Vortragsabend: Erinnerung an Dr. Joseph Wulf (1912-1974)
Die nächste Veranstaltung im Programm der Reihe „Das Stadtarchiv lädt ein“ findet am Mittwoch, 5. Dezember, 18 Uhr, statt. Thema des Abends ist die Erinnerung an Dr. Joseph Wulf (1912 – 1974), ein Überlebender und Historiker des Holocaust mit Chemnitzer Wurzeln. Der Vortrag findet anlässlich des 100. Geburtstages von Joseph Wulf statt. Referent ist Dr. Klaus Kempter, Karl-Ruprechts-Universität Heidelberg.
Interessenten sind herzlich eingeladen– der Eintritt zum Vortragsabend ist frei. Veranstaltungsort ist wieder der Saal der Jugendherberge Chemnitz eins (Getreidemarkt 1, 09111 Chemnitz).
Zum Vortrag informiert das Stadtarchiv Chemnitz: Der Historiker Joseph Wulf wäre am 22. Dezember 100 Jahre alt geworden. Das Leben von Joseph Wulf, einem Überlebenden des Holocaust, war von einem wechselvollen Schicksal geprägt: Geboren in Chemnitz als Sohn eines jüdischen Kaufmanns wuchs Joseph Wulf überwiegend im polnischen Krakau auf und lebte dort auch bis zum Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1939. Die schweren Jahre im Ghetto und im Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz überlebte Joseph Wulf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschloss er, sein weiteres Leben der Dokumentation der Verbrechen des Nationalsozialismus zu widmen. Die zahlreichen Bücher, die er seit Mitte der 1950er Jahre veröffentlichte, weisen ihn als einen der wichtigsten frühen Holocaustforscher aus. Klaus Kempter hat unlängst die erste große biografische Studie über Dr. Joseph Wulf vorgelegt, der als ein faszinierender Außenseiter der bundesdeutschen Geschichtswissenschaft gilt. In seinem Vortrag in Chemnitz stellt der Referent nun die wesentlichen Ergebnisse seiner Studie vor und erinnert zugleich an den 100. Geburtstag von Joseph Wulf.
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Stadt Chemnitz