05.11.2015
Pressemitteilung 658

Kranzniederlegung an der Stele am Stephanplatz/ Einweihung Gedenktafel auf Bahnhofsvorplatz


Oberbürgermeisterin bittet Chemnitzer um Teilnahme an der Gedenkveranstaltung - Kranzniederlegung am 9. November um 10 Uhr an der Stele am Stephanplatz

Zum Gedenken und in Erinnerung an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die am 9. November 1938 Opfer der faschistischen Pogromnacht wurden oder in den folgenden Jahren während der faschistischen Gewaltherrschaft ermordet wurden, findet am kommenden Montag, dem 9. November 2015, 10 Uhr, an der Stele am Stephanplatz die Gedenkveranstaltung der Stadt Chemnitz statt.

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig bittet die Bürgerinnen und Bürger, mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung ein engagiertes Zeichen zu setzen für ein aktives Erinnern und zugleich ein Zeichen zu setzen gegen Terror, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt heute.

Eröffnet wird das Gedenken 10 Uhr an der Stele mit einer Kranzniederlegung und der Gedenkansprache von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Der Chor der Jüdischen Gemeinde Chemnitz wird die Gedenkveranstaltung künstlerisch-musikalisch begleiten. Nach dem Chorgesang wird Dr. Ruth Röcher, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Worte des Gedenkens an die Teilnehmer der Veranstaltung richten. Rabbiner Jakov Pertsovsky spricht das Gebet „El male rachamim“. Beendet wird das Gedenken mit dem Kaddisch, dem traditionellen Totengebet, durch Rabbiner Pertsovsky und Siegmund Rotstein.

Hintergrund: Am Stephanplatz, dem traditionellen Ort der alljährlichen Gedenkveranstaltung der Stadt Chemnitz gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Chemnitz,  stand bis zu ihrer Zerstörung in der Pogromnacht 1938 die berühmte Chemnitzer Synagoge. Das neue Gotteshaus der Jüdischen Gemeinde Chemnitz wurde am 24. Mai 2002 auf dem Kapellenberg an der Stollberger Straße 28 eingeweiht. 2010 konnte die Jüdische Gemeinde Chemnitz ihr 125-jähriges Jubiläum feiern. Vor der Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten lebten 1933 in Chemnitz etwa 3.500 Menschen jüdischen Glaubens. Derzeit gehören 600 Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Chemnitz an.

Hinweis: Um die Gedenkveranstaltung an der Stele am Stephanplatz in einem insgesamt würdevollen und auch dem Anlass angemessenen ruhigen Rahmen durchführen zu können, d.h. ohne den Verkehrslärm der unmittelbar neben dem Gedenkplatz befindlichen Hauptverkehrsstraßen, wird die Reichsstraße im Abschnitt zwischen Zwickauer Straße und Weststraße am Montagvormittag ab 9.30 Uhr für den Straßenverkehr voll gesperrt.  Verkehrsteilnehmer werden um Berücksichtigung und Verständnis gebeten. Umfahrungsmöglichkeiten sind über die Zwickauer Straße, - Barbarossastraße - Weststraße bzw. Zwickauer Straße – Theaterstraße – Kaßbergauffahrt – Weststraße gegeben. Die Gedenkveranstaltung wird gegen 10.50 Uhr beendet sein – nach Abschluss der Veranstaltung wird der Straßenabschnitt wieder freigegeben.

Am späten Nachmittag des gleichen Tages, 17 Uhr, weiht Bürgermeister Sven Schulze auf dem Chemnitzer Bahnhofsvorplatz eine Gedenktafel für die Opfer von Deportation in der NS-Zeit ein. Gestiftet wurde die Tafel vom Bürgerverein FUER Chemnitz, der Jüdischen Gemeinde, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und dem Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Sie soll an den Transport von Juden und anderen Bürgern in die Vernichtungslager erinnern. Neben Bürgermeister Sven Schulze werden u.a. Siegmund Rotstein, Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, Dr. Ruth Röscher, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Dieter Nendel, gebürtiger Chemnitzer und Initiator der Gedenktafel, Justin Sonder, ein Auschwitz-Überlebender, Dr. Jürgen Nitsche, Historiker, und Hans-Rüdiger Minow, Autor des Buches „Der Zug der Erinnerung, die Deutsche Bahn und der Kampf gegen das Vergessen“ an der Veranstaltung teil nehmen.
 
Weitere Veranstaltungen zum Gedenken und in Erinnerung an die Pogromnacht
Das Evangelische Forum Chemnitz macht auf folgende Veranstaltungen am 9. November 2015 in Chemnitz aufmerksam:

Montag, 18 Uhr, Jugendkirche St. Johannis, Theresenstraße 2
Friedensgebet zum Gedenken an die Reichspogromnacht in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Studentengemeinde in der Jugendkirche St. Johannis. „Was geschah am 9. November 1938 in Chemnitz?“: Gemeinsames Erinnern unter Leitung von Pfarrer Dr. Christoph Herbst und Pfarrerin Dorothee Lücke.

Montag, 19.15 Uhr, Jüdisches Gemeindezentrum, Stollberger Straße 28
Zum Gedenken an die Reichspogromnacht: „Überleben im Dritten Reich. Juden im Untergrund und ihre Helfer. Das Beispiel Chemnitz.“  Eine gemeinsame Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und des Evangelischen Forums. Referent ist Dr. Jürgen Nitsche. Für die musikalische Untermalung  sorgt der Chor Schir Semer der Jüdischen Gemeinde Chemnitz unter der Leitung von Taisa Leyenson.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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