Zweites Clearinghaus in Betrieb gegangen
Heute wurde das zweite Clearinghaus in der Friedrich-Hähnel-Straße 9 eröffnet. 40 unbegleitete, minderjährige ausländische Jugendliche bezogen ihr neues Zuhause. Tatkräftig packten sie selbst mit an, um den Umzug aus der Reichenhainer Straße, ehemals "Haus des Sports", zu unterstützen.
Der Betreiber dieses Clearinghauses, die Heim gGmbH, legt großen Wert auf die Schaffung einer familiären Atmosphäre im Haus. Die Jugendlichen wohnen deshalb jetzt in fünf kleinen Gruppen zusammen mit einem Bezugsbetreuer und einem Teamleiter. Damit will der Träger eine Wohnstruktur bieten, die ein positives soziales Miteinander und aktives Mitgestalten im Alltag fördert. Von Anfang an sind die Jugendlichen in den Tagesablauf einbezogen. Mit Rechten und Pflichten für alle Bewohner gleichermaßen. Für alle gemeinsam ist das Einnehmen des Mittagessens in einem Speiseraum möglich. Das Essen wird angeliefert, die Ausgabe übernehmen die Jugendlichen zukünftig selbst. Auch Frühstück und Abendbrot werden in Eigenregie organisiert.
"Das A und O allen Zusammenlebens ist das Erlernen der deutschen Sprache", so Sebastian Schmidt, Prokurist der Heim gGmbH. Er kann feststellen, dass bei den jungen Ausländern vorwiegend erfreulich großes Interesse am Unterricht zu spüren ist. "Die Vorkenntnisse und Voraussetzungen sind individuell sehr unterschiedlich, aber genau da setzen wir mit unserem gestaffelten Unterrichtsangebot an", so Sebastian Schmidt. Anzuerkennen ist, dass einige von ihnen, neben den täglichen Deutschkursen im Haus, parallel weitere Kurse bei anderen Anbietern zusätzlich belegen.
Ein Bolzplatz auf dem Außengelände des Clearinghauses sowie Initiativen von Chemnitzer Sportvereinen bieten den Jugendlichen gute Möglichkeiten, um sich einzuleben und auch sportlich zusammenzuwachsen. Erfahrungen, Kontakte und Aktionen gab es bereits im Haus Reichenhainer Straße. Ob Radsport, Basketball, Fußball oder Floorball - Sport zieht keine Grenze zwischen verschiedenen Nationalitäten.
Als Vorteil erweist sich in der tagtäglichen Arbeit, dass sich unter den Mitarbeitern einige mit Migrationshintergrund befinden. Zwei Mitarbeiter, die selbst vor Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland kamen, kennen die Situation der Jugendlichen aus eigenem Erleben. Sie konnten als Sprachmittler in der Heim gGmbH eingestellt werden. Mit ihrer Hilfe lässt sich so manches Verständnisproblem ausräumen.
Dennoch, so sind sich Sebastian Schmidt und Heim gGmbH-Geschäftsführer Karl Friedrich Schmerer im Klaren, ist das Führen des Clearinghauses eine Herausforderung. Zu meistern ist das nur mit einem guten und engagierten Team. „Wir sind stolz und dankbar für die bisherigen Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der ehrenamtlichen Helfer und sicher, dass uns auch weiterhin eine gute Arbeit gelingen wird", so Karl Friedrich Schmerer.
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Stadt Chemnitz