Vortrag: Chefredakteur, Politiker, Widerstandskämpfer – Karl Böchel und die Chemnitzer Volksstimme
In der Reihe „Das Stadtarchiv präsentiert“ findet die nächste Veranstaltung am Mittwoch, den 6. Mai 2015, 18 Uhr im Gebäude des Stadtarchivs, Aue 16, 09112 Chemnitz statt.
Unter dem Titel Chefredakteur, Politiker, Widerstandskämpfer – Karl Böchel (1884-1946) und die Chemnitzer Volksstimme referiert Dr. Mike Schmeitzner vom Hannah-Arendt-Institut an der TU Dresden. Der Eintritt ist frei.
Karl Böchel war vor 1933 einer der bekanntesten Publizisten und Politiker in Chemnitz und Sachsen. Zwölf Jahre lang stand er an der Spitze der damals viel gelesenen sozialdemokratischen „Volksstimme". Er profilierte das Blatt zu einer modernen, politisch und kulturell engagierten Zeitung, die bis zum Verbot 1933 in der Arbeiterschaft wie unter Angestellten weite Verbreitung fand. In der Chemnitzer Stadtverordnetenversammlung, vor allem aber im Sächsischen Landtag gehörte Böchel zu den Republik-Verteidigern und Nazi-Gegnern. Am 9. März 1933 entging er nur knapp den tödlichen Folgen eines Überfalls der SA im Landtag. Schwer verletzt flüchtete er kurz darauf ins tschechoslowakische Exil. Von dort aus setzte er seinen Kampf gegen das 'Dritte Reich' vor allem publizistisch fort. 1938 nach Norwegen weiter geflüchtet, starb er dort Anfang 1946 nach schwerer Krankheit. An seinem Grab in Oslo hielt Willy Brandt die Trauerrede.
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Stadt Chemnitz