Es ist eine schöne Stadt geworden

Conrad Kebelmann & Michael Rieß

Macher der Woche vom 27. August 2014

Beim 9. Chemnitzer Firmenlauf am Mittwoch, 03. September, gibt es „definitiv einen neuen Teilnehmerrekord“, verkündet Conrad Kebelmann von der Agentur „Die Sportmacher“. Zusammen mit Geschäftspartner Michael Rieß hat der 35-Jährige 2006 begonnen sein eigenes „Sommermärchen“ zu schreiben, das sich nach zähen Anfangsjahren zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt hat. Mittlerweile richten „Die Sportmacher“ Firmenläufe an vier verschiedenen Standorten aus. Ihre Premierenveranstaltung und ihre Liebe zu Chemnitz haben beide nicht vergessen. Wer über 5.000 Starter aus knapp 450 Firmen zu der „etwas anderen Netzwerkparty“ lockt, ist für uns der Macher der Woche.     


Wie kommt man auf die Idee, Firmenläufe zu veranstalten?
Michael Rieß:
Als gebürtige Berliner haben wir beide in Chemnitz Sport und BWL studiert. Irgendwann musste eine Entscheidung her, was wir danach machen wollten. Wir sind keine, die in festen Anstellungen glücklich werden und haben beschlossen, uns selbstständig zu machen – und zwar mit Firmenfitness. In einer Gesellschaft, die immer älter wird und in der die Firmen auch in Bezug auf Fitness und Sport mehr für ihre Belegschaft tun müssen, sollte das die Zukunft sein. Es kam jedoch ganz anders: Wir trafen 2006 zufällig einen Veranstalter, der in Chemnitz und anderen Städten Firmenläufe organisieren wollte. Es entstand eine Zusammenarbeit von der beide Seiten profitieren sollten. Wir halfen ihm bei der Organisation und durften im Gegenzug Werbung für unseren Firmenfitness machen.
Das Problem war, dass er drei Monate vor dem eigentlichen Termin gesagt hat, er macht es doch nicht und wir hatten keinen Plan B. So entschlossen wir uns, den Lauf selber auszurichten. Völlig unerfahren haben wir ihn noch gefragt, wie man eigentlich einen Firmenlauf macht? In seine pragmatischen Art kam die Antwort: „Naja, ihr sucht euch einen Sponsor und dann macht ihr einen Firmenlauf.“ Das war alles? Gut, dachten wir, das ist alles. Wir suchten uns dann einen Sponsor – MLP – die von dem Konzept begeistert waren und zusagten. Wir sind dann nochmal zu dem eigentlichen Organisator und haben gefragt: „Und jetzt?“ Die einfache Antwort war: „Jetzt macht ihr einen Firmenlauf“ (Beide lachen)

Ihr habt quasi drei Monate Zeit gehabt, den Firmenlauf zu organisieren?
Conrad Kebelmann:
Genau!

Warum gerade eine Fünf-Kilometer-Strecke?
Conrad Kebelmann: Die Mutter der Firmenläufe in Deutschland findet in Frankfurt am Main statt. Die haben die Idee 1993 aus den USA mitgebracht. Zu dem Zeitpunkt als wir starteten, war es mit fast 70.000 Teilnehmern der größte Lauf weltweit. Die laufen auch um die fünf Kilometer. Davon haben wir uns inspirieren lassen. Die Absicht: Den Wettkampfgedanken aus der Veranstaltung heraus nehmen und daher keine klassische Leichtathletikdisziplinstrecke wählen.
Michael Rieß: (unterbricht) Und wir haben eine Strecke gesucht, die eigentlich jeder schaffen kann, wenn er auch nur ein bisschen trainiert. Innerhalb von vier Wochen ist es möglich, sich für einen Fünf-Kilometer-Lauf fit zu machen.
Conrad Kebelmann: Außerdem hat es gut gepasst. Die Innenstadtrunde zweimal rum waren 4,8 Kilometer. 

Wie lief die Premierenveranstaltung 2006 mit der, wohlgemerkt sehr kurzen Vorbereitungszeit von drei Monaten, ab?
Michael Rieß: Es ist einiges schief gelaufen. Das lag jetzt nicht an der Organisation, sondern mehr an den Umweltfaktoren. Mit dem letzten Zieleinlauf ging witterungsbedingt „die Welt unter“.  Doch die Stimmung und Resonanz der Teilnehmer waren so überwältigend, dass wir uns vor Ort für eine Fortsetzung im darauffolgenden Jahr entschieden. So war die Idee der Firmenläufe geboren und das eigentliche Vorhaben – Firmenfitness – wurde beerdigt. 

Wo finden mittlerweile Firmenläufe unter der Organisation von Euch statt?
Michael Rieß: In Leipzig, Potsdam, Braunschweig, aber der schönste natürlich in Chemnitz.

Warum ist genau das der schönste für dich?
Michael Rieß: Weil emotional am meisten dran hängt. Wir haben hier angefangen, haben in der Stadt gelebt und kennen viele Leute auch privat.
Conrad Kebelmann: Wir sind regelmäßig in Chemnitz. Das verbindet auch.
Michael Rieß: Man hat sich selber in Chemnitz bewegt und jetzt bewegt man Chemnitz.

Die Anmeldezahlen bei ihren Firmenläufen sind stetig steigend. Ein Erfolg, der für Conrad Kebelmann und Michael Rieß nicht vorhersehbar war, an den sie aber immer geglaubt haben. In diesem Jahr haben sie in Leipzig die 10.000er Marke an Teilnehmern geknackt. Dennoch bewerten beide den Erfolg in Chemnitz höher. „Leipzig ist einfach ein anderes Pflaster und mit Chemnitz schwer zu vergleichen“, so Michael Rieß. 

Warum sind Firmenläufe gerade so beliebt?
Michael Rieß: Aus meiner Sicht, weil sowohl Läufer als auch Nicht-Läufer angesprochen werden. Der Teamgedanke in den Firmen ist da und es geht nicht um die Leistung an sich. Du kannst auch langsam laufen.
Conrad Kebelmann: Es spielen noch mehr Faktoren eine Rolle. Die Unternehmen haben eine Plattform, um für sich Werbung zu machen. Dadurch ist die Motivation in den Unternehmen groß. Es gibt dann Verantwortliche, die sich um den Firmenlauf kümmern. Die Unternehmen machen Aufrufe intern, um Teilnehmer zu akquirieren. Doch nicht nur die Werbung nach außen, sondern auch nach innen ist groß. Die Firmen können für ihren Teamgeist eine Aktion machen. Sie nutzen die Teilnahme teilweise als Betriebsfest.

Ihr habt den größten in Chemnitz. Macht euch das stolz?
(Beide lachen)
Conrad Kebelmann: Auf alle Fälle. Das zeigt, dass man mit dem Thema „Firmenlauf“ viele Leute anspricht. Auch die Nichtläufer oder die Unsportlichen oder die Kreativen. Vielleicht ist es aber auch der Wirtschaftsstandort Chemnitz. Dass sie sich begeistern lassen von einer Idee und Zeichen für gutes Betriebsklima setzen. Wenn z.B. vom Klinikum 300 Angestellte mitrennen, müssen die das nicht. Die haben Schichtdienst und keinen einfachen Tagesablauf. Trotzdem kommen sie zur Veranstaltung und rennen mit.

Dann sollte man an solchen Tagen nicht krank werden bzw. einen akuten Notfall haben?
Conrad Kebelmann: (lacht): In diesem Fall wird immer gesagt, dass die Angestellten gerade keine Schicht haben. Die laufen ja nicht während ihrer Arbeits- sondern in ihrer Freizeit. Also medizinische Versorgung ist immer gewährleistet.

Euer Slogan – Die Chemnitzer Wirtschaft läuft – ziemlich provokant?
Conrad Kebelmann: Nicht unbedingt. Der Wirtschaftsstandort Chemnitz hat viele Facetten, einiges zu bieten und erweist sich immer wieder als sehr solide. Also zumindest ist es das, was wir den Medien entnehmen. Doch, was man so hört und liest, ist eigentlich sehr positiv. Also läuft die Chemnitzer Wirtschaft im doppelten Sinne. Wortwörtlich auf dem Firmenlauf und im übertragenen Sinne, weil es den Unternehmen gut geht.
Vor neun Jahren in Chemnitz mit 243 Läufern aus 43 Firmen gestartet, rechnen die Veranstalter des Chemnitzer Firmenlaufes in diesem Jahr über 5.000 Lauffreudigen aus knapp 450 Firmen. Angefangen mit einer Idee, dazu ein Laptop und ein Telefon, beschäftigen sie mittlerweile mehrere Mitarbeiter. In den neun Jahren hat sich nicht nur logistisch durch den Umzug nach Berlin viel geändert. Auch das Aufgabenfeld und der Verantwortungsbereich sind größer geworden.

Was hat sich genau bei euch verändert?
Conrad Kebelmann: Wir haben uns in den Jahren professionalisiert. Während es in den Anfangsjahren noch etwas improvisiert war, ist es jetzt so, dass wir ein ganz normales Arbeitsleben haben. Mit allen Verpflichtungen, die dazu gehören. Aber auch mit einer gewissen Freiheit, die wir uns haben erhalten können, weil wir unsere eigene Firma haben. Wenn man zurück schaut, hat sich in den acht Jahren schon viel verändert. Sieht auch um Einiges anders aus bei uns.

Kann man das sagen – von der Schnapsidee zum einem solide geführten Unternehmen?
Michael Rieß: Also zumindest das Steuerbüro sagt: „Solide geführt“.
Conrad Kebelmann: Mit der Schnapsidee unterschreibe ich nicht ganz. Ich habe von der ersten Minute an dieses Konzept geglaubt. Die ersten fünf Jahre waren zwar schwierig, aber durch die Anzahl der Veranstaltungen und die Teilnehmerzahlen haben wir uns mittlerweile in den „schwarzen Bereich“ entwickelt und konnten unser Team verstärken.

Wenn andere eine solche Idee haben bzw. auch eine andere und wollen diese umsetzen. Was gebt ihr denen mit auf den Weg?
Michael Rieß: Es einfach zu machen.
Conrad Kebelmann: (lacht): Ja, es zu machen. Das finde ich gut.
Michael Rieß: Daran zu glauben.
Conrad Kebelmann: Also man muss nicht nur dran glauben und es muss Sinn machen, sondern auch viel Spaß bereiten. Dadurch bleibt die Motivation hoch. Wie bei jeder Gründung ist zu Beginn der Aufwand hoch und der Ertrag niedrig. Das ist natürlich nicht für alle erstrebenswert. Aber für diejenigen, die Bock drauf haben, viel zu arbeiten und was zu erschaffen und vielleicht irgendwann später damit Geld zu verdienen, denen kann man nur raten: Macht es und zieht es durch.

Woher habt ihr denn euren Zuversicht Spaß und eure Belohnung hergenommen, als es wirtschaftlich noch nicht auf diesen soliden Füßen stand?
Conrad Kebelmann: Aus dem Event an sich und ab dem zweiten Jahr aus dem Zuspruch. Die Resonanz, die man erzeugt. Sei es medial, an den Teilnehmerzahlen oder an dem Feedback von Läufern, die nach der Veranstaltung zu uns kamen und sagten: „Jungs, geile Idee – unbedingt weitermachen. Es ist wirklich toll und macht Spaß.“ Da ziehst du eine ganze Menge Kraft raus. Und dann rechnet man irgendwann hoch. Im zweiten Jahr haben wir die Teilnehmerzahlen verdoppelt und zum dritten Jahr nochmal verdoppelt. Da hatten wir 950 Starter. Dadurch haben wir die Möglichkeiten gesehen, wenn der Trend anhält. Natürlich fängt man da an, zu spekulieren: Was wäre denn, wenn wir mal 2.000 haben?! Oder mal 2.500?! Das rechnet man mal kurz durch. Wenn es gelingt, die Kostenseite im Griff zu halten und der Event trotzdem Spaß macht, dann rechnet sich das irgendwann. Da kann man eine Menge Kraft raus ziehen und den Optimismus, dass es irgendwann besser wird.

Habt ihr einen derartigen Erfolg in Chemnitz erwartet?
Michael Rieß: Nein. Also nicht mit der Zahl, die wir jetzt haben.
Conrad Kebelmann: Wir haben immer mit der Ein-Prozent-Regel gearbeitet. Bedeutet: Ein Prozent von der Einwohnerzahl. Das ist ein über den Daumen gepeilter Wert von Laufveranstaltungen in Städten, die als „gut laufend“ bezeichnet werden. Das hieße ca. 2.400 Starter. Mittlerweile sind wir fast bei zwei Prozent. Damit haben wir so nicht gerechnet. 
Der Lauf ist in den Jahren kontinuierlich gewachsen, sowie der Chemnitzer drauf ist. Der Chemnitzer ist nachhaltig, beständig, neigt nicht zu Übersprunghandlungen. Er lässt sich nicht für ein Fegefeuer begeistern, sondern er schaut, was steckt dahinter, ist das was für mich oder nicht. Und wenn er dabei ist und es ihm Spaß macht, dann kommt er wieder. Wir haben eine extrem hohe Wiederkehrerquote.

Ist das eine positive oder eine negative Eigenschaft?
Conrad Kebelmann: Ich finde es sehr positiv. Der Chemnitzer lässt sich nicht für etwas euphorisieren, was keinen Wert hat. Da gibt es andere Mentalitäten, die sind irgendwo schnell mit dabei und dann merken sie: Ach naja, doch nichts für mich. Während der Chemnitzer sich überzeugen lässt, ist meinungsoffen, probiert es aus und wenn er dabei ist, ist er dabei. Also wenn wir eine Firma gewonnen haben und die beim Firmenlauf mitgemacht hat, die zufrieden nach Hause gehen, dann sind sie nächstes Jahr unter Garantie wieder dabei. Das ist ein gewisser Grad an Verlässlichkeit, den man nicht überall findet. 

Bei eurem Lauf gibt es die Kategorie schnellster Chef – Wer wäre das bei euch?
Michael Rieß: (lacht) Natürlich ich. Nein, das ist Conrad. Als ehemaliger Triathlet auch kein Wunder.

Zehn Jahre Chemnitz haben ihre Spuren bei den „Sportmachern“ hinterlassen. Der Berliner Slang ist zwar wieder deutlicher ausgeprägt, aber die Chemnitzer Bescheidenheit haben sich die beiden erhalten. Mit ihnen hat Chemnitz zwei echte Botschafter in der Hauptstadt.

Ihr habt eure Firma in Chemnitz gegründet. War das besonders leicht?
Michael Rieß: Ich würde es andersherum sagen: Chemnitz hat nicht gehindert. Eine Stadt wie Berlin oder Leipzig hindert dich vielleicht daran, weil du zu viele Angebote hast und zu sehr abgelenkt bist. Auch die Infrastruktur ist eine andere und du müsstest mehr Geld bezahlen, um zu gründen und man kann in diesen Städte nicht erst einmal machen. Das ist das Gute in Chemnitz. Getreu nach dem Motto: Mach erstmal. 

Wie seid ihr auf den Studienort Chemnitz gekommen? Als Berliner ist es ja nicht unbedingt der nächste Weg.
Michael Rieß: Es war der nächste Weg.
Conrad Kebelmann: Näher als die andere Alternative.
Michael Rieß: Wir hatten damals den Entschluss gefasst, Sport und BWL zu studieren, was sich nicht als schlauste Entscheidung herausstellte.
Conrad Kebelmann: Aber es war das Plausibelste damals. Sport für den Spaß und Wirtschaft, weil wir was Seriöses für die Eltern machen wollten.
Michael Rieß: Da gab es dann Bayreuth und Chemnitz. Und Bayreuth war von Berlin noch viel weiter wett. Wir kannten beide Städte nicht besonders gut und haben uns für Chemnitz entschieden.
Conrad Kebelmann: Mittlerweile kannst du das überall studieren. Damals gab es diese Kombination nur an zwei Standorten.

Wie war die erste Begegnung mit der neuen Wahlheimat?
Michael Rieß: Wir sind abends in Chemnitz angekommen und sind auch in der Stadt gewesen, da war nichts.
Conrad Kebelmann: Wir sind dann mit unserem Auto noch durch die Innenstadt gefahren. Die Betonung liegt auf durch. U.a. sind wir auch über den Brühl gefahren, standen irgendwann vor den Pollern und dachten: Krasse Straße. (Beide lachen lauthals) Das war ein wirklich einprägsames Bild und deshalb haben wir auch eine besondere Beziehung zum Brühl. Wer uns dabei beobachtete, der hat sich sicherlich den Bauch halten müssen. Wir haben natürlich zurückgesetzt und sind den Brühl wieder runter gefahren. Damals gab es ja auch kein Navi. Aber als Berliner, dachten wir, wird man sich schon zurechtfinden und deshalb hatten wir auch keine Karte. Es war quasi auch eine gewisse Arroganz im Spiel.

Auch nach dem Hochschulabschluss habt ihr Chemnitz die Treue gehalten. Getreu nach dem Motto: „Ich will nicht nach Berlin“?
Conrad Kebelmann: Wir hatten hier alles. Weg aus Chemnitz wollte keiner. Jeder mit einer Ein-Raum-Plattenwohnung im Yorck Gebiet, der Weg zum Büro war überschaubar, wir hatten Freunde hier in der Stadt. 

Nun hat euch der Ruf der Hauptstadt wieder nach Hause geholt. Warum?
Conrad Kebelmann: 2009 haben wir den Schritt zurück nach Berlin getan. Grund waren die Frauen.  

Fünf Jahre aus Chemnitz weg – was vermisst ihr am meisten?
Conrad Kebelmann: Die kurzen Wege. Ich habe in Berlin einen Arbeitsweg mit dem Auto von 30 Minuten. Das hattest du hier nicht. Und als ehemaliger Leistungstriathlet und jetziger Hobbysportler vermisse ich tatsächlich dieses Chemnitzer Umland. Es war so schön, hier Fahrrad zu fahren. Das hast du in Berlin nicht und es fehlt mir. Irgendwann mache ich mal Urlaub in Chemnitz. Das ist schon lange auf dem Plan. Eine Woche abschalten und Rad fahren.

Ist Chemnitz für euch eine Sportstadt?
Conrad Kebelmann: Ich glaube es ist nicht typisch, aber ein Teil von Chemnitz. Vor allem weil es immer wieder gelingt, solche Topstars hervorzubringen. Das muss für den Standort und für die Vereinsinfrastruktur sprechen. Sonst wäre das nicht möglich.

Unsere Standardfrage – Muss man den Chemnitzern Mut machen? 
Conrad Kebelmann: Ich denke, dass gerade ein Wandel einsetzt. Chemnitz hat in den letzten Jahren an Selbstbewusstsein gewonnen. Ich weiß nicht, ob es jetzt an Kraftklub liegt. Das war auf jeden Fall eine sehr positive Kampagne. Die haben es bis in die 20-Uhr-Nachrichten geschafft. Ich glaube, dass es vielen Chemnitzern inzwischen leicht fällt, zu sagen: Ich bin aus Chemnitz. Aber als wir 1999 hier her gekommen sind, war auch baulich in dieser Stadt einiges anders – um nicht zu sagen: Alles. Deswegen gab es auch damals in den Comedysendungen wie der Wochenschow den Witz: Was kann ich mit einer Milliarde D-Mark machen? 1. Platz: Aus Chemnitz eine schöne Stadt. Da gab es medial schon ganz schön Gegenwind. Ich kann mich noch an das große Loch erinnern, wo jetzt die Galerie Roter Turm steht. Da fanden Ausgrabungen statt.
Michael Rieß: Dennoch war es für uns am Anfang schon sehr komisch, dass sich jemand für seine Stadt verteidigt. Was für einen Berliner nie in Frage kommen würde. Conrad Kebelmann: Es ist auf jeden Fall eine schöne Stadt geworden. Ob hier nun abends der Bär steppt, ist die zweite Instanz. Das ist aber auch nicht das Wichtigste für die Lebensqualität einer Stadt. Die Bescheidenheit der Chemnitzer ist okay, aber wenn es sich umkehrt in ein Schämen – das ist definitiv falsch und überhaupt nicht notwendig.

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