Formgestalter Karl Clauss Dietel mit Designpreis der Bundesrepublik Deutschland geehrt

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig gratuliert Karl Clauss Dietel, der als erster Designer der DDR mit einem gesamtdeutschen Preis ausgezeichnet wird: „Wohl jeder von uns, der hier im Osten Deutschlands beheimatet ist, ist mindestens einmal in seinem Leben mit einem von ihm entworfenen Produkt in Kontakt gekommen. Ob es der Wartburg, eine Erika-Schreibmaschine, ein Heliradio mit Kugelboxen oder auch ein Simson-Roller war, der auch heute noch auf unseren Straßen zu sehen ist. Seine Produkte waren stets für langlebigen und funktionellen Gebrauch gestaltet. Wir gratulieren ihm herzlich zu dieser Auszeichnung und freuen uns, dass sein Schaffen jetzt mit einem gesamtdeutschen Staatspreis die hohe öffentliche Würdigung erfährt, die es verdient hat.“

 

Karl Clauss Dietel gehörte zu den wichtigsten Produktgestaltern in der DDR. Seine Diplomarbeit, mit der er 1961 sein Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee abschloss, bildete die Grundlage für einen seiner bekanntesten Entwürfe, den Wartburg 353. Bis 1963 arbeitete Dietel im Zentrum Entwicklung und Konstruktion für den Fahrzeugbau Karl-Marx-Stadt als Formgestalter, anschließend war er freischaffend tätig.

Nutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit waren ihm immer besonders wichtig: Ein Produkt sollte durch Austauschbarkeit einzelner Bauteile für den Nutzer veränderbar sein, sich bei gleichzeitiger Erhaltung der Gesamtfunktion seinen Bedürfnissen anpassen.

Professor Dietel unterrichtete an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, später an der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg. Heute lebt Karl Clauss Dietel als freischaffender Formgestalter in Chemnitz.

 

Der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland wird seit 1969 ausgelobt und jährlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie verliehen. Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige und sachverständige Jury mit Vertretern aus Industrie, Wissenschaft, Gestaltung und Medien.