Neuer Weihnachtsbaum für den Markt
Vorgänger musste wegen Riss abgetragen werden
Am Donnerstagnachmittag, dem 26. November, und damit pünktlich vor dem 1. Advent erhält der Chemnitzer Markt wieder einen Weihnachtbaum. Die Beleuchtung wird am Freitag angebracht. Es ist der zweite Versuch, nachdem die erste Fichte in der vergangenen Woche aus Sicherheitsgründen entfernt werden musste. Der neue Baum kommt ebenso aus dem Forstrevier Wildenthal des Staatsbetriebes Sachsenforst in Eibenstock. Er ist rund 26 Meter hoch, etwa 20 bis 23 Meter werden nach dem Aufstellen sichtbar sein.
Am vergangenen Donnerstag war beim Test der Beleuchtung ein Riss festgestellt worden, daraufhin wurde ein Teil des Marktes vorsorglich abgesperrt. Die weiteren Untersuchungen hatten ergeben, dass vertikale, teilweise stammumlaufende Risse vom unteren Stammende bis in ca. dreieinhalb Meter unterhalb des Baumwipfels reichten. Die Risstiefen lagen zwischen sieben und neun Zentimetern, wobei das untere Stammende komplett durchgerissen war. Der Baum war somit nicht mehr standsicher und wurde am Freitagmorgen umgehend abgetragen.
Glück im Unglück: Marktwesen und Grünflächenamt haben für solche Fälle verschiedene Optionen im Stadt- und Staatswald in Reserve. Darüber hinaus hatten sich auch zahlreiche Chemnitzerinnen und Chemnitzer gemeldet und Privatbäume angeboten. Organisatorisch war aber der „Ersatzbaum“ im Sachsenforst die am schnellsten umzusetzende Lösung.
Das verwertbare Astmaterial des „Unglücksbaumes“ wird zur weihnachtlichen Dekoration des Marktplatzes verwendet. Das Stammholz lässt sich aufgrund der massiven Rissbildung leider nicht zur Herstellung von Brettern oder Latten verwenden.
Der umfassende Riss ist vermutlich durch ungleiche Kräfteverteilung im Stamm entstanden. Dabei spielen verschiedene Faktoren wie unterschiedliche Holzfeuchte, die Zellwanddicke des Holzes, die Holzzusammensetzung bezüglich des Früh- und Spätholzanteils und natürlich die Austrocknung des Holzes durch die sehr milde Witterung in den vergangenen Tagen seit der Aufstellung des Baumes eine Rolle.
Generell ist bei Fichten zu beobachten, dass die mittlere Holzdichte in den vergangenen 120 Jahren um rund zehn Prozent abgenommen hat, wobei gleichzeitig der Volumenzuwachs erheblich zugenommen hat. Diese Erscheinung geht mit länger werdenden Vegetationsperioden und hohen Stickstoffeinträgen durch die Landwirtschaft einher.