Tag des offenen Denkmals 2024: Beschreibung der Denkmäler
Freilichtbühne Küchwald
Küchwaldring 34
Foto: Friedrich Schulze
Die Freilichtbühne im Küchwald wurde 1956−63 auf den Trümmern der kriegszerstörten "Küchwaldschänke" im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW) nach Plänen des Chemnitzer Architekten Roland Hühnerfürst erbaut. Sie nimmt mit ihrem Gebäudeensemble mit markantem Turm und großer Freitreppe eine exponierte Stellung an der großen Festwiese am Küchwald ein. Das Bauensemble ordnet sich ein in die neoklassizistisch geprägte traditionelle Nachkriegsarchitektur.
Veranstalter: Küchwaldbühne e. V.
10.00 Uhr
musikalische Unterhaltung auf den Treppenpodesten durch -Traveler-
11.30 Uhr
Führung über die Küchwaldbühne
12.30 Uhr
Filmvorführung im Bildwerferhaus - "In einer lauen Sommernacht"
Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis
Kaßbergstraße 16c
Dieses Objekt hat eine lange Geschichte: Erbaut 1867/77 als Gefangenenanstalt nach den damals gegebenen Maßstäben der viktorianischen Gefängnisarchitektur, diente es von 1933-45 den Nationalsozialisten als Untersuchungs- und Strafgefängnis und schließlich von 1945-52 dem NKWD und ab 1952 dem MfS als Untersuchungsanstalt. Von hier aus erfolgte dann der Deutsch-Deutsche Häftlingsfreikauf in den Jahren 1963-89.
Nach erfolgter Sanierung des gesamten Objektes beherbergt ein Teil mittlerweile einen Lern- und Gedenkort, der von einem Verein übernommen wurde.
Veranstalter: Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V.
11.00 Uhr
Führung zum Thema: "Doppelte Diktaturgeschichte des einstigen politischen Haftorts, Häftlingsfreikauf und Vorstellung der Gedenkstättenkonzeption“, begleitet von dem Zeitzeugen Rolf Kiesel
14.00 Uhr
Führung mit Marc Rennfleisch (rennfleisch ARCHITEKTEN) vom früheren Hafttrakt B zum neuen Lernort
Schloßbergmuseum
Schloßberg 12
Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth
Bei dem Objekt handelt es sich im Ursprung um ein ehemaliges Benediktinerkloster, welches im 16. Jahrhundert zu einem sächsischen Amtsschloss umgebaut wurde. Im Klostergebäude befindet sich heute das Schloßbergmuseum. Von den Ursprüngen erhalten ist das Klausurgebäude, sowie Reste des Kreuzganges. Die zu einem Kloster gehörige Kloster,- spätere Schlosskirche ist ebenfalls erhalten.
Veranstalter: Stadt Chemnitz
11.00 Uhr
Führungen durch die beiden Sonderausstellungen "Zwischen Zunft und Fabrik" und "In Stein gemeißelt"
Mietshäuser
Fritz-Reuter-Straße 33-35
Foto: Stadt Chemnitz, Denkmalschutzbehörde / Carina Berger
Bei den Objekten handelt es sich um Mietshäuser der vorgründerzeitlichen Bebauung der Chemnitzer Südvorstadt. Das Gebiet des heutigen Reitbahnviertels lag südlich des mittelalterlichen Stadtkerns. Mit der sprunghaften Entwicklung von Chemnitz durch die Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts und der damit verbundenen Entwicklung zur Industriegroßstadt wurde das Areal zunehmend mit Wohn- und Geschäftsbauten erweitert.
Veranstalter: Dinero Portfolio GmbH
11.00 und 14.00 Uhr
Erläuterungen zu den in Sanierung befindlichen Objekten
durch Olaf Köhler (Dinero Portfolio GmbH) und Carina Berger (Denkmalschutzbehörde Stadt Chemnitz)
Karl Schmidt-Rottluff Wohnhaus
Limbacher Straße 382
Foto: Visualisierung: Heidelmann & Klingbiel Planungsgesellschaft mbH
Bei dem Gebäude handelt es sich um das ehemalige Landhaus der Familie des Mühlenbesitzers Friedrich August Schmidt im Stadtteil Rottluff, das 1913-14 in Formen des Jugend- und Heimatstils oberhalb des Mühlengebäudes errichtet wurde. Der Architekt war Oskar Hempel. Von 1943-46 wohnte der Künstler Karl Schmidt-Rottluff im Obergeschoss des Gebäudes. Einige seiner erhaltenen Zeichnungen und Aquarelle zeigen die dörfliche Landschaft im Umfeld des Gebäudes.
Veranstalter: Heidelmann & Klingebiel Planungsgesellschaft mbH
10.00 - 11.30 Uhr
Baustellenführungen durch das Objekt, maximal 10 Personen
Karl Schmidt-Rottluff Mühle
Limbacher Straße 380
Foto: Stadt Chemnitz, Untere Denkmalschutzbehörde
Der Mühlenstandort der Rottluffer Obermühle ist bereits seit 1548 urkundlich belegt. Bei dem bestehenden Objekt handelt sich um das um 1893–94 anstelle eines abgebrannten Vorgängerbaus errichtete Wohn-und Mühlengebäude von Chemnitz-Rottluff mit historischer Mühlentechnik. Über den orts- und technikgeschichtlichen Wert hinaus besitzt das Gebäude Bedeutung als Elternhaus von Karl Schmidt-Rottluff, der seine Kinder- und Jugendzeit hier verbrachte.
Veranstalter: Förderverein Karl Schmidt-Rottluff e.V.
13.00 - 15.00 Uhr
Führungen durch das Objekt, maximal 25 Personen
Industriemuseum Chemnitz
Zwickauer Straße 119
Foto: Wolfgang Schmidt
Das Industriemuseum Chemnitz ist ein umfangreicher, industriegeschichtlich und architektonisch wertvoller Werkskomplex, der eine der ehemals bedeutendsten Industrieanlagen in Chemnitz darstellt. Er besteht aus der ehemaligen Werkzeugfabrik Hermann Escher AG mit Gießereihalle, Putzereihalle, Werkstattgebäuden sowie dem Maschinenhaus, erbaut 1897-1907, und der benachbarten Gießerei der Schubert & Salzer AG, erbaut 1910. Die anspruchsvolle Fassadenarchitektur ist im Stadtbild überaus wirksam.
Veranstalter: Industriemuseum Chemnitz
14.00 Uhr
Führung zur Geschichte des Architektur- und Denkmal-Ensembles – mit Gästeführerin Karin Meisel
Treffpunkt: Eingangshalle IMC
Schillerplatz
Straße der Nationen / Georgstraße / Richard-Tauber-Straße
Foto: Stadt Chemnitz, Denkmalschutzbehörde / Carina Berger
Der Schillerplatz ist ein in mehreren Planungsphasen entworfener Schmuckplatz aus der Zeit um 1860. Er ist in Gedenken an den 100. Geburtstag von Friedrich Schiller entstanden. Die schließlich ausgeführte Planung war eine Kombination der Entwurfsplanungen von Lenné, Götze und Klensky. Durch den Bau der Petrikirche und des Hotels „Chemnitzer-Hof“ erscheint der ursprüngliche Schmuckplatz deutlich reduzierter. Veränderungen fanden um 1890, um 1910, nach 1945 und um 1960 statt.
Veranstalter: Stadt Chemnitz
10.30 Uhr
Pressekonferenz zur Sanierung der Parkanlage mit Wiederherstellung der historischen Wegebeziehung des 19. Jahrhunderts
mit Michael Stötzer, Baubürgermeister
Küchwaldklinikum
Bürgerstraße 2
Foto: Daniel Kempton
Die Anlage des Klinikums Küchwald ist eine medizinische Einrichtung mit einer Gruppe regelmäßig angeordneter, aufeinander bezogener Stations- und Bettenhäuser sowie vorgelagerten Betriebsgebäuden in unregelmäßiger Anordnung − Putzbauten im Stil der Reformarchitektur des beginnenden 20. Jahrhunderts, umgeben von parkartig gestalteten Grünanlagen mit altem Baumbestand.
Veranstalter: Klinikum Chemnitz gGmbH
13.00 - 16.00 Uhr
Führungen übers Gelände durch Mitarbeiter des Klinikums Chemnitz
Treffpunkt am Haupteingang Haus 10
Kesselhaus des ehem. Elektrizitätswerks des Rangierbahnhofes Chemnitz-Hilbersdorf
Frankenberger Straße 153
Foto: Stadt Chemnitz, Denkmalschutzbehörde / Cathrin Fuchs
Das Bahnkraftwerk wurde um 1900 errichtet und in den 1920er Jahren erweitert. Es bestand hauptsächlich aus dem alten Kesselhaus, dem neuen Kesselhaus, dem Maschinenhaus, dem Schalthaus, dem Verwaltungsbau sowie weiteren An- und Verbindungsbauten. Bis auf das neue Kesselhaus vom Ende der 1920er Jahre wurden alle genannten Gebäude 2021/2022 abgerissen. Das neue Kesselhaus blieb erhalten und Dach und Fassade wurden saniert. Die historische technische Ausstattung ist zum Teil noch vorhanden.
Veranstalter: Fahrlogistik Götze
10.00 und 11.00 Uhr
Führungen durch das Kesselhaus mit Jan Götze (Eigentümer) und Cathrin Fuchs (Denkmalschutzbehörde Stadt Chemnitz)
Lern- und Denkort am GEDENKEN
Flemmingstraße 8c
Foto: SFZ Förderzentrum gGmbH
Das GEDENKEN wurde im Jahr 2007 von den Künstlern Gregor-Torsten Kozik und Frank Maibier in Zusammenarbeit mit Auszubildenden der SFZ Förderzentrum gGmbH geschaffen und erinnert an die schrecklichen Ereignisse, die sich während des Nationalsozialismus in der ehemaligen „Königlich-Sächsischen Landeserziehungsanstalt für Blinde und Schwachsinnige“ zugetragen haben. Das Kunstwerk GEDENKEN erinnert an die 232 Zöglinge dieser Einrichtung, die im Zuge der „Aktion T4“ systematisch ermordet wurden.
Veranstalter: SFZ Förderzentrum
12.45 - 16.30 Uhr
musikalische und kreative Beiträge zur Erinnerungskultur, Testaufruf für appgestützte, historische Geländerallye
13.00 Uhr
„Was geschah mit Günter Neubauer“, Eine Familienforschung
(auf dem Gelände der Flemmingstraße 8c am GEDENKEN und im Haus 35 der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte Chemnitz)
Stadtführung zu Wahrzeichen von Chemnitz
Veranstalterin: Gästeführerin Grit Linke
14.00 Uhr
Treffpunkt: Karl-Marx-Monument
Führung im Innenstadtbereich, u.a. mit den Stationen Roter Turm, Altes und Neues Rathaus
Geöffnete Kirchen und Friedhöfe zum Tag des offenen Denkmals
Stadtkirche St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1
Foto: Stadt Chemnitz, Denkmalschutzbehörde
Die Stadt- und Marktkirche St. Jakobi befindet sich auf einem der ältesten Kirchenstandorte von Chemnitz und war über Jahrhunderte das geistliche und gesellschaftliche Zentrum der Stadt. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den beiden Rathäusern des Mittelalters und frühen 20. Jahrhunderts gelegen und einen gemeinsamen Turm als Glockenturm nutzend, ist der Sakralbau noch heute Teil eines bedeutenden städtebaulichen Ensembles.
12.00 - 14.00 Uhr
offene Kirche
13.00 Uhr
Führung durch die Kirche mit Regina Reichel
Stiftskirche Ebersdorf, Lichtenauer Str. 56
Die Stiftskirche Ebersdorf bildet mit Marienkapelle, den zwei Wehrtürmen und Resten der befestigten Kirchhofanlage ein Ensemble der Spätgotik. Weite Bedeutung erhielt das Gotteshaus als Marien-Wallfahrtskirche ab Mitte des 15. Jhs. Die Stiftskirche ist von städtebaulicher Bedeutung in ihrer zentralen Stellung im Dorfbild von Ebersdorf. In der Barockzeit wurde das Ensemble noch um ein stattliches Pfarramtsgebäude an der Ostseite ergänzt.
ab 14.00 Uhr
Festveranstaltung - Gottesdienst und Matinee zum Abschluss der Fassadensanierung
Vortrag von Dipl.- Ing. Andreas Lippmann (Planungsgesellschaft Heidelmann und Klingebiel Dresden) zum Thema Fassadensanierung
Schloßkirche, Schloßberg 11
Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth
Die zum ehemaligen Benediktinerkloster (12. Jh.) gehörige Kloster-, spätere Schlosskirche St. Marien ist ein vom weitläufigen ehemaligen Klostergelände und späterem Schloss umgebener Kirchbau, der in Formen der oberschlesischen Spätgotik mit Resten der ursprünglichen romanischen Vorgängerbauten überkommen ist.
14.00 - 18.00 Uhr
offene Kirche mit Begleitprogramm - „Bewirtung wie zu Klosterzeiten“, Kinderangebot, Möglichkeit zur Turmbesteigung bis 17.00 Uhr, Ausstellung mit Bildern von Marc Chagall und Salvador Dalí
14.00 und 16.00 Uhr
Führung durch die Kirche
15.00 Uhr
„Klug. Tapfer. Schön. – Die Frauen des Katharinenaltars“ – Erläuterungen zum Altar
17.30 Uhr
Orgelmusik zum Tag des offenen Denkmals
Johanneskirche Chemnitz-Reichenbrand, Zwickauer Straße 514
Die große klassizistische Saalkirche wurde 1804–10 von Johann Traugott Lohse errichtet. Das Äußere zeugt von schlichter Monumentalität. Hervorgehoben wurde die östliche Schaufassade mit Portal und einem dreieckigen Giebelfeld, welches kräftige Säulen tragen. Im Inneren ist sie ein hervorragend erhaltenes Beispiel einer Predigtkirche im Übergang vom Barock zum Klassizismus. Innenausstattung mit Emporen, Kanzelaltar und Orgel sind weitgehend original erhalten.
14.00 Uhr
Führung zu den Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten im Kirchenraum, mit musikalischer Untermalung
Evangelisch-methodistische Friedenskirche, Kaßbergstraße 30
Die evangelisch-methodistische Friedenskirche wurde 1893–94 in neogotischen Stilformen als Backsteinbau nach Plänen des Architekten Carl Bieber errichtet. Die Kirche ist in ihrer ursprünglichen Gestaltung fast vollständig erhalten und prägt entscheidend das gründerzeitliche Wohngebiet „Kaßberg“.
11.00 - 15.00 Uhr
offene Kirche mit Führungen
St. Petrikirche, Theaterplatz 3
Die Kirche St. Petri wurde 1885-88 infolge eines Architektenwettbeweres nach Entwürfen des Leipziger Architekten Hans Enger in Formen der Neogotik errichtet. Sie war das erste Bauwerk am Kommunanger der Chemnitzer Neustadt und zählt noch heute mit 1200 Plätzen zu den größten Kirchen der Stadt.
14.00 - 18.00 Uhr
offene Kirche
St.-Markus-Kirche, Theodor-Körner-Platz 12
Neugotischer Zentralbau aus Backstein, errichtet 1893–95 von den Architekten Kröger und Abesser mit Doppelhelm-Turm. Im Tympanon des Eingangsportals gibt es ein farbiges Mosaik des Evangelisten Markus. Im Innenraum weitere Zeugnisse der ursprünglichen Ausmalung und farbige Bleiglasfenster. Freie Bestuhlung seit der Sanierung 1992–2000. Nutzung für Gottesdienste, Konzerte und Veranstaltungen.
13.00 - 17.00 Uhr
offene Kirche, Führungen und Turmbesteigung nach Bedarf möglich
Nikolaifriedhof, Michaelstraße 15
Foto: Daniel Kempton
Der Nikolaifriedhof wurde 1815 geweiht. Die regelmäßige, in ihrer Grundform dem Rechteck angenäherte Anlage besticht durch ihre parkartige Baumbepflanzung sowie durch die zahlreichen, kunsthandwerklich ansprechend gestalteten Grabanlagen.
15.00 Uhr
thematische Friedhofsführungen
St. Nikolaikirche, Michaelstraße 15
Foto: Stadt Chemnitz, Denkmalschutzbehörde / Carina Berger
Das Gebäude wurde 1891−92 ursprünglich als Friedhofskapelle in neogotischer Formensprache nach Plänen von Christian Schramm errichtet. Da die Kirche der Nikolaigemeinde nach 1945 abgebrochen werden musste, dient seitdem diese Kapelle als Gotteshaus.
Veranstalter: Ev.-Luth. Kirchgemeinde St.-Nikolai-Thomas und Stadt Chemnitz
17.00 Uhr
Offizielles Abschlusskonzert des Denkmaltages
"Time stands still", Englische Musik aus Renaissance und Barock
mit Janis Neteler (Laute) und Christopher Fischer (Gesang)