04.03.2020
Pressemitteilung 143

Verleihung des Chemnitzer Friedenspreises


Die Preisträger des Chemnitzer Friedenspreises 2020: Das Projekt PERLA mit Bürgermeister Sven Schulze

Am Vorabend des Chemnitzer Friedenstages wurde heute im Stadtverordnetensaal des Rathauses der 17. Chemnitzer Friedenspreis sowie ein Ehrenpreis und erstmalig ein Kinder- und Jugendpreis verliehen. Bürgermeister Sven Schulze eröffnete mit einem Grußwort der Stadt die Verleihung. Die Städtische Musikschule Chemnitz begleitete die Festveranstaltung musikalisch. Im Anschluss gab es einen kleinen Empfang mit Spezialitäten aus dem Iran – zubereitet von der Iranerin Noshin Esmaeili.

Aus fast 40 Vorschlägen wählte die 16-köpfige Jury auf den dritten Platz das Horizont. Magazin aus Chemnitz – Für Alle. In diesem Magazin kommen Geflüchtete zu Wort. Menschen, über die in der Regel zwar viel berichtet wird, die aber nur selten selbst einen Raum für ihre Stimme bekommen. Das Magazin berichtet – gedruckt und online – über Erfahrungen der Geflüchteten, über ihr Leben und ihre Erfolge. Es zeichnet sich durch qualitätsvolle Texte und hochwertige Grafiken aus. Der Preis ist mit 200 Euro dotiert. Die Laudatio hielt Thiemo Kirmse, Mitglied des Stadtverbandes DIE LINKE.

Der zweite Preis ging in diesem Jahr an den Verein Chemnitzer Bürgerfest e.V. Mit der Organisation von „Herzschlag – Das Chemnitzer Bürgerfest“, einem Fest für Alle, ein Jahr nach den Ereignissen im Sommer 2018, hat der Verein bewiesen, dass diese Stadt friedlich und fröhlich feiern kann. Als die Welt interessiert auf Chemnitz blickte, war für den Verein klar, dass Nichtstun das Bild über Chemnitz nicht verbessern wird. Für sein starkes Zeichen und Engagement erhielt der Verein den 2. Preis, der mit 300 Euro dotiert ist. Die Laudation hielt Ronald Langhoff vom Landesamt für Schule und Bildung.

Der erste Platz wurde dem Projekt PERLA – Besuchsdienst im Rotlichtmilieu in Chemnitz zugesprochen. Die ehrenamtlich Engagierten in dem 2017 gegründeten Projekt suchen Kontakt zu Prostituierten, um ihnen in ihrer schwierigen Situation Wertschätzung zu schenken, Vertrauen aufzubauen und den Frauen zu helfen. Für ihr unermüdliches und selbstloses Engagement am Rande der Gesellschaft bekamen die Vertreterinnen von PERLA den mit 500 Euro dotierten 1. Preis sowie die Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner. Die Laudatio sprach Nancy Gibson, Leiterin der Städtischen Musikschule.

Der Ehrenpreis wurde Dr. Hans Brenner verliehen. Durch seine jahrzehntelange historische Forschung trägt er dazu bei, dass die Verbrechen des deutschen Faschismus nicht in Vergessenheit geraten. Mit seiner akribischen Arbeit konnte er viele unbekannte Details über Konzentrationslager, Zwangsarbeit und Todesmärsche in Sachsen aufspüren. Der Ehrenpreisträger bekam ebenfalls die Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner. Dr. Hans Brenner wurde mit einer Laudatio von Sabine Kühnrich, von der AG Friedenstag, gewürdigt.

Erstmalig verlieh die Jury einen Kinder- und Jugendpreis. Dieser ging an das Theaterteam des Gymnasiums Einsiedel. Die Schülerinnen und Schüler des Teams erhielten den Preis für ihr selbst geschriebenes Theaterstück „Tage/Bücher“, in dem es um Integration und Toleranz geht, und in dem sie sich mit alltäglichem Mobbing und mit den rechtsextremen Ausschreitungen im August 2018 in Chemnitz auseinandersetzen. Sie zeigen damit, dass Chemnitz mehr ist und nicht auf dieses Ereignis reduziert werden sollte. Sie mahnen aber mit ihrem Stück auch an, dass man jeden so akzeptieren soll, wie er ist. An die Preisvergabe waren 300 Euro gebunden. Die Laudatio hielt Ute Spindler, Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt.

Stichwort Friedenspreis: Der Chemnitzer Friedenspreis ist ein zivilgesellschaftlicher Preis, von Bürgern für Bürger. Mit dem Preis werden Personen, Organisationen, Projekte und Initiativen ausgezeichnet, die für Grundwerte wie Toleranz und Demokratie eintreten, die Integration verschiedener Kulturen als wesentlichen Bestandteil unseres Zusammenlebens betrachten, gegen jede Form von Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Position beziehen, aktive Friedensarbeit leisten und ein gewaltfreies Miteinander fördern und unterstützen.

Der Friedenspreis wird vom Bürgerverein FUER CHEMNITZ e. V., in Zusammenarbeit mit der Migrationsbeauftragten der Stadt Chemnitz, Etelka Kobuß, verliehen.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle Stadt Chemnitz

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