Stolpersteine in Chemnitz

Oscar Lichtenstein

Stolperstein für Oscar Lichtenstein

Oscar Lichtenstein

Geboren: 10.03.1865

Gestorben: 02.10.1942

 

Pate: Freundeskreis der Jüdischen Gemeinde Chemnitz

Verlegeort:

Rudolf-Breitscheid-Straße 5
 

Stolperstein-Verlegung am:

5. Oktober 2020

Lebensweg

Oscar Lichtenstein

Der Kaufmann Oscar Lichtenstein wurde in der Stadt Preußisch Eylau (Ostpreußen) geboren. Bevor er im Juni 1892 nach Chemnitz übersiedelte, lebte er in Breslau. Im Frühjahr 1895 gründete er zusammen mit Hans Friedländer unter der Firma Lichtenstein & Co. eine Stoffhandschuhgroßhandlung. Sie hatte ihren Sitz in einem Seitengebäude des Hauses Wiesenstraße 56. Eine Fabrikationsstätte befand sich in Weißbach bei Zschopau.

 

Im August 1897 ging Oscar Lichtenstein in Posen die Ehe mit Clara Elise Wollenberg ein. Zwischen 1900 und 1908 wurden ihre vier Kinder geboren: Agnes, Fritz, Hans und Käte. Die Familie zog mehrfach um, bevor sie endlich um 1910 im Erdgeschoss des Hauses Germaniastraße 5 eine ihrem Stand angemessene Wohnung fand. Am 30. April 1936 starb Clara Lichtenstein im Alter von 63 Jahren im Krankenhaus im Küchwald und wurde auf dem Israelitischen Friedhof in Altendorf beigesetzt. In der Folgezeit sah sich Oscar Lichtenstein aufgrund der endlosen Boykottmaßnahmen der NS-Machthaber gezwungen, sowohl das Handelsgesellschaft als auch die Wohnung aufzugeben.

 

Er zog mehrfach um, bevor er von den NS-Behörden gezwungen wurde, in das »Judenhaus« Apollostraße 18 zu ziehen. Von dort aus wurde Oscar Lichtenstein am 7./8. September 1942 gemeinsam mit einer größeren Zahl Chemnitzer Juden (u. a. den Eheleuten Sonder) in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Angesichts seines hohen Alters von 77 Jahren war der ehemalige Kaufmann nicht im Stande, sich an die katastrophalen Lebensbedingungen dort zu gewöhnen. Laut Auskunft von Überlebenden starb Oscar Lichtenstein am 2. Oktober 1942 den Hungertod. Der behandelnde Arzt hatte »Darmkatarrh« als Todesursache angegeben.

 

Im Jahr 1984 wurde in Erinnerung an Oscar Lichtenstein eine Gedenkschrift auf dem Grabstein seiner Ehefrau angebracht. Die in der Niederlande, in Großbritannien und Israel lebenden Enkelkinder begrüßen die Verlegung eines Stolpersteines für ihren Großvater.

Hier liegt der Stolperstein für Oscar Lichtenstein:

Stolpersteine in Chemnitz

Es ist ein Projekt gegen das Vergessen: in Chemnitz werden seit 2007 jährlich Stolpersteine verlegt.

Eingelassen in den Bürgersteig, erinnern die Gedenksteine an tragische Schicksale von Mitbürgern, die während des nationalsozialistischen Regimes verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden.

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