05.06.2015
Pressemitteilung 290

Gutachterverfahren zur städtebaulichen Weiterentwicklung der Innenstadt im Umfeld der Bahnhofstraße und Brückenstraße abgeschlossen


Im Rahmen eines Gutachterverfahrens hat die Stadt Chemnitz vier aus Stadtplanern, Architekten sowie Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern bestehende Planungsteams, beauftragt, Ideen für die weitere städtebauliche Entwicklung der Innenstadt zu entwickeln. Hierzu wurden sowohl Chemnitzer als auch aus dem gesamten Bundesgebiet stammende Büros zur Teilnahme eingeladen. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Am Mittwoch fand die zweite und zugleich abschließende Planungswerkstatt statt, in der die Teams ihre Ergebnisse vorstellten und begründeten. Das Gutachtergremium unter Vorsitz von Prof. Heinz Nagler würdigte nach intensiver Diskussion alle Arbeiten für ihre wertvollen Vorschläge zur Weiterentwicklung der Innenstadt. Der erste Preis ging einstimmig an das Büro:
  • lohrer . hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh, München/ Magdeburg in Partnerschaft mit
  • löhle neubauer architekten bda, Augsburg und
  • ambrosius blanke verkehr.infrastruktur, Bochum.
Der Siegerentwurf konnte in allen Belangen überzeugen. Hervorzuheben sind vor allem die Vorschläge zur Stärkung der Fußgängerfrequenz der Straße der Nationen sowie die Schwerpunktsetzung der künftigen baulichen Entwicklung auf die Funktionen Wohnen und Einzelhandel. Die Arbeit unterbreitet sensible und qualitativ hochwertige Vorschläge sowohl zur Überwindung der Barrieren Brückenstraße und Bahnhofstraße als auch für eine maßstäbliche und stadträumlich den jeweiligen Standort akzentuierende Bebauung.
 
Impression Johanniskirchplatz – Chance für neues hochwertiges innerstädtisches Wohnen Quelle: lohrer . hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Das Ergebnis des Gutachterverfahrens soll in den kommenden Wochen noch weiter visualisiert und den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Chemnitz, den Stadträten, möglichen Investoren und Presse zusammen mit den weiteren Wettbewerbsbeiträgen in einer Ausstellung präsentiert und umfassend erläutert werden. Die Ausstellungseröffnung ist für Ende Juni/ Anfang Juli 2015 geplant. Über den genauen Ort und Zeitpunkt wird noch rechtzeitig informiert.

Überzeugende Lösungsansätze, insbesondere aus der Arbeit des ersten Preisträgers, werden sowohl bei der derzeit anstehenden Fortschreibung des Städtebaulichen Rahmenplanes Innenstadt als auch für die Baurechtsschaffung und Vermarktung einzelner Baufelder berücksichtigt. Daneben stellen sie eine wichtige Basis für anstehende Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere zum weiteren Ausbau des Chemnitzer Modells, dar.
 

Hintergrund: Gutachterverfahren

Das Gutachterverfahren fand von Dezember 2014 bis Anfang Juni 2015 statt. Zwischenergebnisse wurden in einer ersten Planungswerkstatt Anfang März 2015 von den teilnehmenden Büros vorgestellt, im Gutachtergremium erörtert sowie Empfehlungen für die abschließende Bearbeitung entwickelt. Neben Fachexperten aus Städtebau, Freiraumplanung, Verkehr und Immobilienwirtschaft, wirkten im Gutachtergremium Vertreter aller Fraktionen des Stadtrates sowie Interessenvertreter der innerstädtischen Wirtschaft mit.

Ausgangspunkt war der derzeitige Status der Innenstadt: Seit Mitte der 1990er Jahre hat sie sich im Umfeld von Markt und Neumarkt sehr gut entwickelt. Dennoch ist es notwendig, weitere Schritte zur Belebung zu planen und umzusetzen. Defizite bestehen etwa in der zu geringen Einzelhandelspräsenz. Daher müssen Standortpotenziale für den Einzelhandel erschlossen und zugleich die Frage nach einer optimalen Lauflagenentwicklung beantwortet werden. Für die weitere notwendige Belebung muss die Innenstadt auch als Wohnstandort neu entdeckt werden. Die bisher stark von den Wohntypologien der industriellen Zeilenbauten der 1960er und 1970er Jahre bestimmten Wohnungsangebote benötigen hinsichtlich Menge, Qualität, Vielfalt aber auch Eigentumsformen einen Entwicklungsschub.
 
Die bisher eng innerhalb des Zentrumsringes begrenzte Innenstadt muss mit den benachbarten Stadtquartieren vernetzt werden. Die Übergänge sind funktional und gestalterisch aufzuwerten, die Straßenabschnitte des Ringes benötigen eine Fassung durch eine Bebauung und Grün. Das Potenzial der Straße der Nationen als wichtige innerstädtische Magistrale und Lauflage für die Anbindung der nördlichen Innenstadt an den Zentrumskern konnte bisher nur zum Teil erschlossen werden. Die Fußgängerfrequenz bricht im Bereich Wall und Rawema-Gebäude deutlich ab. Die Barriere Brückenstraße muss überwunden werden.
 
Um die benannten Defizite zu überwinden, bedarf es neuer Entwicklungsimpulse sowie einer klaren strategischen Ausrichtung der weiteren Innenstadtentwicklung.
 
Aufgrund der besonderen Bedeutung dieses Bereiches sowie der Komplexität der zu bewältigenden städtebaulichen, freiraumplanerischen und verkehrlichen Anforderungen, hatte die Stadt das Verfahren ausgelobt. Der Vorteil bestand darin, aus alternativen Entwicklungs- und Gestaltungsvarianten, die durch vier Planungsteams parallel erarbeitet wurden, unter Einbeziehung eines Gutachtergremiums die bestmöglichen Lösungen herauszuarbeiten.
 

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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