12.01.2016
Pressemitteilung 11

Erster Spatenstich für künftiges Technisches Rathaus


Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig vollzieht gemeinsam mit der Firmengruppe Kellnberger und Baumbürgermeister Michael Stötzer den ersten Spatenstich. / Foto: Kristin Schmidt

Die Firmengruppe Kellnberger hat heute im Beisein von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und Baubürgermeister Michael Stötzer den feierlichen ersten Spatenstich für das künftige Technische Rathaus der Stadt Chemnitz vorgenommen. Damit verschwindet mit der umgangssprachlich „Contiloch“ genannten Brache endgültig ein städtebaulicher Missstand aus dem Stadtbild.

Die Stadt Chemnitz hatte im Dezember die vollständige Baugenehmigung und sanierungsrechtliche Genehmigung für den Neubau an der Bahnhofstraße erteilt. Das Unternehmen errichtet auf dem Gelände zwischen Bahnhofstraße, Waisenstraße und Dresdner Straße einen sechsgeschossigen Gebäudekomplex zur Unterbringung zahlreicher Ämter.

Ab 2018 werden dort das Baudezernat mit Stadtplanungsamt, Vermessungsamt, Baugenehmigungsamt, Tiefbauamt, Grünflächenamt und das Gebäudemanagement/Hochbau ihren Dienstsitz haben. Zudem werden Teile des Hauptamtes, des Rechtsamtes und des EDV-Amtes sowie das Liegenschaftsamt, das Umweltamt und das Schul- und Sportamt im neuen Technischen Rathaus untergebracht sein.
 

Rund 16.000 m² Nutzfläche für Ämter der Stadtverwaltung

Mietbeginn ist nach derzeitigen Planungen am 1. Dezember 2017. Für den Umzug der Ämter wird mit sechs bis acht Wochen Dauer gerechnet. Insgesamt belegt die Stadt Chemnitz einschließlich aller Lager-, Beratungs- und Archivräume 12.671 m², hinzukommen Flure, Treppenhäuser und Betriebsräume. In Summe werden rund 16.000 m² angemietet. Im Ergebnis eines Markterkundungsverfahrens im Sommer 2014 hatte die Verwaltung mit der Firmengruppe Kellnberger einen 15-jährigen Mietvertrag abgeschlossen. Der Mietpreis ist auf 8,90 Euro/m² vertraglich fixiert.


Städtebauliche Situation

Die nun beginnende Baumaßnahme, die den Sonnenberg mit der Innenstadt städtebaulich vernetzt, bildet zugleich den Auftakt für weitere Flächenausschreibungen und künftige Baumaßnahmen entlang der Bahnhofstraße. Sie resultiert aus dem Gutachterverfahren zur Weiterentwicklung der Innenstadt und gibt damit einen städtebaulichen Ausblick: Das Technische Rathaus ist nur ein erster wichtiger Baustein, den Bereich östlich der Bahnhofstraße aufzuwerten und ihm ein neues städtebauliches Gerüst zu verleihen. Dieses soll zukünftig durch weitere Gebäude in den Baufeldern E3 (derzeit Parkplatz am Haus Tietz) und E4 (derzeit Parkplatz An der Johanniskirche) ergänzt werden. Aufbauend auf dem im Jahr 2015 durchgeführten Gutachterverfahren zur weiteren Entwicklung der Innenstadt stellt die Stadt gegenwärtig den Bebauungsplan "Neue Johannisvorstadt" auf, der die zwei genannten Baufelder E3 und E4 beinhaltet.

Die neuen Gebäude (Technisches Rathaus, Neue Johannisvorstadt) haben mit der geplanten boulevardartigen Grüngestaltung die Kraft, der Bahnhofstraße insgesamt ein neues städtebauliches Antlitz zu verleihen, das - so die berechtigte Hoffnung - identitätsstiftend und belebend für die Attraktivität der gesamten Chemnitzer Innenstadt sein wird.
 

Abb. Architekturbüro Koch

Stadträte, Verwaltung und Bauherr hatten sich in einem Beirat mit der Gestaltung der Fassaden des neuen Technischen Rathauses auseinandergesetzt. Im Ergebnis der Diskussion unterschiedlichster Gestaltungsansätze hat sich eine mehrfarbige Lösung durchgesetzt. Die Brüstungen werden weiß glatt geputzt, die Pfeiler zwischen den Fenstern werden in Rot- und Blautönen farblich gestaltet, sodass sich ein dynamisches, abwechslungsreiches Bild ergibt. Die Rottöne sollen sich entlang der Bahnhofstraße und Waisenstraße in einer Art Wellenbewegung über die Fassade ziehen. Entlang der Dresdner Straße, wo der Baukörper in mehrere Einzelhäuser gegliedert ist, erfolgt eine freie Mischung zwischen blauen und roten Fensterpfeilern. Horizontal strukturierte Fassaden wurden bereits am Kaufhaus Schocken und bei den Verwaltungsbauten der DDR-Zeit verwendet. Die ausgewählte Gestaltung stellt damit eine gute, eigenständige Fortentwicklung dieser jahrzehntelangen architektonischen Grundhaltung dar.

Zur Bahnhofstraße, zur Waisenstraße und zum Dresdner Platz hin wird der sechsgeschossige kompakte, von einer Tiefgarage unterbaute Baukörper eine Art Blockrandbebauung bilden, die für Blickbezüge in den Innenhof, Durchgänge und eine sinnvolle Architekturgliederung unterbrochen wird. Dabei ist an der Bahnhofstraße und an der Waisenstraße die Ausbildung einer Torsituation durch eine Überbauung der Lücke im obersten Geschoss vorgesehen.

Das an der Dresdner Straße gelegene denkmalgeschützte Kunstgewerbehaus wird durch einen Anbau an dessen Brandwand und die Ausbildung einer baulichen Fuge in die Bebauung einbezogen. Entlang der Dresdner Straße wird entsprechend der einst historisch vorhandenen Bebauung gezielt die Ausbildung eines Einzelhauscharakters umgesetzt. Somit kann die Bebauung an der Dresdner Straße als vermittelndes Element zwischen der Großmaßstäblichkeit der Gebäude an der Bahnhofstraße und der stärker gegliederten kleinmaßstäblichen Bebauungsstruktur auf dem Sonnenberg wirken.

Gegenüber dem Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz soll eine klar ablesbare Raumkante geschaffen werden, die den entstehenden repräsentativen Vorplatz ausbildet und den besonderen Bezug zum berühmten denkmalgeschützten Mendelsohn-Bau herstellt.

Zur Sicherung einer modernen Architektursprache werden die Obergeschosse als Lochfassaden mit stehenden Fensterformaten ausgebildet. Damit kann eine klar gegliederte Fassade entstehen, die der langgestreckten, lagernden Anmutung der Baukörper eine vertikale Dimension und somit eine interessante Spannung verleiht. Für die Erdgeschosse entlang der Bahnhofstraße und zum Vorplatz hin werden großflächige Verglasungen zum Einsatz kommen. Zur Realisierung der Gebäudefassade als gestalterisch akzentuiertes Element des Stadtraumes und zur Unterstreichung der Verbindungsfunktion auch in den Nachtstunden, wurde ein Lichtraumkonzept erarbeitet.

Als städtebauliches Bindeglied zwischen unterschiedlichen Stadtteilen wird der Baukörper besonderen Anforderungen wie einer behindertengerechten, barrierefreie fußläufige Anbindung des Sonnenbergs an die Innenstadt gerecht. Darüber hinaus erfolgt eine räumliche Gliederung der Freiflächen durch eine hochwertige Gesamtgestaltung in Bepflanzung, Materialität und Formensprache, die der künftigen öffentlichen Nutzung eine besondere Qualität verleihen wird.
 

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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