05.10.2015
Pressemitteilung 568

Islam in Deutschland – Einblicke und Kontroversen


Vortragsreihe im TIETZ beginnt am 6. Oktober, 19:00 Uhr

Aufgrund verschiedener Entwicklungen ist die gegenwärtige Debatte über den Islam in Deutschland häufig emotional besetzt. Weltweit bekennen sich ca. 1,4 Milliarden Menschen zum Islam und in Deutschland leben ca. 3,8 bis 4,3 Millionen Muslime. Muslimische Gemeinschaften sind Teil unserer Gesellschaft. Das Zusammenleben stellt jedoch manchmal komplexe Fragen, die keine einfachen Antworten erlauben. Die Veranstaltungsreihe "Islam in Deutschland" hat daher genau diese Thematik zum Kern der Vorträge und Diskussionen gemacht. Ziel ist es, die Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren und vorzustellen. Dabei werden Kontroversen aufgegriffen und intensiv mit den Referentinnen und Referenten diskutiert. 

Eine Kooperation mit der Professur für interkulturelle Kommunikation der TU Chemnitz und der Landeszentrale für politische Bildung.


6. Oktober 2015, 19 Uhr

RELIGIÖS LEGITIMIERTE GEWALT: DER ISLAMISCHE STAAT IM IRAK

Vortrag und Diskussion mit Dr. Christoph Günther, Orient-Institut Leipzig

Dr. Christoph Günther untersucht die Entstehung des "Islamischen Staates" (IS), dieses irakischen Zweiges von alQaida, der von Abu Mus'ab azZarqawi, dem "schlachtenden Fürsten", gegründet wurde und seit 2004 für die schwersten Bombenattentate im Irak und in Syrien verantwortlich ist. Dass Gewalt als notwendiges Mittel eingesetzt werden muss, ist jedoch nur ein Aspekt der Gruppierung. Deren chronologisch systematische Analyse deckt hier auf, wie ein "Islamischer Staat" denn gestaltet sein soll und mit welchen kommunikativen Mitteln er die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit einer solchen Gesellschaftsform überzeugen will.

Volkshochschule im TIETZ, Veranstaltungssaal, Eintritt frei

 

3. November 2015, 19 Uhr

DIE ISLAMDEBATTE UND DER RECHTSPOPULISMUS

Vortrag und Diskussion mit Winfried Rust, Redakteur IZ3W

Rechtspopulistische Parteien und "Bürger"-Bewegungen haben den Islam als Feindbild erkoren. Gesellschaftliche Umbrüche und Krisen und die damit einhergehenden Ängste werden kanalisiert und mit einer vermeintlich fremden Kultur in Verbindung gebracht, dem Islam. Wilfried Rust analysiert in seinem Vortrag die rechtspopulistischen Bewegungen und legt ihre Schnittstellen zu rechtem Gedankengut frei. Darüber hinaus zeigt er auf, wie der Islam für fremdenfeindliche und rassistische Ziele instrumentalisiert wird.

Volkshochschule im TIETZ, Veranstaltungssaal, Eintritt frei



24. November 2015, 19 Uhr

PLÄDOYER FÜR EINEN ZEITGEMÄSSEN ISLAM

Vortrag und Diskussion mit Lale Akgün, SPD-Politikerin und Autorin

„Der Islam gehört zu Deutschland.“ – Diesen Satz von Alt-Bundespräsident Wulff hat sich auch Bundeskanzlerin Merkel zu eigen gemacht. Trotzdem haben viele Menschen Bedenken, setzen den Islam gleich mit Scharia und mit Kopftuch. DER Islam existiert nicht, vielmehr gibt es eine Vielzahl von Auslegungen des Islam. Lale Akgün plädiert für einen liberalen Islam, in dem der Koran historisch-kritisch zu interpretieren ist. Die universalen Menschenrechte und vor allem die völlige Gleichberechtigung von Mann und Frau sind die Grundlagen dieses liberalen Islam.

Volkshochschule im TIETZ, Veranstaltungssaal, Eintritt frei


1. Dezember 2015, 17 Uhr

RADIKALISIERUNGSPROZESSE BEI JUGENDLICHEN UND DIE ANZIEHUNGSKRAFT DES SYRISCHEN BÜRGERKRIEGS

Vortrag und Diskussion mit Ahmad Mansour, Diplom-Psychologe, Programme Director bei der European Foundation for Democracy in Brüssel

Der "Islamische Staat" hat trotz seines mörderischen Wirkens eine hohe Anziehungskraft auf eine kleine Gruppe muslimischer Jugendlicher. Sie reisen nach Syrien, teilweise noch minderjährig, und schließen sich dem Kampf des IS an. Welche Motivation haben die Jugendlichen und warum wenden sie sich von unserer Gesellschaft ab?

Reichenhainer Straße 90, Weinhold Bau, Raum W038, Eintritt frei


8. Dezember 2015, 19 Uhr

ISLAMISIERUNG UND ANTIMUSLIMISCHER RASSISMUS

Vortrag und Diskussion mit Ismail Küpeli, Politikwissenschaftler und Journalist

In der Bevölkerung existiert eine hohe Zustimmung für rassistische Äußerungen, die sich gegen Muslime richten. Vielfach wird berechtigte Kritik an konkreten islamistischen Inhalten und Praxen verwendet, um Feindbilder zu konstruieren und den Rassismus in Deutschland zu legitimieren. Die Analyse und Kritik des Islamismus als reaktionärer politischer Bewegung wird dadurch allerdings nicht überflüssig. Auch ohne antimuslimische Ressentiments lässt sich die Existenz von Islamistischen Bewegungen und Akteuren feststellen.

Volkshochschule im TIETZ, Veranstaltungssaal, Eintritt frei



Weitere Informationen erteilt:

Gerd Kurbjuhn, Fachbereichsleiter Gesellschaft, Volkshochschule Chemnitz

Telefon: 0371 488-4321

E-Mail: kurbjuhn@vhs-chemnitz.de

 

 

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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