Neue Verkehrsmanagementzentrale geht in Betrieb

Die Gesamtmaßnahme konnte bereits Ende April planmäßig abgeschlossen werden. Nach den zwischenzeitlich im laufenden Betrieb durchgeführten Feinjustierungen wurde die neue Verkehrsmanagementzentrale nun offiziell in Betrieb genommen.

Damit wurde nun die Umsetzung eines seit 2012 laufenden EU-Förderprogrammes zum Aufbau des städtischen Verkehrsmanagementsystems abgeschlossen.

 

Die grundlegende Zielstellung für die schrittweise Einführung eines integrierten regionalen Verkehrsmanagements (Chemnitzer Verkehrsmanagementsystem, CVM) besteht darin, mit einem intelligenten Verkehrsmanagement die Kapazitäten der vorhandenen städtischen Verkehrsanlagen insgesamt noch besser auszunutzen. Im Vordergrund steht dabei die Förderung der umweltfreundlichen Verkehrsträger. So wurde auf verschiedenen Strecken im Stadtgebiet der Verkehrsfluss so organisiert, dass die Busse und Stadtbahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs vorrangig bedient werden und damit schneller und pünktlicher unterwegs sind. Zudem sollte mit der Umsetzung des Programms auch der Rad- und Fußgängerverkehr gefördert und die Verkehrssicherheit verbessert werden.

 

Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen nach Abschluss aller Maßnahmen insgesamt 3,6 Mio. Euro, wobei hierfür von der Europäischen Union Zuwendungen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 2,4 Mio. Euro ausgezahlt worden sind.

 

Zu den Aufgaben der Verkehrsmanagementzentrale gehören unter anderem die Überwachung und Kontrolle der Verkehrsabläufe und des Betriebs der verkehrstechnischen Anlagen. Dazu ist die Zentrale von 5.30 bis 20.30 durchgehend im Schichtbetrieb von jeweils einem Mitarbeiter besetzt. Zudem haben die Verkehrsingenieure des Tiefbauamtes für verschiedene Aufgabenstellungen Zugriff auf die Zentrale. Zu nennen sind hier die Fernversorgung der Steuergeräte aller angeschlossenen Ampelanlagen, die Auswertung und Verarbeitung von Verkehrsdaten für eine Qualitätsanalyse der Verkehrssteuerungen und die laufende Optimierung der Steuerungsprogramme sowohl hinsichtlich der Beschleunigung des ÖPNV als auch der Koordinierung des Individualverkehrs.

 

Der Aufbau des CVM umfasste neben der Errichtung der Verkehrsmanagementzentrale für die Region Chemnitz außerdem eine Reihe von streckenbezogenen, signaltechnischen Maßnahmen mit dem Ziel, die verkehrsbedeutenden Bahn- und Buslinien im Stadtgebiet von Chemnitz zu beschleunigen. Die Ausrüstung der betroffenen Lichtsignalanlagen wurde dabei in wesentlichen Teilen erneuert.

 

Zum Maßnahmenpaket gehören u.a. bedarfsgerechte, verkehrsabhängige Schaltungen für den ÖPNV wie beispielsweise die Einführung von Sonderphasen und die Anpassung von Grünen Wellen. An der Zentralhaltestelle ging es auch darum, die internen Abläufe im ÖPNV z.B. in Bezug auf Sonderprogramme für den Rendezvous-Verkehr zu optimieren.

 

All diese Verbesserungen haben nicht nur positive Auswirkungen auf die Schnelligkeit der Busse und Bahnen, sondern vor allem auch auf die Pünktlichkeit und Anschlusssicherheit im ÖPNV.

 

Da der ÖPNV selbst auch von einem insgesamt koordinierten Verkehrsfluss profitiert, ist ÖPNV-Beschleunigung nicht gleichzusetzen mit einer Aufgabe der bisherigen Grünen Wellen im Stadtgebiet. Diese bilden weiterhin die Basis der Steuerungsprogramme, jedoch wird es deutlich häufiger als bisher zu zeitlich begrenzten Eingriffen infolge der Anforderung von Bussen und Bahnen kommen. Gerade an den Verkehrsknoten, wo konkurrierende ÖPNV-Fahrzeuge konzentriert auftreten, kann es dann phasenweise zu Einschränkungen für den individuellen Kraftfahrzeugverkehr kommen.