Übergabe: Neue Fahrzeuge sowie ein Boot für den Einsatz im Katastrophenschutz

Vier neue Gerätewagen Sanität (Foto) hat die Stadt Chemnitz vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz für den Einsatz im Katastrophenschutz erhalten. Die Fahrzeuge gehören zum Behandlungszug 2 der 25. Medizinischen Task Force-Chemnitz (25. MTF-C).
Vom Freistaat Sachsen erhielt die Katastrophenschutz-Wasserrettungsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes ein neues Arbeitsmehrzweckboot (Foto) inklusive Trailer.

Offiziell übergeben werden die Fahrzeuge und das Boot an die ehrenamtlichen Katastrophenschutzhelfer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Ortsverband Chemnitz und Umgebung e.V., des DRK Kreisverbandes Chemnitz e.V. und der freiwilligen Feuerwehren Glösa und Klaffenbach am Mittwoch, dem 14. September 2016, 17:00 Uhr in der Sachsenallee anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Chemnitz.

Die Vertreter der Medien sind hiermit herzlich zum Fototermin vor Ort eingeladen.

Bürgermeister Sven Schulze übergibt symbolisch die Schlüssel an den Vorstandsvorsitzenden des ASB Ortsverband Chemnitz und Umgebung e.V., Manfred Barthold, und den Vorstandsvorsitzenden des DRK Kreisverbandes Chemnitz e.V., Pierre Bartsch. Mit den neuen Fahrzeugen und dem Boot samt Trailer im Gesamtwert von ca. 670.000 EUR verbessern sich die technischen Voraussetzungen der Katastrophenschutzhelfer, um bei Schadensfällen noch effektiver helfen zu können.

Weitere Informationen erteilt:
Brandamtsrat Lutz Fischer
Abt. Zivil-, Katastrophenschutz, Ausbildung und Freiwillige Feuerwehr
Feuerwehr der Stadt Chemnitz
Tel: 0371 488-3760/ -3751 oder 0151 14 03 58 38

Informationen zur Medizinischen Task Force (MTF) und den Fahrzeugen:

Ausgehend von der Neuen Strategie zum Schutz der Bevölkerung hat der Bund ein Konzept für die Medizinische Task Force (MTF) entwickelt. Bundesweit werden 61 MTF aufgestellt, so neben Dresden und Leipzig seit 2011 in Chemnitz die 25. MTF-Chemnitz.
Eine MTF ist eine taktische Einheit mit Spezialfähigkeiten oder besonderem Verstärkungs-potenzial zur Unterstützung regulärer Einheiten des Katastrophenschutzes und Sanitätsdienstes und ist z. B. in der Lage, einen Behandlungsplatz für bis zu 50 Personen einzurichten und zu betreiben. Prinzip der MTF ist die lageangepasste Zusammenfassung von unterschiedlichen Fachmodulen zur Bewältigung einer spezifischen katastrophenmedizinischen Lage. Der Einsatz der MTF ist sowohl als geschlossener Verband als lageangepasst nach Bedarf in einzelnen Modulen möglich, auch im täglichen Gefahreneinsatz.

Der neue Gerätewagen Sanität des Bundes (GW San) ist Kern der Teileinheit Behandlung in der MTF. Die sechs Kräfte zählende Besatzung sowie die Ausstattung des GW San erlauben die Erstversorgung von Schwerverletzten mit der Möglichkeit weiterer Behandlung bei verzögerter oder kurzfristig fehlender Transportmöglichkeit in ein Krankenhaus. Die hochwertige Ausstattung erlaubt eine sofortige eigenständige Versorgung von Verletzten, ohne dass eine weitere Ausstattung erforderlich wäre. Somit ist der Gerätewagen Sanität des Bundes nicht nur in der Teileinheit Behandlung, sondern auch zum Aufbau und Betrieb von Patientenablagen und Sichtungsstellen geeignet und einsetzbar.

Der GW San wird auf einem MAN Fahrgestell Typ TGL 10.220 4x2 BB als Straßenfahrgestell aufgebaut. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt zehn Tonnen. Das Fahrzeug wird mit einer Staffelkabine ausgestattet und kann sechs Personen Besatzung aufnehmen. Der Ausbau des Fahrzeuges wird von der Firma Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH in Wietmarschen ausgeführt. Der Gerätewagen führt ein 50 Quadratmeter großes Zelt mit, ausgeführt als Schnelleinsatzzelt und mit Druckluft befüllt; zum Zubehör gehören die Beleuchtung sowie eine Zeltheizung. Zur unabhängigen Stromversorgung wird ein tragbarer Stromerzeuger mitgeführt. Zur medizinischen Ausstattung gehören Beatmungsgeräte, Defibrillatoren, Medikamente und Infusionen, Krankentragen, Schienenmaterial sowie Rettungsbretter und Vakuummatratzen. Ein großer Teil der Ausstattung ist in Aluminiumkisten und Aluminiumkörben untergebracht und somit leicht zu transportieren. Die großen und schweren Ausstattungsteile (Zelt und Stromerzeuger) sind auf Rollwagen verlastet; auch die Zeltheizung ist fahrbar. Für die schweren, im Heck untergebrachten Ausrüstungsteile wird das Fahrzeug über eine Ladebordwand verfügen. Das Umfeld des Zeltes kann mit einem Flutlichtstrahler beleuchtet werden. Auch das Umfeld des Fahrzeuges wird beleuchtet und erlaubt so ein sicheres Arbeiten.

Informationen zum Arbeitsmehrzweckboot der Katastrophenschutz-Wasserrettungs-gruppe (KatS-WRGr):

Im Freistaat Sachsen sind insgesamt vier Wasserrettungsgruppen stationiert: Stadt Chemnitz, Landkreis Görlitz, Stadt Leipzig und Landkreis Ostsächsische-Schweiz-Erzgebirge.

Das neue Boot ist ca. sechs Meter lang und zwei Meter breit. Angetrieben wird es von zwei Außenbordmotoren, die jeweils eine Leistung von 70 PS vorweisen, sodass das Boot mit einer Gesamtleistung von 140 PS angetrieben wird. Bei Beschädigung eines Motors beispielsweise im Hochwasserfall bei Unebenheiten oder starker Strömung kann eine sichere Weiterfahrt durch den zweiten Motor gewährleistet werden. Darüber hinaus verfügt das Boot über weitere technische Raffinessen, die es multifunktional einsetzbar machen. Eine elektrohydraulische Bugklappe ermöglicht ein rückenschonendes Retten von Ertrinkenden. Des Weiteren können so Rettungstaucher leicht ins Wasser gelangen. Ausgestattet mit einem funkferngesteuerten Suchscheinwerfer, sowie diversen LED-Scheinwerfern lassen sich auch Such- und Rettungsaktionen bei Nacht durchführen. Unterstützt wird die Suche von ertrunkenen Personen durch ein Sonar mit GPS-Funktion zur Positionsortung auf dem Wasser. Über ein mobiles Digitalfunkgerät (MRT) lässt sich jederzeit Kontakt zur Einsatzleitung und Leitstelle halten. Durch seine robuste Bauweise ist dieses Boot besonders für Katastrophenfälle gut geeignet. Bei einer möglichen Zuladung von ca. einer Tonne lassen sich neben sitzenden und liegenden Patienten auch Material wie Sandsäcke, Pumpen oder sonstiges Einsatzmaterial auf dem Wasserweg verbringen.

Die KatS-WRGr leistet Hilfe bei Katastrophen in Verbindung mit dem Wasser sowie bei Schadensereignissen im und auf dem Wasser mit einer Vielzahl von gefährdeten Personen.

Im Einzelnen hat die KatS-WRGr folgende Aufgaben:

• Retten und Bergen von Menschen und Tieren aus Gefahren im und auf dem Wasser sowie aus Eisgefahr
• Hilfeleistung einschließlich des Versorgens mit lebensnotwendigen Gütern und Leistungen für durch Hochwasser eingeschlossene Personen und Tiere
• Mitwirken beim Bekämpfen von Hochwasser und Eisgefahren
• Mitwirken beim Bekämpfen von Umweltgefahren im und am Wasser
• Mitwirken beim Sichern und Bergen von Menschen und Tieren am, im und unter Wasser
• Mitwirken beim Evakuieren von Menschen und Tieren auf und aus dem Wasser

Kontakt für Interessenten für den freiwilligen Dienst im Katastrophenschutz:

Stadt Chemnitz, Feuerwehr, Abteilung Zivil-, Zivilschutz, Ausbildung, Freiwillige Feuerwehr,
Sitz: Jagdschänkenstraße 53, 09116 Chemnitz,
Tel: 0371 488-3751, Fax: 0371 488-3796
E-Mail: info@feuerwehr-chemnitz.de
www.feuerwehr-chemnitzer.org

Arbeiter-Samariter-Bund, Ortsverband Chemnitz und Umgebung e. V.,
Sitz: Herderstraße 6, 09120 Chemnitz,
Tel: 0371 36699-0, Fax: 0371 36699-9
E-Mail: ov@asb-ov-chemnitz.de
www.asb-ov-chemnitz.de

Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Chemnitz e. V.,
Sitz: Altchemnitzer Straße 26, 09120 Chemnitz,
Tel: 0371 700 80-0, Fax: 0371 700 80-149,
E-Mail: info@drkchemnitz.de
www.drkchemnitz.de
www.wasserwacht-chemnitz.de