135 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz und 75 Jahre Wiedergründung
* Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Chemnitz: Montag, 7. September, 14 Uhr, Rathaus, Stadtverordnetensaal
* Festakt: Montag, 7. September, 15.30 Uhr, Georgius-Agricola-Gymnasium, Aula
Am Montag, dem 7. September, 14 Uhr, werden der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, und die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Dr. Ruth Röcher, mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Chemnitz geehrt. Die Eintragung findet im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses statt.
Dr. Josef Schuster und Dr. Ruth Röcher erhalten die Würdigung für ihre Verdienste um das jüdische Leben in Deutschland und in Chemnitz.
Anschließend, ab 15.30 Uhr, findet der Festakt anlässlich des 135. Jahrestages der Gründung der Jüdischen Gemeinde in Chemnitz und dem 75. Jahrestag ihrer Wiedergründung in der Aula des Georgius-Agricola-Gymnasiums mit geladenen Gästen statt.
Vertreter*innen der Medien sind zu beiden Terminen herzlich eingeladen.
Wir bitten um Akkreditierung bis zum Freitag, 4. September, 14 Uhr. (Bitte nutzen Sie das Formular im Anhang.)
Programm zum Festakt
Eröffnung
Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin
Grußwort
Dr. Ruth Röcher, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz
Festrede
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland
Rede
Oliver Schenk, Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Staatsminister fürBundesangelegenheiten und Medien
Theaterstück
Junge Vertreter der Jüdischen Gemeinde
Schlussrede
Michael Leon Khurgin, junger Vertreter der Jüdischen Gemeinde
Historie
Die Jüdische Gemeinde wurde offiziell als Körperschaft des öffentlichen Rechts am 19. November 1885 gegründet, nachdem bereits zehn Jahre zuvor, 1875, der Israelitische Frauenverein in Chemnitz gegründet worden war. 1899 zählte die Gemeinde 1000 Mitglieder. Am 7. März desselben Jahres wurde die Synagoge am Stephanplatz auf dem Kaßberg eingeweiht. 24 Jahre später, 1923, hatte die Gemeinde 3500 Mitglieder.
In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde die Synagoge am Stephanplatz zerstört. In den Jahren von 1940 bis 41 lebten in Chemnitz verbliebene jüdische Einwohner in Judenhäusern konzentriert. 1942 wurden sie in die Vernichtungslager deportiert.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Zerschlagung des Nationalsozialismus lebte die Jüdische Gemeinde ab September 1945 mit 57 zurückgekehrten Mitgliedern wieder auf. Die Wiedergründung erfolgte im Gebäude des heutigen Georgius-Agricola-Gymnasiums.
Am 5. März 1947 war die Gemeinde offiziell als Körperschaft des öffentlichen Rechts wieder anerkannt worden.
Am 22. Oktober 1961 wurde das Gemeindehaus auf der Stollberger Straße 28 eingeweiht. 41 Jahre später, am 24. Mai 2002, ist die neue Synagoge und Gemeindezentrum an der Stollberger Straße 28 eingeweiht worden.
Dr. Ruth Röcher ist seit 2006 die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde.
Von 1966 bis 2006 war Ehrenbürger der Stadt Chemnitz Siegmund Rotstein Vorsitzender der Gemeinde. Er verstarb am 6. August 2020.