05.09.2013
Pressemitteilung 569

Konzept für das TIETZ liegt vor: Vorschlag sichert die bestehenden Einrichtungen Stadtbibliothek, Volkshochschule und Museum für Naturkunde auf hohem Niveau – Zuschuss der Stadt soll ab 2015 um über 1 Mio. Euro steigen


Wesentliche Eckpunkte: Keine betriebsbedingten Kündigungen – Optimierung der Arbeitsabläufe – Einnahmeerhöhungen in der Stadtbibliothek – Werbung für attraktive Kursangebote an der Volkshochschule – Nutzung von Fördermöglichkeiten

Der Leiter des Eigenbetriebs Das TIETZ, Bernd Ruscher, und Kulturbürgermeister Philipp Rochold haben heute die wesentlichen Inhalte des TIETZ-Konzepts vorgestellt, mit dem die Zukunft des Hauses gesichert werden soll.

Kernpunkt ist dabei der eigene Beitrag des TIETZ, die internen Abläufe im Haus zu optimieren, ohne dass es zu deutlich spürbaren Leistungseinschränkungen der Einrichtungen für die Bürgerinnen und Bürger kommt.
 
Das Konzept ist notwendig, weil der Zuschussbedarf des TIETZ in den vergangenen Jahren beständig gestiegen ist. Derzeit liegt er bei 7,8 Millionen Euro jährlich. Die Einnahmen der drei Einrichtungen belaufen sich pro Jahr auf 1,4 Millionen Euro. Ohne ein Gegensteuern wäre die Zahlungsfähigkeit des Eigenbetriebs ab 2014 gefährdet. Außerdem drohen sowohl die Nichtgenehmigung des Haushaltes der Stadt durch die Landesdirektion als auch ein Ungleichgewicht zu den anderen großen Kultureinrichtungen der Stadt.
 
 „Die Verwaltung selbst hat sich in den vergangenen Jahren mit dem Ekko einen strikten Sparkurs verordnet, das Theater ist zu einschneidenden Maßnahmen gezwungen. Auch das TIETZ muss ebenso wie die anderen Kultureinrichtungen seinen Beitrag leisten“, so Bürgermeister Philipp Rochold.
 
Im Gegensatz zum Theater sind jedoch für das TIETZ Haustarifverträge tarifvertraglich ausgeschlossen. Damit bleibt für den größten Etat, die Personalkosten, nur der Weg des schrittweisen Personalabbaus über altersbedingtes Ausscheiden und durch natürliche Fluktuation. Bei rund 100 Beschäftigten ist in den nächsten vier Jahren ein Stellenabbau um sieben Stellen vorgesehen. Damit wäre der Personalbestand dann genauso hoch wie zur Eröffnung des Hauses im Jahr 2004. Betriebsbedingte Kündigungen sind, wie auch bisher schon, ausgeschlossen.
 
Die weiteren Vorschläge, die in enger Abstimmung mit den Einrichtungsleitern entstanden sind, sehen beispielsweise eine Schließung des Infotresens im Erdgeschoss verbunden mit einer Neuorganisation der dort derzeit bestehenden Angebote. Ebenfalls vorgeschlagen wird eine moderate Gebührenerhöhung in der Stadtbibliothek für Erwachsene: Der Jahresbeitrag soll von 18 auf 23 Euro pro Jahr steigen. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre nutzen die Stadtbibliothek aber weiterhin kostenlos. Zudem sollen e-Learning-Angebote, die durch andere Institutionen angeboten werden, nicht fortgeführt werden. Die Rücksortierung von Medien erfolgt künftig nicht mehr durch geringfügig Beschäftigte, sondern die Mitarbeiter selbst.
 
Eine weitere Maßnahme ist die Schließung der Zweigbibliothek Einsiedel: „Analysiert man die Besucherzahlen, so wäre es aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll gewesen, alle drei Zweigbibliotheken – Yorck, Vita-Center und Einsiedel – zu schließen“, so Eigenbetriebsleiter Bernd Ruscher. „Wir wollen jedoch auch die demografischen Gegebenheiten in Chemnitz berücksichtigen. Deshalb schlagen wir die am wenigsten genutzte Zweigbibliothek in Einsiedel zur Schließung vor, die derzeit weniger als 300 Personen genutzt wird. Kompensiert werden soll diese Schließung durch den verstärkten Einsatz des mobilen Bringedienstes und durch das Anfahren des Ortsteils durch den Bücherbus.“
 
Bei der Volkshochschule soll die Auslastung der Kurse durch gezielte Werbung erhöht werden. Außerdem werden die Mindestteilnehmerzahlen geprüft. Angebote wie Aquafitnesskurse oder Ausgrabungsführungen sollen künftig auch von der Volkshochschule angeboten werden, die dafür anders als die bisherigen Anbieter Fördermittel in Anspruch nehmen kann.
 
Derzeit hat das Museum für Naturkunde wochentags von 10 bis 20 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Vorgeschlagen wird, die Öffnungszeiten auf 9 bis 17 Uhr wochentags zu reduzieren. Die Öffnungszeiten am Wochenende bleiben unverändert.
 
Insgesamt müsste bei Umsetzung des Konzepts des TIETZ und zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit der Zuschuss der Stadt an Das TIETZ ab 2015 um ca. 1,1 bis 1,2 Mio. € jährlich auf 8,6 Mio. € (2015 und 2016) und 8,7 Mio. € (2017) erhöht werden. In 2014 soll die Zahlungsfähigkeit des Eigenbetriebes durch Umsetzung der geplanten Maßnahmen und die Nutzung der vorhandenen liquiden Mittel gesichert werden. Die benötigte Zuschusserhöhung ab 2015 bedeutet, dass dafür in anderen Bereichen der Stadt Einsparungen erbracht werden müssen.
 
Abstand genommen wird von der geplanten Eingliederung der Musikschule und des Kulturbüros ins TIETZ. Hier soll, da sich die angedachten Synergieeffekte nicht ausreichend darstellen, deren künftige Positionierung mit dem Kultur- und Sportausschuss diskutiert werden. Hierbei werden auch die Ergebnisse der derzeit laufenden Strukturuntersuchung einbezogen.
 
„Uns ist wichtig, dass wir den Stadträtinnen und Stadträten die Möglichkeit geben, das Konzept für das TIETZ im Zusammenhang mit den notwendigen Schritten im Theater und damit aus gesamtstädtischer Perspektive zu betrachten. Die Beschlussfassung zum Theater ist für die Stadtratssitzung am 18. September 2013 vorgesehen. Zu diesem Zeitpunkt liegen die Vorschläge für das TIETZ ebenfalls auf dem Tisch und können von den Stadträtinnen und Stadträten in ihre Überlegungen mit einbezogen werden“, so Philipp Rochold.
 
„Die Situation ist nicht einfach, aber ich bin sicher, dass es uns gemeinsam gelingen wird, das TIETZ sowohl wirtschaftlich zu stabilisieren als auch ein gutes Angebot zu garantieren“, so Bernd Ruscher.
 
Über den vorgeschlagenen Weg für das TIETZ soll der Stadtrat in seiner Sitzung am 16. Oktober 2013 entscheiden. Den Fraktionen ist das Konzept bereits am gestrigen Mittwoch vorgestellt worden. 

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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