04.07.2014
Pressemitteilung 391

Gesundheitsamt informiert über Zeckenstiche
und FSME-Impfung


Tipps für die Gesundheitsvorsorge – nicht nur für Reisende in Risikogebieten

Sommerzeit und Ferienzeit – wer denkt da zuerst schon an so unangenehme Dinge wie Zeckenstiche? Gerade deshalb aber greift das Gesundheitsamt der Stadt das Thema jetzt auf und wirbt nicht nur bei Reisenden in sogenannte FSME-Risikogebiete für Aufmerksamkeit bei der entsprechenden Reisevorbereitung und zugleich für die Möglichkeit der Vorsorge durch Impfung. Denn: Sobald es warm wird, werden Zecken aktiv und bleiben es bis in den Herbst hinein. Ihre Stiche sind nicht nur unangenehm, sie können auch gefährlich werden. Zecken halten sich bevorzugt im hohen Gras, im Gebüsch und losem Laub, an Waldrändern, Lichtungen und Bächen auf. Beim Hindurchgehen streift man sie zum Beispiel mit den Beinen ab und sie können sich dann an der Haut festsetzen. Um aktiv zu werden, benötigen Zecken Temperaturen über 10 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent. Daher sind nicht nur Parks und Wälder ideale Biotope für Zecken. Nach Einschätzung von Experten wird der eigene Garten als Zeckenreservoir und damit z. B. auch die Wiese als Risikogebiet völlig unterschätzt. Der beste Schutz vor einer Infektion mit Zecken bleibt die Vermeidung von Zeckenstichen. Gesundheitsamtsleiter Dr. Harald Uerlings empfiehlt: „Nach einem Aufenthalt im Freien zum Beispiel in Parks und Wäldern oder auf der Wiese sollte der Körper, vor allem auch bei Kindern, sorgfältig nach Zecken abgesucht werden. Auch Betreuer in Kindertagesstätten sollten nach Aufenthalten im Freien auf Zecken achten und diese möglichst umgehend entfernen oder entfernen lassen.“ 

An und für sich ist ein Zeckenstich nichts Schlimmes, und viele Menschen bemerken nicht einmal, wenn sich einer der kleinen Vampire an ihrem Blut gütlich tut. Dank einer betäubenden Substanz im Speichel ist der Stich einer Zecke nämlich schmerzlos. Gefährlich wird es aber dann, wenn die Blutsauger bei ihrem Stich Krankheitserreger in die Wunde übertragen. Davon beherbergen Zecken unter Umständen gleich mehrere Arten. Nach den in den Risikogebieten hohen FSME-Fallzahlen im vergangenen Jahr sollte deshalb für Urlaubsreisende in die genannten Gebiete an entsprechenden Impfschutz gedacht werden. Innerhalb kurzer Zeit kann ein belastbarer Schutz für noch nicht geimpfte Personen aufgebaut werden: zwei Impfungen im Abstand von zwei Wochen. Für einen dauerhaften Impfschutz sind drei Impfungen notwendig, die dritte nach einem Jahr. Auch unvollständige Impfserien aus der Vergangenheit können angerechnet werden, um einen Schutz aufzubauen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass jede Impfung zählt, und dass man auch auf viele Jahre zurückliegende Impfungen aufbauen kann. Die Sächsische Impfkommission empfiehlt die FSME-Impfung für Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen) sowie die beruflich durch FSME gefährdet sind, zum Beispiel Forstarbeiter in Risikogebieten oder Laborpersonal.
 
Eine gute Möglichkeit, das Absuchen nach Zecken in den normalen Tagesablauf zu integrieren, ist eine aufmerksame Beobachtung des Körpers während bzw. nach dem abendlichen Duschen. So kann man Zecken häufig schon entfernen, bevor sie sich festgesetzt haben. Haben sich Zecken bereits festgesetzt, sollten sie zügig herausgezogen werden. Dazu gibt es spezielle Zeckenkarten oder Pinzetten. Auf keinen Fall sollten Fett, Öl oder Klebstoff eingesetzt werden die bei der Zecke die Atmung verhindern und das Risiko erhöhen, dass die Zecke im Überlebenskampf Krankheitserreger in die Stichverletzung einbringt. Zecken bevorzugen dünnhäutige, feuchte Körperpartien (Kniekehlen, Leistenbeuge, Achselhöhle, Haaransatz) und wandern meist mehrere Stunden auf dem Körper entlang, bis sie eine Stelle gefunden haben, die sie für den Stich bevorzugen. Durch Kleidung, die möglichst viel Hautfläche bedeckt (lange Hosen mit Bündchen, die in die Socken gesteckt werden können, langärmelige Hemden und festes Schuhwerk) lässt sich das Risiko eines Zeckenbefalls erheblich reduzieren. Helle Kleidung läßt wandernde Zecken schnell erkennen, auch der Einsatz von insektenabwehrenden und zeckenwirksamen Mitteln, so genannten Repellentien ist empfehlenswert – hier gibt es auch speziell für Kinder geeignete Präparate.
 
Ein Großteil der Bundesbürger – nach statistischen Angaben ist das jeder Dritte - verreist innerhalb des eigenen Landes oder in Nachbarländer, wie z. B. nach Österreich und verbringt seinen Urlaub damit unter Umständen auch in FSME-Risikogebieten. Über acht Prozent der Reiseziele der Bundesbürger insgesamt lagen in den vergangenen Jahren in Bayern und Baden-Württemberg und damit in FSME-Risikogebieten. Österreich als Kernland der FSME-Virusverbreitung in Europa gehört zu den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen. Reisende in diese Gebiete sollten sich mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen, um noch einen entsprechenden Impfschutz zu erhalten.
 
Kontakt und Ansprechpartner im Gesundheitsamt: Ansprechpartner für Beratungen zum Thema Zecken und zu den Risikogebieten ist der reisemedizinische Beratungsdienst des Gesundheitsamtes der Stadt Chemnitz, Am Rathaus 8, 09111 Chemnitz, Ruf 0371/488-5333. Informationsmaterial zum Thema ist ebenfalls im Gesundheitsamt erhältlich.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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