10.03.2014
Pressemitteilung 127

Frühjahrswanderung von Fröschen, Kröten und Molchen


Umweltamt bittet um Unterstützung durch ehrenamtliche Amphibienschützer – Bauhof stellt Hinweisschilder an Wanderungsschwerpunkten auf – Forststraße ab Freitag jeweils von 18 Uhr bis 7 Uhr morgens gesperrt für Verkehrsteilnehmer

Mit Beginn der frühlingshaften Temperaturen, wenn der Boden frostfrei ist und die Abendtemperaturen 5°C übersteigen, schließlich auch Regen dazukommt, ist in unseren Breiten auch mit der jährlichen und sozusagen turnusmäßigen Wanderung der Amphibien zu rechnen: Um diese Wanderstrecken abzusichern, die oftmals für die Tiere auch gefährliche Straßenquerungen beinhalten, werden unter Federführung der unteren Naturschutzbehörde im Umweltamt der Stadt verschiedene Möglichkeiten realisiert. 

Stationäre und mobile Amphibienschutzanlagen: So wurden aus den Erfahrungen mit Krötenwanderungen in den vergangenen Jahren an Straßen mit bekannten Wanderungsschwerpunkten und auch Hauptkonfliktpunkten für die Amphibien nachträglich stationäre Amphibienschutzanlagen angebracht, zum Beispiel an der Röhrsdorfer Straße und an der Eubaer Straße. Damit wird für die Amphibien ein selbständiges und sicheres Unterqueren durch Straßendurchlässe ermöglicht. Beim Neubau von Straßen werden an solchen bekannten Konfliktpunkten für wandernde Amphibien entsprechende Anlagen bereits vorausschauend realisiert, so zum Beispiel am Südring und im Bereich der verlängerten Kalkstraße. Mobile Amphibienschutzzäune kommen dort zum Einsatz, wo es aus baulichen oder wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist, eine stationäre Amphibienschutzanlage zu errichten. Die extra für die Zeit der Laichwanderung aufgestellten Zäune verhindern, dass die Tiere auf die Straße gelangen und überfahren werden können. Je nach Untergrund und Bodenverhältnissen werden an den meisten mobilen Zäunen Eimer in die Erde eingegraben, in die die Tiere zwangsläufig hineinfallen und die sie selbständig nicht wieder verlassen können. Mobile Zäune werden aufgestellt an der Röhrsdorfer und Eubaer Straße in Verlängerung der stationären Amphibienschutzanlage, an der Weigand- und Riedstraße, am Poltermühlenteich, am Bräuteichweg, an der F.-O.-Schimmel-Straße, an der Eibenberger Straße und an der Einsiedler Hauptstraße. An dieser Stelle, so informiert das Umweltamt, setzt die Arbeit der Amphibienschützer ein, die die Tiere täglich nach der Morgen- und Abenddämmerung über die Straße tragen. Im vergangenen Jahr haben 15 ehrenamtliche Amphibienschützer, Mitglieder einer Schularbeitsgemeinschaft und Mitglieder eines Vereins sowie die BuFDis und FÖJ-ler des Umweltamtes diese Arbeit unterstützt. 
 
Zeitweise Sperrung der Forststraße: Während der Amphibienwanderung wird außerdem die für motorisierte Menschen in den Nachtstunden verzichtbare Forststraße wieder wie in den Vorjahren zeitweise gesperrt. Beginn ist dafür am Freitag, 14. März, 18 Uhr. Die Sperrung, so die Erfahrungen des Umweltamtes aus den vergangenen Jahren, kann vier bis acht Wochen notwendig werden und dauert jeweils ab 18 Uhr abends bis 7 Uhr morgens.
 
Hinweisschilder an Wanderschwerpunkten: An über 30 dem Umweltamt bekannten Amphibien-Wanderschwerpunkten in Chemnitz werden ab sofort durch den Bauhof im Tiefbauamt Hinweisschilder (Abbildung) aufgestellt. Mit den Schildern sollen die Verkehrsteilnehmer auf die Wanderungen der Amphibien aufmerksam gemacht und zu einer angemessenen und verantwortungsbewussten Fahrweise verpflichtet werden. Die Hinweisschilder werden, so die Erfahrungen aus vergangenen Jahren, voraussichtlich sechs bis acht Wochen an Ort und Stelle aufgestellt bleiben.
 
Informationen zu den Amphibien: Heimische Frösche, Kröten und Molche gehören zur Klasse der Lurche (Amphibien), die ihr Leben sowohl an Land als auch im Wasser verbringen. Die meisten der in Deutschland vorkommenden 21 Arten sind zumindest für ihre Fortpflanzung auf Gewässer angewiesen. Eine Besonderheit ihrer Lebensweise ist, dass verschiedene jahreszeitliche Lebensräume aufgesucht werden und zwischen diesen ein ausgeprägtes Wanderverhalten auftritt. Dabei stellt der Straßenverkehr eine Hauptgefährdungsursache für den Rückgang aller inzwischen besonders geschützten Amphibienarten dar. Der für den Menschen auffälligste Konflikt vollzieht sich, wenn die Tiere nach der Winterstarre im Frühjahr ihre Überwinterungsquartiere – das sind z. B. Hohlräume unter Wurzeln, im Boden und im Schlamm - verlassen und sich auf ihren jedoch oft durch Straßen „zerschnittenen“ Weg zu ihren Laichgewässern machen. Dabei legen die Tiere je nach Art Distanzen von wenigen 100 Metern (wie z.B. der Teichmolch) bis mehrere Kilometern (wie z. B. die Erdkröte) zurück. 
 
Kontakt: Bei Rückfragen zum Thema sowie auch bei Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit und/oder Amphibienbeobachtungen wenden sich interessierte Bürgerinnen und Bürger unter Ruf 0371/488-3602 an die untere Naturschutzbehörde im Umweltamt der Stadt Chemnitz.  
 

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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