Tabuthema: Gewalt in Paarbeziehungen
Vortrag in der Volkshochschule am 23. Januar, 19 Uhr
Die Soziologin und Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Kavemann wird am Donnerstag, dem 23. Januar, 19 Uhr in einem Vortrag im Veranstaltungssaal des TIETZ die wenig thematisierte Gewalt in Paarbeziehungen wissenschaftlich betrachten. Der Vortrag soll dazu dienen, gute Praxis zur Eindämmung von Gewalt zu fördern und zur Zivilcourage im Umfeld zu ermutigen. Der Eintritt ist frei.
Gewalt in Paarbeziehungen wird inzwischen als ernstzunehmende Gefährdung gesehen. Sie ist eine Form der Gewalt, die meist pauschal als "Misshandlungsbeziehung" bezeichnet und auf körperliche Gewalt reduziert wird. Erweiterte Rechtsreformen und verbesserte Interventions- und Beratungsmöglichkeiten tragen zunehmend zum Schutz der Betroffenen bei. Neue Forschungen machen Aussagen über die Betroffenheit und die gesundheitlichen und sozialen Risiken bei Gewalt in Paarbeziehungen und vermitteln ein differenziertes Bild zum Thema.
Auch die Kinder in Familien, in denen die Mutter vom Vater misshandelt wird oder Gewalt zwischen den Eltern stattfindet, sind von dieser Gewalt auf vielfältige Weise (mit-)betroffen. Sie erleben die Misshandlung mit, was ebenfalls als eine Form der Gewalt zu betrachten ist. Kinder gehen mit auf die Flucht, sind anwesend bei Polizeieinsätzen, tragen alle Konsequenzen, die Gewalt nach sich zieht. Ihre gesunde Entwicklung kann durch das Miterleben der Gewalt beeinträchtigt werden. Sie brauchen geeignete Unterstützung und Begleitung.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation des Agricolaforums, der Professur Interkulturelle Kommunikation der TU Chemnitz und der Volkshochschule Chemnitz.