27.01.2015
Pressemitteilung 41

Virusgrippe – Fallzahlen steigend


Gymnasium Einsiedel für Rest der Woche geschlossen – Hintergrund: So unterscheidet sich die Virusgrippe von einer Erkältung

Wie in ganz Deutschland so steigen derzeit auch in Chemnitz die Influenza-Fallzahlen an. Neben zahlreichen anderen Infekten der oberen Luftwege belastet jetzt zunehmend die Virusgrippe. Besonders betroffen sind dabei Vorschul- und Schulkinder sowie Jugendliche in Gemeinschaftseinrichtungen, aber auch pflegebedürftige Menschen in Seniorenheimen.

Aus den Beobachtungspraxen (Sentinel) der Stadt Chemnitz, aus den Kliniken und Gemeinschaftseinrichtungen wurden in den letzten Tagen 15 Fälle von Influenza A gemeldet. Die jahreszeitlich übliche verstärkte Zirkulation von Influenza-Viren in der Bevölkerung lässt die Influenza-Fälle zunehmen. Dass die Tendenz steigend ist, liegt u.a. auch an der nasskalten Witterung mit Wind und Temperaturschwankungen.
 
Derzeit suchen auch viele Patienten mit fieberhaften Infekten der oberen Luftwege die Arztpraxen auf. Es kann – so das Gesundheitsamt – davon ausgegangen werden, dass es eine große Zahl nicht diagnostizierter Fälle von Influenza gibt.
 
Gymnasium Einsiedel vorsorglich geschlossen
 
In Abstimmung mit der Sächsischen Bildungsagentur empfiehlt das Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz aufgrund der hohen Erkrankungszahlen (Infekte der oberen Luftwege, darunter auch Nachweise von Influenza-Virus) unter den Schülern und Lehrern des Gymnasiums Einsiedel aus infektionsepidemiologischen Gründen, den Unterricht für den Rest der Woche auszusetzen, um einer weiteren Verbreitung der Infekte gegen zu steuern.
 
Betroffen ist nur das Gymnasium Einsiedel. Nach Auskunft des Gesundheitsamtes müssen dort derzeit 122 Schüler und 20 Lehrer, die aufgrund von Erkältungskrankheiten dem Unterricht fernbleiben.
 
Zwei Influenza-Fälle wurden darunter nachgewiesen. Da allerdings nicht jeder Allgemeinmediziner bei Kindern eine differenzierte Influenza-Diagnostik vornimmt, könnten nach Einschätzung des Gesundheitsamtes mehr Influenza-Fälle unter den Erkrankungen sein.
 
Aus diesem Grund haben das Gesundheitsamt und die Sächsische Bildungsagentur am Nachmittag vorsorglich das oben erwähnte Aussetzen des Unterrichts an dieser Schule beschlossen. Die Bildungseinrichtung setzt die Eltern über Info-Ketten darüber in Kenntnis.
 
Für jüngere Schüler, die nicht informiert werden konnten und morgen in der Schule erscheinen, ist eine Betreuung gewährleistet, so der Pressesprecher der Bildungsagentur, Lutz Steinert. Nicht betroffen ist die Klassenstufe 12, die sich im Vorabitur befindet. In dieser Klassenstufe gibt es keine Erkrankten. Diese Schüler werden unterrichtet.
 
Hintergrund: Was unterscheidet die Influenza von der Erkältung? Wie kann man sich schützen?
 
Eine echte Virusgrippe unterscheidet sich von einer normalen „harmlosen“ Erkältung vor allem durch ihren plötzlichen fieberhaften Beginn. Temperaturen bis 39 Grad und höher sind dabei im Kindesalter durchaus keine Seltenheit. Die Erkrankten klagen über Abgeschlagenheit, Schüttelfrost und Muskelschmerzen. Ein geröteter Rachenring, später trockener Husten, auch unspezifische Bauchbeschwerden, Übelkeit, Durchfall und Appetitlosigkeit können auftreten. Besonders gefährlich kann eine Virusgrippe für ältere und chronisch kranke Menschen werden. Schwerwiegende Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder Herzmuskelschädigung verursachen jährlich zahlreiche Todesfälle infolge einer Infektion mit Grippeviren.
 
Ärzte raten üblicherweise jedes Jahr im Herbst zur Impfung gegen die Virusgrippe, da sich die Zellstruktur der Grippeviren ständig ändert und der Impfstoff diesem Umstand angepasst werden muss.
 
Zum jetzigen Zeitpunkt sollte jedoch nur noch in Einzelfällen gegen die Virusgrippe geimpft werden. Nur dann nämlich, wenn man selbst gesund ist und im Umfeld keine akuten Erkältungskrankheiten eine Ansteckung befürchten lassen. Geimpfte sind zu einem hohen Prozentsatz vor einer Virusgrippe geschützt oder haben einen deutlich leichteren, komplikationsärmeren Krankheitsverlauf.
 
Eine gesunde Lebensweise mit vitaminreicher Kost, ausreichend Schlaf und täglichem Aufenthalt an der frischen Luft sind empfehlenswert. Dabei sollte man auf trockene, warme Füße und wettergerechte Kleidung achten. Täglich zwei Liter Flüssigkeit wie heiße Tees mit Zitrone, Obst- und Gemüsesäfte aller Art und Mineralwasser halten die Schleimhäute feucht und widerstandsfähig gegen Krankheitserreger der oberen Atemwege.
 
Liegen Krankheitssymptome vor, sollt man einen Arzt aufsuchen. Vor allem ist Bettruhe angezeigt sowie eine fachgerechte Behandlung der Symptome, z. B. Fiebersenkung, Hals- und Nasentropfen, Inhalation mit Salbei und Kamille, ein Kräuterbad mit anschließendem Schwitzen. Hilfreich sind Tee mit Honig, eine kräftige Hühnerbrühe, leichte gesunde Kost,  die eiweißreich und voller Vitamine ist. Das Gesundheitsamt empfiehlt Zitrusfrüchte, grünes knackiges Gemüse und rote Fruchtsäfte.
 
Überflüssige Kontakte zu Gesunden sollten Erkrankte ebenso meiden, wie auch Händeschütteln, das Anniesen oder Anhusten anderer. Ein Rat der Mediziner des Gesundheitsamtes: „Es ist besser, in die eigene Armbeuge zu husten oder zu niesen, statt in die Hand, mit der man andere begrüßt. Häufiges und gründliches Händewaschen ist das erste und wirksamste Mittel, das eine Weitergabe der Krankheitserreger verhindert. Krank auf Arbeit zu gehen, ist falscher Ehrgeiz, da sich gesunde Mitarbeiter so anstecken können.“

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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