10.10.2014
Pressemitteilung 580

Deutscher Afrika-Preisträger berichtet von Lage in Chemnitzer Partnerstadt Timbuktu


Dr. Abdel Kader Haidara in Chemnitz zu Besuch – Hilfe für Timbuktu immer noch notwendig

Sein Leben der Kultur zu widmen, hatte sich Dr. Abdel Kader Haidara sicherlich nicht so vorgestellt. Der Bibliothekar und Handschriftenexperte riskierte während der Besetzung Timbuktus durch islamistische Rebellen sein Leben, um wichtige, jahrhundertalte Manuskripte, aus seiner Heimatstadt zu retten. „In den wertvollen Manuskripten werden Themen wie Philosophie, Astrologie, Geschichte und Mathematik behandelt. Aber auch soziale Themen von Toleranz, Konfliktlösung, Menschenrechten finden sich in diesen wieder. Sie sind sehr wichtig für mein Heimatland Mali und den afrikanischen Kontinent“, so Dr. Haidara.

Für seinen Mut wurde er erst vor wenigen Tagen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit dem Deutschen Afrika-Preis 2014 ausgezeichnet. Bürgermeisterin Petra Wesseler begrüßte den Malier und seine Begleiter Elmar Frank, Generalsekretär der Deutschen Afrika Stiftung e.V., Dr. Mahmoud Abdou Zouber, Berater des Präsidenten von Mali und Marcel Maiga, Generalsekretär des Rates der Auslandsmalier in Deutschland, im Chemnitzer Rathaus. Die Bürgermeisterin würdigte die außergewöhnliche Leistung um die Schätze und sicherte der Stadt weitere Unterstützung zu.
 
Haidara berichtete während seines Besuches im Chemnitzer Rathaus von seiner großen Leidenschaft für Handschriften und den Kampf, diese Schätze zu bewahren. Monatelang versteckte Haidara Hundertausende Exemplare vor den Rebellen, um die Schriften anschließend in der Hauptstadt Bamako in Sicherheit zu bringen. „Die Manuskripte sind Teil des Welterbes und wir sind die Wächter. Sie gehören allen Menschen und es ist unser großes Glück, dass sie auf unserem Boden geschrieben worden sind“, erklärt der Malier. „Unser Vorfahren konnten sie über viele Jahre beschützen und bewahren.“
 
Einige Schriften wurden zerstört oder in Mitleidenschaft gezogen. Derzeit bemühen sich Handschriftenexperten aus Mali und Deutschland darum, die Manuskripte zu übersetzen, zu restaurieren und der Forschung dauerhaft zugänglich zu machen. „Sie beinhalten vielleicht Lösungen für viele Probleme, die wir auf der Erde haben. Deshalb sind sie so bedeutend für die Menschheit“, sagt Dr. Abdel Kader Haidara.
 
Darüber hinaus informierte sich Bürgermeisterin Petra Wesseler über die aktuelle Lage in Timbuktu und wie Chemnitz seiner Partnerstadt weiter helfen kann. „Timbuktu war über ein Jahr besetzt. In dieser langen Zeit wurden viele Dinge zerstört. Wasserstellen sind kaputt, die Versorgung mit Strom unzureichend und die Schulen sind in einem schlechten Zustand“, berichtet Haidara und ergänzt: „Viele Flüchtlinge sind zurückgekehrt. Sie haben alles verloren und müssen von vorne anfangen. Sie brauchen Hilfe. Ich bin guter Dinge, dass sich Vieles mit unserer Partnerstadt Chemnitz relativ schnell realisieren lassen.“
 
Spenden für Timbuktu
 
Die Stadt Chemnitz konnte zum Beispiel bei dem wichtigen Thema Abwasserentsorgung im vergangenen Jahr helfen. Durch die Zerstörungen in der Stadt waren Leitungen und Pumpen, die das Abwasser der Stadt in Klärbecken außerhalb von Timbuktu pumpten, defekt, zerstört oder entwendet worden. Abwasserpumpen, Abwasserleitungen und Klärbecken mussten dringend erneuert bzw. repariert werden, da sonst nach der Regenzeit in Größenordnungen gesundheitliche Probleme in der Bevölkerung aufgetreten wären. Zusammen mit der Initiative „arche noVa“ Dresden konnte das Projekt Ende 2013 realisiert werden. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit förderte das Vorhaben mit 100.000 Euro. Die Stadt Chemnitz hat den Eigenanteil von 10.000 Euro durch  Sponsoren aufgebracht.
 
Seit März 2013 konnten Dank der Spenden vieler Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger insgesamt 17.500 Euro nach Timbuktu überwiesen werden, um beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen. Davon wurden zum Beispiel auch Schulmaterialien und Medikamente gekauft.
 
Bürgerinnen und Bürger, die diese Arbeit unterstützen wollen, können ihren Beitrag auf das Spendenkonto der Stadt Chemnitz einzahlen:
IBAN DE20 8705 0000 3737 3700 00
BIC CHEKDE 81 XXX,
Kennwort: Timbuktu

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

Cookie Einstellungen

Wir verwenden auf dieser Website mehrere Arten von Cookies, um Ihnen ein optimales Online-Erlebnis zu ermöglichen, die Nutzerfreundlichkeit unseres Portals zu erhöhen und unsere Kommunikation mit Ihnen stetig zu verbessern. Sie können entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und welche nicht (mehr dazu unter „Individuelle Einstellung“).
Name Verwendung Laufzeit
privacylayer Statusvereinbarung Cookie-Hinweis 1 Jahr
cc_accessibility Kontrasteinstellungen Ende der Session
cc_attention_notice Optionale Einblendung wichtiger Informationen. 5 Minuten
Name Verwendung Laufzeit
_pk_id Matomo 13 Monate
_pk_ref Matomo 6 Monate
_pk_ses, _pk_cvar, _pk_hsr Matomo 30 Minuten

Datenschutzerklärung von Matomo: https://matomo.org/privacy/