elektronische Downloads) bei einem Bestand von 283.725 Medieneinheiten gehört die Stadtbibliothek Chemnitz zu den großen öffentlichen Bibliotheken in Sachsen. Durch ihre benutzerfreundlichen Öffnungszeiten steht die Zentralbibliothek im TIETZ ihren Benutzern an insgesamt 52 Stunden pro Woche zur Verfügung. Sie ist ein geradezu idealer Ort im Chemnitzer Stadtzentrum, um neben den klassischen Aufgabenfeldern einer Bibliothek auch neue, zusätzliche Angebote für Bildung und Kultur zu entwickeln.

Netzwerk Bibliothek
„Netzwerk Bibliothek“ ist eine bundesweite Bibliothekskampagne des Deutschen Bibliotheksverbandes e. V. (dbv), die sowohl digitale Angebote, Services und zeitgemäße Veranstaltungsformate als auch aktuelle Trends der Bibliothekslandschaft in den Fokus rückt. Zum Beispiel: E-Books, kostenloses WLAN, E-Learning, digitale Datenbanken, internetfähige Computer, E-Reader, E-Journals und vieles mehr.

Die Kampagne läuft seit Oktober 2014 bis Juli 2017 und wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und unterstützt durch die ekz Gruppe und divibib.

www.netzwerk-bibliothek.de