Stolpersteine in Chemnitz

Salomon und Rachela Kupfermünz

Salomon Kupfermünz

Geboren:         20.10.1878

Gestorben:      1943

 

Pate:    Dr. Hans-Joachim Strauß

 

 

Rachela Kupfermünz, geb. Zmigrod

Geboren:         18.01.1883

Gestorben:      1944

 

Patenschaft:    Schülerinnen und Schüler der Montessori-Schule Chemnitz

Verlegeort:

Innere Klosterstraße 6
 

Stolperstein-Verlegung am:

6. Mai 2021

Lebensweg

Die Eheleute Kupfermünz (auch Kupferminz) lebten ab Ende des Jahres 1912 in Chemnitz. Sie stammten aus Kongresspolen, wie der russisch besetzte Teil Polens ab 1815 hieß. Salomon Kupfermünz, von Beruf Einkäufer, war am 16. Dezember 1902 in der Stadt Bendzin die Ehe mit Rachela Zmigrod eingegangen. Salomons jüngere Schwester Cipora war mit David Federmann, dem Inhaber einer koscheren Bäckerei, verheiratet, der in die Geschichte der Chemnitzer Ostjuden eingehen sollte.  

 

Als die Eheleute beschlossen, nach Chemnitz umzuziehen, hatten sie bereits fünf Kinder. Salomon Kupfermünz ließ sich in der Industriestadt zunächst als Bäcker nieder. Seine Ehefrau handelte mit Säcken.  Im Jahr 1919 eröffnete er einen Strumpf- und Textilwarenhandel. Er bot auch Waren aus Kunstseide an. Einige Jahre später ließ Salomon Kupfermünz das Textil-Engross-Geschäft sogar unter der Firma Salomon Kupfermünz & Co. KG ins Handelsregister eintragen. Sein noch in Bendzin lebender Bruder Michael Mendel Kupfermünz war sein Geschäftspartner. In der 8- Zimmerwohnung im Haus Innere Klosterstraße 10, in der er mit seiner kinderreichen Familie mittlerweile wohnte, nutzte er einen Raum als Kontor. Mitten in der Weltwirtschaftskrise musste Salomon Kupfermünz jedoch sein Geschäft aufgeben. Die Eheleute konnten sich von diesem Schicksalsschlag nicht wieder erholen. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten bestärkte sie in ihrem Entschluss, das Land zu verlassen.  

 

Ob die ganze Familie im August 1933 zunächst nach Frankreich ausgewandert war, konnte bislang nicht festgestellt werden. Aufgrund eines dortigen Gesetzes, wonach alle Ausländer ohne Beschäftigung Frankreich wieder verlassen mussten, siedelten die Eheleute nach Polen über. Eine Rückkehr nach Deutschland erschien für sie unmöglich.    

 

Sie lebten fortan in Bendzin. Zu Kriegsbeginn wohnten fast 25.000 Juden in der Stadt, die später in einem Ghetto „leben“ mussten. Das Ghetto wurde im Sommer 1943 von den NS-Besatzern geräumt. Salomon Kupfermünz wurde in dieser Zeit getötet.  Rachela Kupfermünz wurde in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort 1944 ermordet. Das Haus Innere Klosterstraße 10, in dem sich einst die bekannte Buchhandlung Strauß befand, wurde während der alliierten Luftangriffe auf die Stadt Chemnitz im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

 

 

 

Hier liegt der Stolperstein für Salomon und Rachela Kupfermünz:

Stolpersteine in Chemnitz

Es ist ein Projekt gegen das Vergessen: in Chemnitz werden seit 2007 jährlich Stolpersteine verlegt.

Eingelassen in den Bürgersteig, erinnern die Gedenksteine an tragische Schicksale von Mitbürgern, die während des nationalsozialistischen Regimes verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden.

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