18.09.2013
Pressemitteilung 607

Stadtrat bestätigt Theaterkonzept


Konzept soll Fünf-Sparten-Haus als Ganzes und Status der Philharmonie als A-Orchester sichern – Generalintendant mit Tarifverhandlungen beauftragt

Der Chemnitzer Stadtrat hat heute mit großer Mehrheit das von Generalintendant Dr. Christoph Dittrich vorgelegte Konzept zur Zukunft des Hauses bestätigt. 

Das Konzept sieht vor, mit einer Zuschusserhöhung der Stadt von etwa einer Million Euro pro Jahr zusätzlich die Städtischen Theater als Fünf-Sparten-Haus zu erhalten und zugleich der Robert-Schumann-Philharmonie weiterhin den Status eines A-Orchesters zu sichern. Auch die bestehenden Spielstätten sind gesichert.
 
Voraussetzung dafür ist, dass die zum Jahresende auslaufenden Haustarifverträge in veränderter Weise fortgesetzt werden und zugleich ein vorgeschlagenes Stellenmodell umgesetzt wird, das Reduzierungen in verschiedenen Bereichen vorsieht. Betriebsbedingte Kündigungen könnten damit vermieden werden. Mit dem Stadtratsbeschluss wurde der Generalintendant beauftragt, Verhandlungen über neue Haustarifverträge aufzunehmen und die Ergebnisse bis zur Dezember-Sitzung des Stadtrates zum Beschluss vorzulegen.
 
„Ich habe Verständnis für den Wunsch der Mitarbeiter nach der Rückkehr zum Flächentarif“, sagte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Mit dem vorliegenden Konzept gelingt es uns aber, das Fünf-Sparten-Haus als Ganzes zu erhalten und den Status der Robert-Schumann-Philharmonie als A-Orchester zu sichern. Herr Dr. Dittrich hat damit einen Plan vorgelegt, der unter schwierigen Rahmenbedingungen die Verantwortung für das gesamte Haus in den Mittelpunkt rückt.“
 
Die zu verhandelnden Konditionen der Haustarifverträge sind je nach Sparte unterschiedlich. Die Stellenreduzierungen sollen durch Altersabgänge und Teilzeitmodelle erreicht werden. Außerdem ist vorgesehen, über die Laufzeit des Vertrages in allen Bereichen Tarifsteigerungen von 1 Prozent pro Jahr zu vereinbaren.
  
Das Konzept im Einzelnen
 
Im Orchester, das den größten Teil der Personalkosten ausmacht, wird eine Stellenreduzierung von 99 auf 86 Mitglieder vorgeschlagen. Im Haustarifvertrag wird ein Teilzeitmodell vereinbart, bei dem sich die 99 Musiker die 86 Stellen zunächst teilen. Die tarifliche Einstufung als A-Orchester bleibt erhalten. Zudem sollen ein bis drei konzertante oder halbszenische Aufführungen vollszenische Aufführungen ersetzen.
 
Im nichtkünstlerischen Bereich ist geplant, die wöchentliche Arbeitszeit um 10 Prozent auf 36 Stunden zu reduzieren. Zehn Stellen erhalten einen kw-Vermerk (keine Wiederbesetzung), auch hier ist ein Zielstellenplan vorgesehen. Die Umsetzung soll durch natürliche Fluktuation erreicht werden.
 
Im künstlerischen Bereich wird die Zuwendung nach Haustarifvertrag, die mit einem 13. Monatsgehalt verglichen werden kann, nach einer Sozialstaffel verringert. Mitarbeiter mit Mindestgage (1650 Euro) sind hiervon nicht betroffen, bei höheren Gagen entfällt die Zuwendung vollständig. Insgesamt sieben Stellen erhalten einen kw-Vermerk. Auch hier soll die Umsetzung durch natürliche Fluktuation erfolgen. Die Größe des Chors soll von bisher 44 auf 40 Sänger verringert werden.
 
Zusätzlich soll durch eine Verbesserung der Einnahmen eine Entlastung des Budgets erreicht werden. Für besonders hochwertige Aufführungen, zum Beispiel für Premieren im Musiktheater, oder überregional besonders angenommene Inszenierungen wird ein „Qualitätszuschlag“ erhoben. Tickets für Jugendliche, Studenten etc. sind von Preiserhöhungen ausgenommen.
 
Außerdem wird der Generalintendant beauftragt, Gespräche zu Kooperationen mit anderen Theatern zu führen, die ab 2016 Ergebnisse zeigen.
 
Insgesamt finanzieren sich die Städtischen Theater Chemnitz zu 90 Prozent aus Zuschüssen der öffentlichen Hand. Zwei Drittel davon werden aus Mitteln des städtischen Haushalts finanziert. Ein Drittel stammt aus der Kulturraumförderung des Freistaates, die die Stadt Chemnitz – die über die Verteilung innerhalb der Stadt entscheidet – zu einem übergroßen Teil ans Theater auszahlt. Aufgrund absinkender Kulturraummittel in den vergangenen Jahren sind sämtliche Kostensteigerungen im Kulturbereich bzw. speziell am Theater zu Lasten der Stadt gegangen. Derzeit beläuft sich der jährliche Zuschuss der Stadt ans Theater auf rund 25,3 Mio. Euro.
 
Für die Umsetzung des Konzepts müsste der Zuschuss der Stadt während der Laufzeit um 800.000 bis eine Million Euro jährlich steigen auf 26,15 Mio. (2014), 26,26 Mio. (2015), 26,31 Mio. (2016), 26,31 Mio. (2017), 26,23 Mio. (2018).
 
Die aktuellen Haustarifverträge enden am 31.12.2013. Mit dem Auslaufen der Haustarifverträge würden allein die Personalkosten um 2,1 Mio. Euro auf 25,2 Mio. steigen. Bereits im Wirtschaftsplan 2013 ff. wurde offensichtlich, dass die bisherigen Zuschüsse einschließlich der Liquiditätsreserve nicht ausreichen werden, um den Spielbetrieb und die Zahlungsfähigkeit im kompletten Jahr 2014 zu sichern.
 
(Details siehe auch Pressemitteilung vom 21. August 2013).

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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