„Karlsroute II“ - Ausbau der Radroute gestartet

Die Stadt Chemnitz ist einer von elf Partnern des deutsch-tschechischen Radrouten-Projektes „Karlsroute II“. Unter der Federführung des Zweckverbandes „Muldentalradweg“ beteiligen sich sechs deutsche und fünf tschechische Gemeinden am Ausbau der Radroute. Das Projekt mit einem Gesamt-Budget von ca. 3,5 Mio. Euro wird bis 30. Juni 2019 umgesetzt. Kürzlich trafen sich die Kooperationspartner zur offiziellen Auftaktveranstaltung in Eibenstock.

Gefördert wird es zu 85 % durch die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – „Kooperationsprogramm zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014 – 2020“.

Mit dem Projekt werden drei Hauptziele verfolgt:

Hauptziel 1 – Erweiterung des Streckennetzes
Mit dem Projekt soll die Haupt-Radroute ab Aue über Hartenstein und Oelsnitz/Erzgebirge bis nach Chemnitz um ca. 50 km verlängert werden, sodass sich die Gesamtlänge der „Karlsroute“ auf ca. 110 km erhöht.

Bei der Routenführung sollen bestehende bzw. im SachsenNetz Rad (Sächsische Radverkehrskonzeption, 2014) aufgeführte Radrouten berücksichtigt werden. Zudem sollen weitere vier Nebenrouten ausgewiesen werden, um eine noch breitere radtouristische Erschließung des Grenzraumes zu erreichen. Drei auf tschechischer Seite und die Talsperrenrunde Eibenstock mit ca. 35 km auf deutscher Seite.

Damit soll ein zusätzliches attraktives Angebot für Tages- und Übernachtungsgäste geschaffen und so die Verweildauer und Wertschöpfung in der Region erhöht werden.

Weiterhin soll die Intermodalität gefördert werden. So sollen besonders die Möglichkeiten der Verknüpfung zwischen Rad und Bahn entlang der Bahnstrecken Chemnitz – Aue – Johanngeorgenstadt – Nejdek – Nová Role – Karlovy Vary weiter ausgebaut werden.

Hauptziel 2 – Steigerung des Bekanntheitsgrades
Neben der radtouristischen Infrastruktur soll die „Karlsroute“ als Magnet des Radtourismus entwickelt, vermarktet und profiliert werden. So ist geplant, die Website zu erweitern und Info-Flyer und eine Faltkarte zu erstellen. Auch an einer Radrouten-App sowie einem Radroutenführers „Karlsroute“ wird gearbeitet. Alle Infomaterialien sollen dreisprachig (de/cz/en) ausgeführt werden. Ergänzend werden regelmäßig die allgemeine Öffentlichkeit und Tourismusakteure beiderseits der Grenze informiert.

Hauptziel 3 – Vereinbarung über den künftigen Erhalt der „Karlsroute“
Als Grundlage dafür, dass die „Karlsroute“ (als grenzübergreifende Radroute und touristisches Produkt) über die Laufzeit des Projektes und die festgesetzte Zweckbindungsfrist hinaus erhalten werden kann, wird eine entsprechende interkommunale Vereinbarung erarbeitet. Auf diese Weise sollen sich zwischen den Kooperationspartnern gemeinsame, grenzübergreifende Strukturen zur Festigung der Kooperation entwickeln.

Hintergrund
Bereits von 2012 bis 2015 wurde mit dem Projekt „Karlsroute I“ zwischen den Städten Karlovy Vary und Aue die grenzübergreifende touristische Radroute „Karlsroute“ errichtet. Zusätzlich zur ca. 60 km langen Haupt-Radroute Karlovy Vary – Aue entstanden vier Nebenrouten (drei auf deutscher und eine auf tschechischer Seite), die mit der Hauptroute verbunden sind.

Nach der erfolgreichen Umsetzung dieses Projektes und der sehr großen und positiven Resonanz, wurde in den vergangenen zwölf Monaten das Nachfolgeprojekt „Karlsroute II“ erarbeitet. Der Projektantrag wurde am 15. Juni 2016 im binational besetzten Begleitausschuss des Kooperationsprogramms bewilligt.