Rechtsradikalismus und Antisemitismus in der DDR
Vortrag und Diskussion mit Dr. Harry Waibel in der Volkshochschule
Am Dienstag, 14. Juni 2016, 19 Uhr stellt Dr. Harry Waibel seine langjährigen Forschungen zum Rassismus in der DDR in der Volkshochschule im TIETZ, Moritzstraße 20 vor. Im Veranstaltungssaal des TIETZ zeigt er Entwicklungslinien und Radikalisierungsabläufe auf, schildert Ereignisse und erklärt die Folgen für die heutige Gesellschaft. Der Eintritt ist frei.
Im Ergebnis seiner Forschungen vertritt Dr. Harry Waibel die These, dass Rassismus und Rechtsradikalismus die DDR-Geschichte durchziehen und nicht aus dem Westen übertragen worden waren. Sie entstammten auch nicht sämtlich der deutschen Vergangenheit. Spätestens seit den späten 1970er Jahren entfalten sich ein eigener militanter Rechtsradikalismus nazistischer Prägung und ein starker völkischer Nationalismus in der Bevölkerung. Auch die SED-Politik setzte in einem widersprüchlichen Prozess auf solche Karten. Diese Erbschaft wird in das geeinte Deutschland mit gravierenden Folgen eingebracht. Militanz und kulturelle Subversion, nationalistisch-revolutionäre Attitüde und Vermischung mit ‚jugendkultureller Mimikry‘ prägen die nächsten zwei Jahrzehnte der deutschen Entwicklung. Heute erheben neovölkische Bewegungen ihre Stimme und beginnen die Demokratie in ihrem Zentrum politisch anzugreifen.
Dr. Harry Waibel ist Historiker und Diplompädagoge. Er forscht zu den Ursachen und zum Verlauf von Neo-Faschismus, Rassismus und Antisemitismus in der DDR und veröffentlichte das Standardwerk „Rechtsextremismus in der DDR“. Weitere Arbeiten: „Diener vieler Herren – Handbuch ehemaliger NS-Funktionäre in der SBZ/DDR“.
In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Weitere Informationen erteilt:
Josef Lenz
Volkshochschule Chemnitz, Fachbereichsleiter Gesellschaft
Telefon: 0371 488-4321
E-Mail: lenz@vhs-chemnitz.de
Informationen
Stadt Chemnitz