Stolpersteine in Chemnitz

Adolf Wilhelmi

Adolf Wilhelmi

Geboren:         15.04.1874

Gestorben:      26.08.1942

 

Patenschaft:    Bündnis 90 / Die Grünen, Kreisverband Chemnitz

Verlegeort:

Augustusburger Straße 121
 

Stolperstein-Verlegung am:

6. Mai 2021

Lebensweg

Adolf Wilhelmi

Für die Nationalsozialisten waren Homosexuelle »Volksschädlinge«. Die Zahl der homosexuellen KZ-Häftlinge lag bei etwa 10.000. Ihre Todesrate wird auf 50 bis 60 Prozent geschätzt. Damit gehören sie zu den nicht-rassisch verfolgten Häftlingsgruppen mit der höchsten Sterblichkeit in den Konzentrationslagern. Adolf Wilhelmi, der ab 1902 in Chemnitz lebte, gehörte zu diesen Opfern. 

Der Bochumer Psychotherapeut Jürgen Wenke hat den Lebens- und Verfolgungsweg des früheren Reichsbahningenieurs erforscht. Er hat die folgenden Auszüge verfasst und untersuchte die Gründe, aus denen Adolf Wilhelmi im KZ Dachau sterben musste: »Adolf Ludwig Heinrich Hugo Wilhelmi wurde am 15. April 1874 in Freiburg im Breisgau (Baden) geboren. Seine Mutter war Anna Wilhelmi, geborene Clorer. Der Vater Adolf Wilhelmi war zur Geburt seines Sohnes Unterleutnant, zum Zeitpunkt seines eigenen Todes im Jahr 1902 wurde er als Mayor a. D. bezeichnet.  

Am 5. Juni 1906 heirateten Louisa Isabella Theresa Brückmann – Luise genannt – und Adolf Wilhelmi in Darmstadt, da Luise damals dort wohnte. Die Ehe von Adolf und Luise Wilhelmi wurde jedoch durch das Landgericht Chemnitz am 11. April 1922 geschieden. Zum Zeitpunkt der Scheidung war Adolf Wilhelmi 48 Jahre alt. Die Ehe war kinderlos.«  

Wilhelmis Verfolgung begann bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933: »Er wurde vom Amtsgericht Chemnitz im Dezember 1932 erstmals wegen homosexueller Kontakte zu einer Geldstrafe von 50 Reichsmark verurteilt.  Durch das Landgericht Chemnitz wurde Adolf Wilhelmi im Juli 1937 erneut nach der von den Nationalsozialisten verschärften Fassung §175a wegen homosexueller Kontakte zu neun Monaten Gefängnishaft verurteilt. Er musste diese Haft in Gefängnissen in Bautzen und Plauen verbüßen.  

Im April 1940 wurde er vom Landgericht Chemnitz wegen »Unzucht mit Männern« zu zwei Jahren Zuchthausstrafe verurteilt, die ihn in Zuchthäuser in Zwickau und Siegburg brachte. Nachdem Adolf Wilhelmi die volle Strafe verbüßt hatte, wurde er nicht freigelassen, sondern im Mai 1942 in das KZ Buchenwald bei Weimar überführt. Im Juli desselben Jahres wurde er in das KZ Dachau bei München verlegt, wo er am 26. August 1942 ermordet wurde. Seine angebliche Todesursache lautete: Versagen von Herz und Kreislauf.«  

Jürgen Wenke begann im Jahr 2006 mit den Forschungen und Recherchen zum Lebensweg eines homosexuellen Rechtsanwaltes aus Bochum und hat danach zu weiteren Schicksalen geforscht. Er unterstützt damit die bundesweite Initiative »Totgeschlagen – Totgeschwiegen «, mit der an die homosexuellen Opfern des Nationalsozialismus erinnert wird.   

Unter www.stolpersteine-homosexuelle.de befindet sich unter der Überschrift »Wir erinnern an« auch der 17 Seiten lange Bericht über Adolf Wilhelmi: www.stolpersteine-homosexuelle.de/adolf-wilhelmi.

Hier liegt der Stolperstein von Adolf Wilhelmi:

Stolpersteine in Chemnitz

Es ist ein Projekt gegen das Vergessen: in Chemnitz werden seit 2007 jährlich Stolpersteine verlegt.

Eingelassen in den Bürgersteig, erinnern die Gedenksteine an tragische Schicksale von Mitbürgern, die während des nationalsozialistischen Regimes verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden.

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