Zwei Baumaßnahmen an Chemnitzer Schulen beschlossen
Förderschule Altchemnitz wird erweitert und saniert
Neubau der Kooperationsschule – inklusive Schule für alle Schüler:innen der Stadt
Der Stadtrat hat in seiner heutigen Sitzung die Erweiterung und Sanierung der Förderschule Altchemnitz (vorbehaltlich der Fördermittelbewilligung) sowie den Neubau der Kooperationsschule an der Heinrich-Schütz-Straße, beschlossen.
Sanierung und Erweiterung der Förderschule Altchemnitz
Das Schulgebäude ist 1888/1889 im Gründerzeitstil erbaut. Im Laufe der nächsten Jahre kamen die beiden Flügel dazu. Seit 1993 dient das Gebäude als Förderschule und beherbergt aktuell 215 Schüler:innen. Die Kapazitätsgrenze ist damit erreicht. Es werden neue Räume für Werken, Kunst, Beratung und Hort benötigt. Außerdem muss das Gebäude barrierefrei ausgebaut werden. Favorisiert für den Erweiterungsbau wird ein dreigeschossiger Verbindungssteg zwischen dem Nord- und Südflügel der Schule. Dadurch entsteht eine zusätzliche Fläche von 260 bis 290 Quadratmetern. Im Zuge der Sanierung werden das Dach der Sporthalle, die Klinkerfassade am Altbau und die Innenräume und Decken im Gebäude saniert.
Die Komplettmaßnahme erfolgt in zwei Abschnitten:
Im ersten Bauabschnitt wird der Verbindungsbau aus Stahlbeton errichtet, das Hauptgebäude innen und die bestehende Turnhalle saniert, sowie der Schulhof hergerichtet. Gestalterisch fügt sich der Verbindungsbau in den besehenden Altbau ein. Im Neubau sind zwei zusätzliche Werkräume und vier Klassenräume untergebracht. Außerdem befindet sich auf jeder Etage ein WC, im 2. OG wird es als barrierefreies WC ausgebaut. Im 1. und 2. OG gibt es ein zusätzliches Förderzimmer. Im Erdgeschoss wird ein Materiallager angeordnet.
Der Neubau erhält im Untergeschoss zwei statisch erforderliche „Füße“. Hier werden die neue Garage und ein Lagerbereich untergebracht. Der „schwebende“ Mittelteil überdacht den neuen Hofbereich.
Im Altbau wird im Zuge der Sanierung der gesamte Keller umstrukturiert. Der neue Hofzugang ist dann im Untergeschoss zwischen den beiden Haupttreppenhäusern möglich. Hierfür muss der Hof abgesenkt und Erdmassen abgetragen werden.
Der Eingang neben der Turnhalle auf der Nordseite wird mittels einer Rampe barrierefrei ausgebaut. Im Treppenhaus wird ein Fahrstuhl errichtet.
Im Altbau werden die vorhandenen PVC- und Teppich-Beläge durch Linoleum ersetzt. Die historischen Bestandstüren werden aufgearbeitet und wiedereingebaut. Neue Türen werden optisch an diese angepasst. Die Toiletten im Hauptgebäude werden umsortiert und komplett saniert.
Bestehende schadhafte Leitungen im Gebäude werden ausgetauscht.
In der Turnhalle werden die Sanitärbereiche komplett erneuert und ein Sportlehrerzimmer eingebaut. Eine barrierefreie Dusche mit Umkleidebereich und WC wird ergänzt. Die Turnhalle erhält neue Fenster, Putzschäden und Risse werden repariert. Anschließend wird neu gestrichen. Ebenfalls wird das Dach der Turnhalle saniert.
Der zweite Bauabschnitt umfasst die Sanierung der Fassade und des Dachs vom Hauptgebäude. Dazu wird das Gebäude komplett eingerüstet. Die oberste Geschossdecke wird gedämmt. Auch der Dachstuhl muss saniert werden.
Bei der Fassade muss umgehend gehandelt werden, da die Klinker teilweise porös sind und herabfallen. Aus dem Grund muss der Hof teilweise durch Bauzäune abgesperrt werden. Im Eingangsbereich wurden bereits Gerüste aufgestellt, um herabfallende Steine abzufangen.
Baubeginn für die Maßnahme ist im August 2021, Bauende im Oktober 2025. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, davon sind rund fünf Millionen Euro Fördermittel des Freistaates Sachsen für Schulhausbau.
Die Schüler:innen besuchen während der Bauphase die ehemalige Schule auf dem Sonnenberg, Philippstr. 20, die als Auslagerungsobjekt bei Schulsanierungen genutzt wird.
Neubau Kooperationsschule
An der Heinrich-Schütz-Straße auf dem alten Kasernengelände soll zum Schuljahr 2023/24 eine zweizügige Kombination aus Grund- und Oberschule in Betrieb gehen.
Der geplante Schulneubau soll gemeinsam mit dem bestehenden Schulkomplex, dem Terra-Nova- Campus einen neuen Campus bilden. Der geplante Schulneubau soll als eine weitere „Schule der besonderen Art“ entstehen, die Kooperationsschule Chemnitz, einer staatlichen Schule für die Klassenstufen 1 bis 10 mit Ganztagsangeboten und Hortbetreuung. Bei dieser Schulform handelt es sich um eine inklusive Schule, offen für alle Schüler der Stadt.
Der Schulkomplex soll als dreigeschossiges Gebäude mit einer angeschlossenen Zweifeld-Sporthalle entstehen. Er bildet durch seine Lage, den Verbindungsgängen sowie Fahrradunterstellplätzen, abgedeckten Pausenbereichen, Vordach der Schul- und Horteingänge ein abgeschlossenes Karree.
Der Bereich für die Grundschüler befindet sich im nördlichen Teil und der Bereich der Oberschüler im südlichen Teil des Gebäudes. Im Übergang zur Sporthalle wird ein Atrium eingeordnet.
Die Zweifeldsporthalle wird mit einer Tribüne für 199 Zuschauer und mit der Möglichkeit für Vereinssport geplant.
Eine noch auszubauende Straße soll die Zufahrt zum Schulcampus gewährleisten. Der Baubeginn ist im August 2021 und das Bauende für Juni 2023 geplant, so dass die Nutzungsaufnahme mit dem Schuljahr 2023/2024 erfolgen kann. Die Baukosten betragen rund 34 Millionen Euro und werden vollständig durch Eigenmittel der Stadt Chemnitz finanziert.